USA überstellen Gefangene vorerst nicht

publiziert: Montag, 26. Dez 2005 / 16:26 Uhr / aktualisiert: Montag, 26. Dez 2005 / 23:26 Uhr

Washington - Die USA wollen Gefangene vorerst nicht an die irakischen Behörden überstellen.

Drei der grössten US-Gefängnisse im Irak seien völlig überfüllt, hiess es.
Drei der grössten US-Gefängnisse im Irak seien völlig überfüllt, hiess es.
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Befürchtet würden weitere Misshandlungen in irakischen Gefängnissen, sagte der für US-Gefängnisse im Irak zuständige Kommandant John Gardner. «Wir übergeben Einrichtungen und Gefangene erst, wenn (die Iraker) die Normen einhalten, die wir definiert haben und jetzt selbst anwenden», zitierte die «New York Times» Gardner am Sonntag.

Aus Protest gegen die Bedingungen in einem vom britischen Militär betriebenen Gefängnis im Irak sind in der Anstalt bei Basra mehrere Häftlinge in einen Hungerstreik getreten. Laut Angehörigen seien Häftlinge dort zum Teil geschlagen und Angriffen bissiger Hunde ausgesetzt worden, wie die Zeitung «The Guardian» am Samstag berichtete.

Ein britischer Militärsprecher bestätigte dem Blatt lediglich, dass es Unruhen und Hungerstreiks gegeben habe. Die Soldaten seien mitunter gezwungen, «ein Minimum an Gewalt» anzuwenden, um Sicherheit und Ordnung« zu gewährleisten, sagte Major Peter Cripps.

Übergabe Ende 2006

Das US-Militär hält im Irak nach dem Bericht der »New York Times« rund 14 500 als gewalttätig eingestufte Gefangene fest. Nach Informationen der Zeitung sollen alle Einrichtungen bis Ende 2006 an die irakischen Behörden übergeben werden.

US-Militärs hatten bei der Inspektion irakischer Gefängnisse vor kurzem schwer misshandelte Menschen entdeckt. Im berüchtigten Abu Ghraib-Gefängnis hatten auch US-Soldaten irakische Gefangene misshandelt und erniedrigt. Mehrere US-Soldaten wurden deshalb zu Haftstrafen verurteilt. «Abu Ghraib war kriminell und ich war entsetzt», zitiert die Zeitung Gardner, der die Aufsicht über die US-Gefängnisse im Irak Ende November übernahm. «Seitdem hat sich viel geändert.»

Seit den Parlamentswahlen am 15. Dezember hat die Gewalt im Irak wieder zugenommen. Allein während der drei Weihnachtstage starben bei Anschlägen und Gefechten mindestens 35 Menschen im Zweistromland.

Auf Massengrab gestossen

Zudem wurde in der Schiitenstadt Kerbela ein Massengrab mit dutzenden Leichen entdeckt. Bauarbeiter seien zufällig darauf gestossen, als sie Wasserleitungen legen wollten, sagte ein Polizeisprecher. Wieviele Tote dort liegen und wann sie vergraben wurden, war nicht bekannt. Derweil versuchen die Kidnapper eines im Irak entführten Jordaniers eine Attentäterin der Anschläge auf jordanische Hotels in Amman freizupressen.

(ht/sda)

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