USA rufen China und Taiwan zu Dialog auf

Washington sei in Kontakt mit beiden Seiten und habe an sie appelliert, von unilateralen Schritten abzusehen. Dies sagte der stellvertretende Sprecher des US-Aussenministeriums, Adam Ereli. Zugleich erklärte er, aus Sicht der US-Regierung habe Taiwan seinen Wiedervereinigungsrat nicht aufgelöst.

Die taiwanische Führung habe stets klar gesagt, dass dieses Gremium nicht abgeschafft werde, fügte Ereli hinzu. Die USA unterstützten eine taiwanische Unabhängigkeit nicht.

Drohgebärden Pekings

Taiwans Präsident Chen Shui-bian hatte am Dienstag mit seiner Unterschrift die Auflösung des 1990 gegründeten Wiedervereinigungsrats besiegelt und damit 15 Jahre alte Richtlinien für eine Wiedervereinigung der Insel mit dem Festland ausser Kraft gesetzt.

China warf Taiwan daraufhin «gefährliche Abspaltungstendenzen» vor. Die Auflösung des Rats sei ein «gefährlicher Schritt» in Richtung einer Unabhängigkeit Taiwans, sagte der chinesische Präsident Hu Jintao. Peking werde es «keinesfalls zulassen», dass Taiwan vom Mutterland wegbreche, warnte er laut Staatsfernsehen.

China betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz. Es droht mit militärischer Gewalt, sollte die Insel formell ihre Unabhängigkeit erklären.

(ht/sda)