Milliardenstrafe gegen SAP aufgehoben

US-Richterin kippt Milliardenstrafe gegen SAP

publiziert: Donnerstag, 1. Sep 2011 / 21:55 Uhr
Der deutsche Software-Konzern SAP muss nun doch nicht eine Milliardenstrafe befürchten.
Der deutsche Software-Konzern SAP muss nun doch nicht eine Milliardenstrafe befürchten.

San Francisco - Eine US-Richterin hat am Donnerstag eine gegen den deutschen Software-Konzern SAP verhängte Milliardenstrafe gekippt. SAP war von dem Konkurrenten Oracle des Diebstahls geistigen Eigentums beschuldigt und in der Vorinstanz zu einer Strafe von 1,3 Mrd. Dollar (rund 1 Mrd. Franken) verurteilt worden.

5 Meldungen im Zusammenhang
Bundesrichterin Phyllis Hamilton sagte, die Strafe sei «weit überzogen» und stehe im Gegensatz zum Gewicht der vorgelegten Beweise für die von Oracle vorgebrachte Verletzung von Patenten bei einer Büro-Software. Oracle hatte die Klage bei US-Bezirksgericht in Oakland in Kalifornien eingelegt.

Entweder Oracle akzeptiert nach Angaben von US-Medien nun eine Zahlung von 272 Millionen Dollar (223 Mio. Franken) oder SAP erhält ein komplett neues Verfahren. Damit hat SAP sein Ziel erreicht, den vor einem Jahr ergangenen, ursprünglichen Urteilsspruch auszuhebeln. SAP hatte die Milliardensumme von Anfang an als überzogen bezeichnet.

Der Anlass des Rechtsstreits liegt schon Jahre zurück: SAP war mit der Übernahme der Software-Wartungsfirma TomorrowNow 2005 in den Schlamassel geraten. Mitarbeiter von TomorrowNow hatten im grossem Stil unrechtmässig Updates bei Oracle heruntergeladen. Oracle klagte 2007 mit dem Vorwurf des Datendiebstahls und bekam Ende November vor einem Geschworenengericht Recht. SAP hatte die Verfehlungen im Kern eingeräumt und sich dafür entschuldigt.

SAP ist der Weltmarktführer für Unternehmenssoftware. Damit steuern Firmen ihre Geschäftsprozesse, etwa die Buchhaltung oder die Kundenverwaltung. Oracle-Chef Larry Ellison gab in den vergangenen Jahren dutzende Milliarden Dollar für Zukäufe aus, um aufzuholen. Oracle ist die Nummer eins bei Datenbanken.

(asu/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Walldorf - Die US-Justiz zieht den deutschen Softwarekonzern SAP wegen des Datenklaus beim US-Rivalen Oracle zur Rechenschaft. Die Strafe liegt bei 20 Millionen Dollar. mehr lesen 
Palo Alto - Der weltgrösste ... mehr lesen
Oracle will seine eigenen Systeme unterstützen.
Der Softwarekonzern Oracle zieht einen Schlussstrich.
Washington - Der Softwarekonzern Oracle muss für die Verfehlungen seines Zukaufs Sun Microsystems geradestehen. Das US-Justizministerium sieht es als erwiesen an, dass der ... mehr lesen
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Apple hatte Musikstreaming-Konkurrenten im App Store benachteiligt.
Apple hatte Musikstreaming-Konkurrenten im App Store ...
Musikstreaming-Apps im App Store  Brüssel hat Apple mit einer Geldstrafe in Höhe von 1,8 Milliarden Euro belegt. Laut einer Untersuchung der EU-Kommission hat das US-Unternehmen seine dominante Stellung durch bestimmte Regeln im App Store missbraucht und Konkurrenten im Musik-Streaming-Geschäft behindert. Ein zentraler Punkt ist das allgemeine Verbot von Apple für Entwickler, in ihren Apps auf günstigere Kauf- oder Abonnementmöglichkeiten hinzuweisen. mehr lesen 
Um den Anforderungen der Wirtschaft Genüge zu tun  Das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) hat im Jahr 2023 insgesamt 50 neue oder überarbeitete Berufe genehmigt und ... mehr lesen  
Für die Solarwirtschaft wurden die Berufe «Solarinstallateur/in EFZ», «Solarmonteur/in EBA» eingeführt.
Der Weg für Peppr war mit Hindernissen gepflastert.
Publinews In der sich ständig weiterentwickelnden Welt der Technik gewinnen Anwendungen oft ... mehr lesen  
Menschliche Beteiligung ist unerlässlich für KI-generierte Kunstwerke ohne US-Copyright  In zunehmend mehr Bereichen wird die KI-Technologie eingesetzt, jedoch hat ein US-Gericht bestätigt, ... mehr lesen  
Das KI-erzeugte Bild «A Recent Entrance to Paradise» (2018) ist «Public Domain».
WISSEN: OFT GELESEN
Titel Forum Teaser
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Fr Sa
Zürich 0°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
Basel 5°C 14°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
St. Gallen 1°C 9°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt
Bern 0°C 11°C starker Schneeregenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wolkig, aber kaum Regen
Luzern 1°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
Genf 5°C 13°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
Lugano 6°C 10°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig anhaltender Regen anhaltender Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten