Solidarität mit Kobane

Über 20'000 protestieren in Düsseldorf gegen IS

publiziert: Samstag, 11. Okt 2014 / 08:27 Uhr / aktualisiert: Samstag, 11. Okt 2014 / 20:31 Uhr
Trotz der Angriffe gelang es den Dschihadisten aber, weite Teile der nordsyrischen Stadt Kobane an der Grenze zur Türkei zu erobern.
Trotz der Angriffe gelang es den Dschihadisten aber, weite Teile der nordsyrischen Stadt Kobane an der Grenze zur Türkei zu erobern.

Düsseldorf - In Düsseldorf haben am Samstag mehr als 20'000 Menschen gegen die Dschihadistengruppe Islamischer Staat (IS) demonstriert. Zu der Veranstaltung hatten verschiedene Kurdenverbände aufgerufen.

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Zu Beginn der Veranstaltung hätten sich 10'000 bis 12'000 Menschen versammelt und während ihres Zugs Richtung Innenstadt «sehr starken Zulauf» erhalten, sagte ein Polizeisprecher. Inzwischen gebe es rund 21'000 Teilnehmer und die Zahlen stiegen weiter.

Die Kundgebung, die noch bis zum Abend dauern sollte, verlaufe bislang friedlich. Die Beamten hätten lediglich in einigen Fällen das Schwenken von Fahnen mit «verbotener Symbolik» unterbunden.

Die Kurdenverbände wollen insbesondere auf die Lage in der nordsyrischen Stadt Kobane aufmerksam machen. Dort kämpfen kurdische Milizen gegen IS-Anhänger, die die Stadt einnehmen wollen.

Wegen der Lage in der Stadt hatten Kurden in Deutschland bereits in den vergangenen Tagen mehrmals Kundgebungen organisiert und mehr Unterstützung im Kampf gegen die Islamisten gefordert. Bei den Demonstrationen kam es teilweise zu Zusammenstössen mit radikalislamischen Salafisten.

Demonstration in Basel

Eine grosse Zahl von Kurden versammelte sich auch in Basel zu einer Demonstration gegen den IS. Ihr Protest richtet sich zudem gegen die Haltung der Türkei angesichts der dramatischen Kämpfe um die syrisch-kurdische Grenzstadt Kobane.

Die Demonstranten rufen zur Solidarität mit Kobane auf. Die Teilnehmer besammelten sich ab 15.30 Uhr auf dem Messeplatz. Nach rund einer halben Stunde begaben sie sich auf einen Marsch durch die Basler Innenstadt. Zur polizeilich bewilligten Kundgebung aufgerufen hatten kurdische Vereinigungen.

Seit Wochenbeginn war es wegen des Angriffs der IS-Terrormiliz auf Kobane zu Demonstrationen in europäischen Städten gekommen. In der Schweiz fanden Kundgebungen in Zürich, Basel, Bern und Genf statt. Tote gab es bei Kundgebungen in der Türkei, wo die Demonstranten von der Regierung fordern, mehr zum Schutz der Kurden in Kobane zu tun.

In der Türkei selber ebben die prokurdischen Proteste langsam ab. In der Nacht zum Samstag marschierten nur noch kleinere Gruppen durch die Kurdenmetropole Diyarbakir, um einen Militäreinsatz gegen die IS zu fordern, wie ein AFP-Reporter berichtete. Aus Istanbul wurden kleinere Zusammenstösse gemeldet, dort gab es Medien zufolge auch einige Festnahmen.

Anti-IS-Koalition trifft sich am Dienstag

Die internationale Militärkoalition gegen den IS kommt am Dienstag zu Beratungen in Washington zusammen. Die mehr als 20 Militärchefs wollen bei dem Treffen über die bisherigen Erfolge der Luftangriffe auf IS-Stellungen diskutieren.

Ein Vertreter der US-Armee sagte am Freitag ein weiterer Schwerpunkt sei die Ausbildung der irakischen Regierungstruppen sowie moderater syrischer Kämpfer.

Die internationale Militärallianz unter Führung der USA fliegt seit Wochen Luftangriffe auf Stellungen des IS im Irak und in Syrien. Trotz der Angriffe gelang es den Dschihadisten aber, weite Teile der nordsyrischen Stadt Kobane an der Grenze zur Türkei zu erobern.

Der UNO-Sondergesandte für Syrien warnte vor einem «Massaker» an den dort eingekesselten Zivilisten. Auch die EU zeigte sich sehr besorgt über die Kämpfe in Kobane.

IS richtet irakischen Journalisten hin

Der IS tötete unterdessen nach Angaben von Angehörigen einen irakischen Journalisten und drei weitere Zivilisten im Irak. Der 37-jährige Kameramann, sein Bruder und zwei weitere Menschen seien in einem Dorf nördlich von Bagdad öffentlich hingerichtet worden, erklärte die Familie des Journalisten.

Der Kameramann arbeitete den Angaben zufolge für einen lokalen Fernsehsender und war laut der Organisation Reporter ohne Grenzen am 7. September von IS-Kämpfern entführt worden.

(bert/sda)

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