Sanktionen nach Hacker-Angriff

USA verschärfen Sanktionen gegen Nordkorea

publiziert: Samstag, 3. Jan 2015 / 08:06 Uhr / aktualisiert: Samstag, 3. Jan 2015 / 12:14 Uhr
Die Sanktionen richten sich laut dem US-Finanzministerium gegen Nordkoreas wichtigsten Geheimdienst RGB und zwei Rüstungsunternehmen.
Die Sanktionen richten sich laut dem US-Finanzministerium gegen Nordkoreas wichtigsten Geheimdienst RGB und zwei Rüstungsunternehmen.

Washington - Nach dem Hacker-Angriff auf das Filmstudio Sony Pictures verschärfen die USA ihre Wirtschaftssanktionen gegen Nordkorea. Washington verhängte nach Angaben des Finanzministeriums Strafmassnahmen gegen zehn Vertreter der Regierung in Pjöngjang.

7 Meldungen im Zusammenhang
Weitere Sanktionen richten sich auch gegen drei Organisationen und Unternehmen. Damit werde Nordkorea für sein «destruktives und destabilisierendes Verhalten» zur Verantwortung gezogen, erklärte Finanzminister Jacob Lew.

Die Sanktionen seien die Antwort auf die «zahlreichen Provokationen, insbesondere die jüngste Cyberattacke auf Sony Pictures und die Drohungen gegen Kinos und Zuschauer».

«Erster Teil»

Laut US-Präsident Barack Obama war es nur der «erste Teil» der angekündigten Reaktion. Die Aktivitäten Nordkoreas seien eine «anhaltende Bedrohung» der US-Sicherheit und Aussenpolitik. Obama hatte Nordkorea für den Hackerangriff verantwortlich gemacht und mit einer «angemessenen Reaktion» gedroht.

Obama betonte nun, die Massnahmen richteten sich nicht gegen die Bevölkerung Nordkoreas, sondern allein gegen die Regierung in Pjöngjang. Obamas Sprecher Josh Earnest sagte, die USA würden Nordkoreas Angriff «sehr ernst» nehmen.

Der Angriffe habe einem US-Unternehmen schaden und das Recht von Künstlern und anderen Bürgern auf Meinungsfreiheit bedrohen sollen. Ein US-Regierungsvertreter sagte bei einer Pressekonferenz, sie blieben «sehr zuversichtlich», dass Nordkorea hinter dem Angriff auf Sony stecke.

Geheimdienst und Rüstungsunternehmen

Die Sanktionen richten sich laut dem US-Finanzministerium gegen Nordkoreas wichtigsten Geheimdienst RGB und zwei Rüstungsunternehmen. Zudem werden zehn Regierungsvertreter auf die Sanktionsliste gesetzt, darunter Vertreter des sanktionierten Rüstungskonzerns Komid in Namibia, Russland, Syrien und dem Iran.

Mit den Sanktionen wird das Vermögen der Betroffenen in den USA eingefroren und US-Bürgern und Firmen jegliche Geschäftskontakte mit ihnen untersagt.

Laut dem US-Regierungsvertreter war es das erste Mal, dass Sanktionen wegen der Bedrohung eines Privatunternehmens verhängt wurden. Nach Angaben Obamas bestanden bereits gegen alle drei betroffenen Unternehmen Sanktionen, unter anderem wegen des nordkoreanischen Atomprogramms.

Anonyme Hacker waren Ende November in die Systeme von Sony Pictures eingedrungen und hatten vertrauliche Informationen veröffentlicht, um das Filmstudio zu zwingen, die Politkomödie «The Interview» abzusetzen. In dem Spielfilm geht es um ein fiktives Komplott zur Ermordung des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un durch zwei Journalisten im Auftrag des US-Geheimdienst CIA.

Nordkorea hatte sich empört über den Film geäussert, bestreitet aber jede Verantwortung für den Cyberangriff.

