Kriegsschiff unterwegs

USA lassen im Insel-Streit die Muskeln spielen

publiziert: Dienstag, 27. Okt 2015 / 06:56 Uhr
Aussenminister Wang Yi mahnte die USA.
Aussenminister Wang Yi mahnte die USA.

Washington - Die USA haben am Dienstag ein Kriegsschiff in direkte Nähe der von China beanspruchten Spratly-Inseln im Südchinesischen Meer geschickt. Ein hoher Militär bestätigte dem US-Sender CNN, der Zerstörer «USS Lassen» sei durch die Zwölf-Meilen-Zone um die Inseln gefahren.

4 Meldungen im Zusammenhang
Die Operation, die US-Präsident Barack Obama genehmigt habe, sei bereits abgeschlossen. Es habe sich um einen «Routineeinsatz in Übereinstimmung mit internationalem Recht» gehandelt, sagte der US-Beamte.

Damit ziehen die USA die von China reklamierten Hoheitsrechte in dem Gebiet massiv in Zweifel. China streitet mit Taiwan, Brunei, Malaysia, Vietnam und den Philippinen seit Jahren um die Spratly-Inseln, eine weit verstreute Gruppe kleiner Inseln im Südchinesischen Meer.

Peking baut dort mehrere Korallenriffe durch Aufschüttungen zu künstlichen Inseln aus und treibt auf einem der Riffe offenbar sogar den Bau einer Start- und Landebahn voran. Die USA hatten China im Mai mit Blick auf die Aufschüttungen eindringlich zur Zurückhaltung gemahnt. Laut der Regierung in Peking haben die künstlichen Inseln vor allem einen zivilen Zweck.

Der chinesische Aussenminister Wang Yi erklärte, es werde geprüft, ob das US-Kriegsschiff tatsächlich in die Zwölf-Meilen-Zone eingedrungen sei. «Sollte sich das bewahrheiten, dann raten wir den USA, erneut und vor jedwedem Handeln nachzudenken», sagte Wang. Die USA sollten nicht blindlings agieren.

«Provokation vermeiden»

Die chinesische Botschaft in Washington mahnte, die USA sollten jede Provokation vermeiden und stattdessen alles tun, um den Frieden und die Stabilität in der Region zu wahren. Die Regierung in Peking hatte bereits im vergangenen Monat erklärt, sie werde keinem Staat gestatten, die chinesischen Hoheitsgewässer und den Luftraum über den Spratly-Inseln zu verletzen.

Peking vertritt die Ansicht, China habe Hoheitsrechte über nahezu das gesamte Südchinesische Meer, einschliesslich der Küstengewässer anderer Staaten. Das Meer ist ein strategisch wichtiger Seeweg, über den rund ein Drittel des weltweit gehandelten Rohöls befördert wird.

Der US-Regierungsbeamte betonte, Washington beziehe «keine Position zu konkurrierenden Gebietsansprüchen auf Landmassen im Südchinesischen Meer». Die Entsendung des Zerstörers habe nichts mit den Gebietsstreitigkeiten zu tun.

(bg/sda)

Machen Sie auch mit! Diese news.ch - Meldung wurde von einer Leserin oder einem Leser kommentiert.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Peking - Nach der Patrouillenfahrt eines US-Kriegsschiffes im von China ... mehr lesen
Es ist auch zu Zwischenfällen zwischen der chinesischen Marine und amerikanischen Überwachungsflugzeugen gekommen.
Peking - Die Lage im Südchinesischen Meer bleibt angespannt: Peking will seine Landgewinnung an den umstrittenen Spratly-Inseln bald abschliessen. Das Ende der ... mehr lesen
Die...
Uneinigkeit zwischen Vietnam, den Philippinen, Japan und Malaysia ist Chinas Stärke. Bevor diese Länder sich versehen, wird China im Südchinesischen Meer Fakten geschaffen haben, die sich nicht einmal durch militärische Präsenz der USA rückgängig machen lassen. Der Hinweis auf die Farbrevolutionen darf in diesem Zusammenhang durchaus als trans-pazifischer Wink mit dem Zaunpfahl verstanden werden.
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 21
Meta wird in Berufung gehen und weiter auf Zeit spielen.
Meta wird in Berufung gehen und weiter auf Zeit ...
Die EU hat Meta, den Mutterkonzern von Facebook, mit einer historischen Geldbusse belegt. Der Konzern hatte wegen der fortlaufenden Übertragung von Nutzerdaten in die USA gegen die europäische Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) verstossen. Zusätzlich wurde Meta aufgefordert, den Transfer von Daten unverzüglich zu beenden. mehr lesen 
Publinews Spannende Neuigkeit aus der Welt der Elektromobilität: Der US-amerikanische Elektroautohersteller Tesla hat am vergangenen Wochenende den Bau einer neuen Megafactory in China angekündigt. Was bedeutet das für Tesla, für China und für die Zukunft der Energieversorgung? mehr lesen  
Publinews Während die Politiker über Klimaschutz reden, nehmen sie selbst immer noch an vielen Flugreisen teil, was zu einer hohen ... mehr lesen  
Die G20-Staatschefs auf dem «Familienfoto» in Indonesien 2022.
Der Schweizer Journalist Peter Achten.
Als Peter Achten am 26. März verstorben ist, ging einer der grossen Journalisten der Schweiz von uns. Ein Journalist, der, als news.ch noch aktiv publizierte, auch ... mehr lesen  
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    belustigend peinlich Das kommt schon fast in die Nähe der Verwechslung von Oekonomie mit ... Mi, 28.12.16 01:21
  • Unwichtiger aus Zürich 11
    Grammatik? Wie kann Stoltenberg denn Heute schon wissen, welche Entscheidungen am ... Sa, 22.10.16 10:59
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Der phallophile Blick eines cerebrophoben Schäfleins! Frau Stämpfli schrieb am Ende ... Mo, 26.09.16 17:32
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    phallophobe Geschichtsrückblicke "Und die grösste Denkerin des 21. Jahrhunderts? Verdient ihr Geld mit ... Sa, 13.08.16 17:48
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Alle Demonstranten gefilmt. Der Erdogan lässt doch keine Domo gegen sich zu! Die ... Di, 21.06.16 16:42
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Konzernrecht? Konzernpfusch! Was ist denn das? Konzerne werden vorwiegend von Vollidioten geführt. ... Fr, 10.06.16 17:49
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Der... Daesh (IS) kommt immer mehr unter Druck. Davon sind inzwischen auch ... Do, 02.06.16 19:22
Jonathan Mann moderiert auf CNN International immer samstags, um 20.00 Uhr, die US- Politsendung Political Mann.
CNN-News Was würde «Präsident Trump» tatsächlich bedeuten? Noch ist absolut nichts sicher, doch es ...
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute So Mo
Zürich 12°C 25°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig sonnig sonnig
Basel 13°C 27°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig sonnig
St. Gallen 12°C 23°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig wolkig, aber kaum Regen
Bern 12°C 24°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Luzern 12°C 25°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig vereinzelte Gewitter wolkig, aber kaum Regen
Genf 13°C 25°C vereinzelte Gewitterleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen recht sonnig
Lugano 15°C 22°C gewitterhaftleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig gewitterhaft gewitterhaft
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten