USA erlassen Schulden

publiziert: Samstag, 11. Jun 2005 / 08:35 Uhr

Washington - Die US-Regierung hat eine Einigung mit Grossbritannien auf Eckpunkte einer Schuldenerleichterung für die ärmsten Länder bestätigt.

Die USA will 18 Ländern Schulden in Milliardenhöhe erlassen.
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Die Schulden in Milliardenhöhe von 18 zumeist afrikanischen Ländern sollten gestrichen werden, hiess es aus dem Weissen Haus.

Die Verbildlichkeiten sollten von Institutionen wie dem Internationalen Währungsfonds (IWF), der Weltbank und der Afrikanischen Entwicklungsbank erlassen werden, sagte der Sprecher des Weissen Hauses, Scott McClellan, am Freitag. Zu Details des Vorgehens wollte er sich jedoch nicht äussern.

Die New York Times hatte unter Berufung auf einen Regierungsbeamten bereits berichtet, Nutzniesser des Angebots seien neben afrikanischen Ländern auch Bolivien, Guyana, Honduras und Nicaragua.

Positionen liegen weit auseinander

Unterdessen begann in London das Treffen der Finanzminister der sieben grossen Industrienationen sowie Russlands (G8), auf dem es vor allem um den Schuldenerlass gehen soll. Grossbritannien möchte bei den reichen Ländern zudem eine Erhöhung der Entwicklungshilfe für Afrika erreichen.

Insgesamt lagen die Meinungen vor dem Treffen noch deutlich auseinander. Deutschland lehnt einen 100-prozentigen pauschalen Erlass der Schulden für die betroffenen Staaten ab. Eine Annäherung der Positionen in London ist aber nicht ausgeschlossen, da auf dem G-8-Gipfel in Schottland ein Ergebnis angestrebt wird.

Einigung ist Ziel

Für die Finanzierung eines Schuldenerlasses und zusätzliche Finanzquellen für die Entwicklungshilfe gibt es mehrere Vorschläge, von denen aber bislang keiner mehrheitsfähig zu sein scheint. Sie reichen von einer Neubewertung der Goldreserven des IWF über eine Flugticket-Steuer bis hin zu einem von London vorgeschlagenen Milliardentopf, die International Financing Facility (IFF).

Eine abschliessende Einigung wird nach deutscher Einschätzung erst beim Treffen der Staats- und Regierungschefs im Juli erzielt werden, das die Finanzminister vorbereiten sollen. Der deutsche Finanzminister Hans Eichel zeigte sich zuversichtlich, dass bis zu dem Gipfel im schottischen Gleneagles eine gemeinsame Position erreicht werden könne.

Rockstar Bob Geldof plant Konzerte

Der britische Rockstar Bob Geldof forderte die Regierungen der G-8-Staaten auf, sich auf den weit reichenden Schuldenerlass für die Ärmsten zu einigen. Alles andere als eine Einigung wäre ein grotesker Fehlschlag, sagte der Musiker im Vorfeld des Treffens.

Geldof plant 20 Jahre nach dem von ihm organisierten Live Aid-Konzert zur Bekämpfung des Hungers in Afrika für den 2. Juli eine Reihe von Popkonzerten in Europa und den USA mit zahlreichen Stars wie Madonna, U2 und Paul McCartney.

(rp/sda)

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