Fünf Monate nach Cecils Tod

USA beenden Importe von Löwentrophäen

publiziert: Dienstag, 22. Dez 2015 / 13:24 Uhr
Ein afrikanischer Löwe im Fadenkreuz eines Hobbyjägers.
Ein afrikanischer Löwe im Fadenkreuz eines Hobbyjägers.

Zürich - «Vier Pfoten» begrüsst die aktuelle Entscheidung der amerikanischen Artenschutzbehörde Fish and Wildlife Service, die Reglungen für die Einfuhr von Jagdtrophäen afrikanischer Löwen in die USA deutlich zu verschärfen. Löwen werden dort ab 22.Januar 2016 in die nationale Liste bedrohter Arten aufgenommen.

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Die amerikanische Artenschutzbehörde Fish and Wildlife Service hat entschieden, die Bestimmungen für die Einfuhr von Jagdtrophäen afrikanischer Löwen in die USA zu verschärfen. Ab 22. Januar 2016 werden Löwen dort in die nationale Liste bedrohter Arten (Endangered Species Act) aufgenommen. Von der neuen Regelung profitieren besonders die bedrohten Löwenpopulationen in West- und Zentralafrika, die als stark gefährdet eingestuft werden und nicht mehr eingeführt werden dürfen. Die Löwenbestände in Ost- und im südlichen Afrika, also in den bei amerikanischen Löwenjägern beliebten Ländern wie Tansania, Simbabwe und Südafrika, werden als bedroht klassifiziert. Aus diesen Ländern sollen Trophäenimporte in Zukunft nur mit vorheriger Genehmigung durch die amerikanischen Behörden möglich sein. Ausserdem sollen die Länder nachweisen, dass die Trophäenjagd zum Artenschutz beiträgt.

Trophäeneinfuhr wird erschwert

Für Jäger wird es in Zukunft kein Leichtes mehr sein, erlegte Löwen in die USA zu importieren, wie der «Vier Pfoten» Wildtierexperte Thomas Pietsch erklärt: «Für Löwen, die in Südafrika für die Gatterjagd gezüchtet werden, hängen die US-Behörden die Latte für eine Trophäeneinfuhr hoch. Für eine Importgenehmigung muss zukünftig belegt werden, dass die Jagd das Überleben der Art in der Natur fördert. Dies trifft nach Ansicht der US Entscheidung keinesfalls auf die südafrikanische Löwenindustrie zu, daher dürften keine Trophäen von Zuchtlöwen mehr importiert werden.» Die letzten CITES Importzahlen aus 2013 weisen 632 Importe von Löwentrophäen in die USA aus von denen allein 547 Trophäen (gut 85 Prozent) aus südafrikanischer Gatterjagd stammten. Auch für «Vier Pfoten» ist die Sportjagd auf Löwen ein grausames Hobby und stellt keinen Beitrag zum Artenschutz dar.

Immer mehr Länder verhängen Importverbot

Frankreich und Australien haben die Einfuhr von Löwentrophäen in 2015 komplett verboten, Grossbritannien hat diesen Schritt für 2017 geplant, wenn die afrikanischen Herkunftsländer ihre Löwenbestände nicht wirksamer schützen. «Vier Pfoten» fordert die Schweiz und alle weiteren europäischen Länder dazu auf, nationale Importverbote für Löwentrophäen auf den Weg zu bringen. Dabei müssen diese Beschränkungen nicht nur wildlebende Löwen sondern auch Zuchtlöwen umfassen, die in Südafrika tausendfach dem sogenannten Canned Lion Hunting zum Opfer fallen. Eine deutliche Positionierung für den Schutz der Löwen ist gerade in Anbetracht der 2016 anstehenden CITES Tagung in Johannesburg überfällig, wo der Schutzstatus von Löwen ein Thema sein wird.

(anM/Vier Pfoten)

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