(asu/sda)

Machen Sie auch mit! Diese news.ch - Meldung wurde von einer Leserin oder einem Leser kommentiert.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Nordkoreas Diktator Kim Jong Un
Seoul - Nordkorea hat die neuen US-Sanktionen wegen des Hackerangriffs auf das Film-Studio Sony Pictures scharf kritisiert. Mit den Strafmassnahmen setzten die USA ihre feindliche ... mehr lesen
Kino Los Angeles - Die umstrittene ... mehr lesen
Seoul - Im Streit mit den USA über ... mehr lesen 2
Obama sei «wie ein Affe im Urwald».
Weitere Artikel im Zusammenhang
Washington - Trotz Terrordrohungen ... mehr lesen
Seoul - Nach dem flächendeckenden ... mehr lesen 1
Die...
Kims führen das Land als eine Art familiengeführtes Unternehmen bzw. den Machtübergang als Erbmonarchie zu betrachten. Nachdem den Kims vor Augen geführt worden ist, wie es Gaddafi oder Saddam erging, scheint man in Nordkorea nun umso überzeugter davon zu sein, dass nur der Besitz der Atombombe den Fortbestand der Familiendynastie sichern kann.
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Überschattet wird der Besuch von Ri Su Yong mit einem erneuten Raketentest von Nordkorea.(Archivbild)
Überschattet wird der Besuch von Ri Su Yong ...
Erster Besuch seit Atomwaffentest  Peking - Einer der wichtigsten Politiker Nordkoreas ist zu einem Besuch in China eingetroffen. Wie die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap berichtete, landete Ri Su Yong, ein stellvertretender Vorsitzender von Nordkoreas Arbeiterpartei, am Dienstag in Peking. mehr lesen 
Bereits mehrere Tests durchgeführt  Seoul - Ein neuerlicher Raketentest Nordkoreas ist am frühen Dienstagmorgen nach ... mehr lesen  
Die Schiffe haben sich nach den Warnschüssen wieder ins nordkoreanische Gewässer zurückgezogen. (Symbolbild)
Reaktion auf Verletzung der Grenze  Seoul - An der innerkoreanischen Grenze ist es erneut zu Spannungen gekommen. Die südkoreanische Marine feuerte nach der Verletzung der Grenze aus ... mehr lesen  
Auch Treffen mit Kim Jong Un kein Problem  New York - In einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters hat der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump weiteren Einblick in seine politischen Prioritäten gegeben. Unter anderem kündigte er an, als US-Präsident das Pariser-Klimaabkommen neu aushandeln zu wollen. mehr lesen   1
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    belustigend peinlich Das kommt schon fast in die Nähe der Verwechslung von Oekonomie mit ... Mi, 28.12.16 01:21
  • Unwichtiger aus Zürich 11
    Grammatik? Wie kann Stoltenberg denn Heute schon wissen, welche Entscheidungen am ... Sa, 22.10.16 10:59
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Der phallophile Blick eines cerebrophoben Schäfleins! Frau Stämpfli schrieb am Ende ... Mo, 26.09.16 17:32
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    phallophobe Geschichtsrückblicke "Und die grösste Denkerin des 21. Jahrhunderts? Verdient ihr Geld mit ... Sa, 13.08.16 17:48
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Alle Demonstranten gefilmt. Der Erdogan lässt doch keine Domo gegen sich zu! Die ... Di, 21.06.16 16:42
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Konzernrecht? Konzernpfusch! Was ist denn das? Konzerne werden vorwiegend von Vollidioten geführt. ... Fr, 10.06.16 17:49
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Der... Daesh (IS) kommt immer mehr unter Druck. Davon sind inzwischen auch ... Do, 02.06.16 19:22
Jonathan Mann moderiert auf CNN International immer samstags, um 20.00 Uhr, die US- Politsendung Political Mann.
CNN-News Was würde «Präsident Trump» tatsächlich bedeuten? Noch ist absolut nichts sicher, doch es ...
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute So Mo
Zürich 14°C 22°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig freundlich
Basel 13°C 23°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig sonnig sonnig
St. Gallen 14°C 19°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig sonnig sonnig
Bern 13°C 22°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig sonnig
Luzern 15°C 22°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig sonnig
Genf 14°C 24°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig sonnig
Lugano 16°C 26°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig freundlich
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten