Engere Grenzen

US-Kongress stösst Reform der NSA-Spionage an

publiziert: Donnerstag, 8. Mai 2014 / 07:04 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 8. Mai 2014 / 21:19 Uhr
US-Präsident Barack Obama hatte Ende April die Pläne für eine Reform vorgestellt.(Archivbild)
US-Präsident Barack Obama hatte Ende April die Pläne für eine Reform vorgestellt.(Archivbild)

Washington - Die seit Monaten angekündigte Reform der Arbeit des umstrittenen US-Spionagedienstes NSA kommt langsam ins Rollen. Zwei Parlamentsausschüsse stimmten für das sogenannte Freiheits-Gesetz (Freedom Act), das der massenhaften Sammlung von Telefondaten engere Grenzen setzen soll.

8 Meldungen im Zusammenhang
Präsident Barack Obama hatte im März neue Regeln für die Behörde angekündigt, die den USA nach den Enthüllungen des ehemaligen Geheimdienstmitarbeiters Edward Snowden massive Kritik eingebracht hatte. Die Änderungen betreffen US-Amerikaner, aber nicht das Ausschnüffeln von Ausländern.

Der Geheimdienstausschuss des Repräsentantenhauses stimmte nun einstimmig für das Gesetzesvorhaben, dem sich der Rechtsausschuss am Vorabend bereits mit einem ungewöhnlich starken, überparteilichen Konsens von 32 zu 0 anschloss.

Damit kann sich nun das gesamte Repräsentantenhaus mit der Regelung befassen. Beide Kammern müssten das Vorhaben verabschieden, damit Obama es mit seiner Unterschrift in Kraft treten lassen kann.

Es sieht vor, dass Verbindungsdaten künftig nicht mehr von der NSA, sondern von den Telefonanbietern direkt gespeichert werden. Die National Security Agency soll diese dann erst mit einer Genehmigung des Geheimgerichts FISC durchsuchen dürfen.

Von Fall zu Fall

Die Vertreter im Geheimdienstausschuss lobten die "starke, überparteiliche Unterstützung" des Kompromisses. Die Mitglieder im Rechtsausschuss bezeichneten das Vorhaben bereits zuvor als "wahren Schutz für die Freiheitsrechte der Amerikaner, robuste Aufsicht und zusätzliche Transparenz" im Rahmen der massenhaften NSA-Schnüffelei.

Derzeit erlaubt das Geheimgericht FISC der NSA, die Millionen Telefondaten selbst zu sammeln, zu speichern und zu durchsuchen. Sollte das Papier tatsächlich in Kraft treten, müsste sich die Behörde von Fall zu Fall um eine Genehmigung bemühen und die Daten dann bei den Telefonanbietern erfragen.

Ausserdem sieht der Entwurf vor, die Suche von drei auf zwei "Schritte" vom Verdächtigten zu reduzieren - also auf einen Gesprächspartner des Verdächtigten sowie dessen Gesprächspartner, was Obama ebenfalls vorgeschlagen hatte.

Die US-Bürgerrechtsorganisation American Civil Liberties Union (ACLU) bezeichnete den Entwurf des Ausschusses als "historische Wendung" in der Art, wie die Regierung Anti-Terror- Vorschriften angeht. Zudem werde mehr Transparenz für die Amerikaner geschaffen.

(ig/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Washington - Mehr als zwei Jahre ... mehr lesen
Der USA Freedom Act erlaubt der NSA auch weiterhin, die Festnetz- und Handyanschlüsse von US-Bürgern zu überwachen.
Joachim Gauck, deutscher Bundespräsident
Berlin - Der deutsche Bundespräsident Joachim Gauck hat sich besorgt über den Spionagefall beim Bundesnachrichtendienst (BND) gezeigt. Er warnte vor einer Belastung der ... mehr lesen
Edward Snowden.
Washington - Der US-Geheimdienst ... mehr lesen
Bern - Jedes Land, das von den Enthüllungen des Ex-Geheimdienstlers Edward ... mehr lesen
Edward Snowden
Weitere Artikel im Zusammenhang
Barack Obama will sich nun den Problemen stellen. (Archivbild)
Washington - US-Präsident Barack Obama hat erneut mehrere Chefs grosser US-Internetkonzerne wie Facebook und Google im Weissen Haus empfangen. Er versprach, bei der Geheimdienst-Überwachung ... mehr lesen
Barack Obama hat für Januar eine Rede zu dem Thema angekündigt.
Washington - Die Chefs führender US-Internetkonzerne haben Präsident Barack Obama bei einem Treffen im Weissen Haus zu einer Reform der Geheimdienste aufgefordert. Fast zwei ... mehr lesen
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Private Überwachung mit Apples AirTag.
Private Überwachung mit Apples AirTag.
Google hat neue Funktionen für Android angekündigt, die vor unbekannten Bluetooth-Trackern wie Apple AirTags warnen sollen. Die Funktionen werden in diesem Monat für Mobilgeräte mit Android 6.0 und höher ausgerollt. mehr lesen 
Ein unbekannter Hacker oder eine Gruppe von Hackern hat Anfang Juni 2023 sensible Daten des IT-Unternehmens XPlain in der Schweiz gestohlen. Zu den gestohlenen Daten gehören ... mehr lesen
Der Datenklau trifft die Schweiz hart.
Publinews Cybersecurity ist ein Thema, das für jedes Unternehmen ganz oben auf der Tagesordnung stehen sollte. Die gelebte Praxis sieht in diesem Bereich häufig völlig anders aus. Oft handelt es sich um Anfängerfehler oder es ergeben sich Lücken in der Cybersicherheit aus einem Irrtum heraus. mehr lesen  
Google hat angekündigt, ab Ende dieses Jahres mit der Löschung von Nutzerkonten zu beginnen, die nicht mehr aktiv sind. Diese Konten sind oft mit veralteten, möglicherweise unsicheren Passwörtern sowie ohne Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) versehen, was das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Solche Accounts haben ein bis zu zehnmal höheres Risiko, missbraucht zu werden, als Konten, die mit 2FA geschützt sind. mehr lesen  
Domain Namen registrieren
Domain Name Registration
Zur Domain Registration erhalten Sie: Weiterleitung auf bestehende Website, E-Mail Weiterleitung, Online Administration, freundlichen Support per Telefon oder E-Mail ...
Domainsuche starten:


 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute So Mo
Zürich 10°C 16°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig recht sonnig
Basel 10°C 19°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig sonnig
St. Gallen 9°C 13°C bedeckt, wenig Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig recht sonnig
Bern 10°C 16°C bedecktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig sonnig
Luzern 11°C 17°C bedeckt, wenig Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig recht sonnig
Genf 12°C 17°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig sonnig
Lugano 13°C 21°C gewitterhaftleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig sonnig sonnig
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten