US-Übernahmewelle rollt mit voller Kraft

publiziert: Mittwoch, 22. Nov 2006 / 11:50 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 22. Nov 2006 / 20:56 Uhr

New York - Sie wird durch weiterhin niedrige Zinsen, billiges Kapital und durch Investmentfirmen angetrieben.

Der Höhepunkt der US-amerikanischen Fusionsaktivitäten: Blackstone schluckt Equity Office Properties für 36 Mrd. Dollar.
Der Höhepunkt der US-amerikanischen Fusionsaktivitäten: Blackstone schluckt Equity Office Properties für 36 Mrd. Dollar.
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Der amerikanische Kupferriesen Phelps Dodge wird durch die einschlägige US-Bergwerksgesellschaft Freeport-McMoRan für 25,9 Mrd. Dollar übernommen. Die Investmentfirma Blackstone übernimmt die Büroimmobilienfirma Equity Office Properties unter Einschluss von Schulden für 36 Mrd. Dollar. Dies sind die bisherigen Höhepunkte dieser Woche.

Höhepunkt auf Höhepunkt

Die US-Börsengesellschaft NASDAQ will den Londoner Börsenbetreiber LSE in einer Transaktion schlucken, die die London Stock Exchange mit vier Mrd. Euro bewertet. Die Bank of America übernimmt die auf reiche Kunden ausgerichtete Vermögensverwaltungsfirma US Trust von der Wall-Street-Firma Charles Schwab für 3,3 Mrd. Dollar, hiess es zu Wochenbeginn.

Die russische Stahlfirma Evraz Group kauft den US-Stahlhersteller Oregon Steel Mills für 2,3 Mrd. Dollar. Der kanadische Finanzdienstleister TD Bank Financial blättert rund 3,2 Mrd. Dollar für die Restanteile der amerikanischen TD Banknorth hin, die er noch nicht kontrolliert. Daneben gab es in dieser Woche zahlreiche kleinere «Deals», doch erregen inzwischen angesichts der Flut neuer Käufe und Fusionen fast nur noch Milliardentransaktionen die Gemüter.

Zuvor waren Riesenübernahmen wie der Kauf der Telefongesellschaft Bell South durch den US-Telekombranchenführer AT&T für 80 Mrd. Dollar angekündigt worden. Die Übernahme der grössten US-Rundfunkgesellschaft Clear Channel Communications für 26,7 Mrd. Dollar durch eine Investmentfirmengruppe unter Führung von Thomas H. Lee Partners und Bain Capital Partners, gehört ebenfalls zu den Spitzentransaktionen dieses Jahres.

Rekordjahr in Sicht

Im bisherigen Jahresverlauf hat es nach Darstellung des «Wall Street Journal» bereits weltweit Gesamttransaktionen im Wert von 3,46 Billionen Dollar gegeben gegenüber 2,98 Billionen Dollar im Vorjahr und 3,33 Billionen Dollar im Rekordjahr 2000.

Damals waren auf dem Höhepunkt der Internet- und Telekomspekulationsblase zahlreiche Mammuttransaktionen erfolgt, die sich später häufig nach der geplatzten Blase als kostspielige Fehler erwiesen hatten.

In den USA hat es in diesem Jahr bisher Transaktionen im Wert von 1,3 Billionen Dollar gegeben gegenüber einem Rekordniveau von 1,5 Billionen Dollar im Gesamtjahr 2000. Auf Investmentfirmen wie Blackstone und Thomas Lee sowie zahlreiche andere entfielen dabei 346 Mrd. Dollar, berichtete «CNNMoney.com». Im Vorjahr hatten sie nur Transaktionen von insgesamt 119 Mrd. Dollar vorgenommen.

Die Investmentfirmen verwenden dabei vor allem Mittel, die ihnen von Pensionskassen, Banken, Investmentfonds und anderen grossen institutionellen Anlegern zufliessen, die auf höhere Erträge hoffen. Sie zahlen bar und finanzieren den Kauf zum erheblichen Teil durch Fremdgelder.

Investmentbanken als Nutzniesser

Sie nehmen aufgekauften Aktiengesellschaften von der Börse, bringen sie geschäftlich auf Vordermann und machen dann früher oder später durch einen Teil- oder Ganzverkauf oder einen neuen Börsengang Kasse. Nutzniesser der Übernahme- und Fusionsflut sind nicht zuletzt die Investmentbanken. Sie haben in diesem Jahr als Vermittler Gebühren von 14,8 Mrd. Dollar kassiert, summierte die «USA Today» auf.

(Peter Bauer/dpa)

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