US-Indianerstamm verstösst «Schwarze»

publiziert: Sonntag, 4. Mrz 2007 / 16:11 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 4. Mrz 2007 / 18:20 Uhr

Washington - Die Cherokee-Indianer in den USA verstossen Stammesangehörige mit «schwarzem Blut». Bei einer Abstimmung sagten etwa 75 Prozent, dass Abkömmlinge einstiger schwarzer Sklaven der Cherokees kein Recht auf Stammesmitgliedschaft mehr haben.

Betroffen seien etwa 2800 Menschen, die bisher offiziell als Stammesangehörige registriert waren.
Betroffen seien etwa 2800 Menschen, die bisher offiziell als Stammesangehörige registriert waren.
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Das Recht auf Stammesmitgliedschaft war den «Freedmen» (befreiten Menschen) vor rund 140 Jahren eingeräumt worden.

Betroffen vom Ausschluss sind etwa 2800 Menschen, die bisher offiziell als Stammesangehörige registriert waren. Schätzungsweise 42 000 andere, die sich bisher nicht eintragen liessen, können dies nun nicht mehr tun.

Das in Oklahoma angesiedelte Volk der Cherokees ist mit etwa 270 000 Mitgliedern nach den Navajos der zweitgrösste Indianerstamm in den USA.

Wenig «reine» Cherokees

Nach Angaben der «New York Times» haben mehr als drei Viertel der Angehörigen weniger als ein Viertel Cherokee-Blut, das heisst, sie stammen von Cherokees und von Weissen ab.

Der Abstimmung vom Samstag waren erbitterte Auseinandersetzungen mit Rassismus-Vorwürfen seitens der nun ausgestossenen «Freedmen» vorausgegangen. Der Begriff «Freedmen» geht auf die Befreiung der Sklaven zurück und heisst auf deutsch «befreite Menschen».

Finanzieller Entscheid

Die Befürworter einer Verbannung der «Schwarzen» machten keinen Hehl daraus, dass es ihnen auch oder gar hauptsächlich ums Geld geht. So wiesen Initiatoren des Volksentscheids in ihrer Werbekampagne darauf hin, dass die Gruppe der «Freedmen» ständig anzuwachsen drohe.

Das wiederum würde bedeuten, dass Stammeseinkünfte durch Bundesgelder und florierenden Betrieb von Spielkasinos auf zunehmend mehr Köpfe verteilt werden müsse. Die «Freedmen» und ihre Unterstützer ihrerseits sprechen von Habsucht und purem Rassismus.

Indianische Sklaven

Bevor die Abstimmung in den USA für Medien-Schlagzeilen sorgte, hatte ausserhalb der Indianer-Bevölkerungsgruppen kaum jemand gewusst, dass auch Indianerstämme Sklaven hatten.

Neben den Cherokees waren das die Choctaws, Chickasaws, Creeks und Seminoles. Als die Cherokees 1838/1839 von ihrem Land vertrieben wurden, zogen viele ihrer Sklaven mit ihnen nach Oklahoma.

(bert/sda)

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