Über Namen und über Übernamen
publiziert: Montag, 22. Jun 2015 / 16:30 Uhr

Ich leide unter meinem Namen, weil er schrecklich unpraktisch ist. Schon ennet dem Gotthard und hinter dem Röstigraben kann ihn niemand mehr aussprechen.
Darf ich vorstellen: Mein Name ist Jürg. Es ist kein guter Name, um Kosmopolit zu werden. Besonders in Übersee, wo mein Name «Jerk» ausgesprochen würde. Wer nicht weiss, was damit gemeint ist, sollte es trotzdem nicht googlen.
Doch schon zwei Autofahrstunden von meinem Zuhause entfernt, gibt es den Namen nicht mehr. In Deutschland kennt man zwar Jörgs und Jürgens, aber keine Jürgs. Problematischer ist es, wenn ich Richtung Süden reise. Schon in Airolo brauche ich ein Pseudonym.
Nicht mal so einfach, weil es eine italienische Version meines Namens nicht gibt und darin Buchstaben vorkommen, die das italienische Vokabular so nicht benutzt: Das «J» und das «ü». Auch die Franzosen schütteln beim Sprechen meines Namens nur den Kopf. Drum nenn ich mich in Italien Giorgio und in Frankreich Georges; dabei fühle ich mich stets wie ein Verbrecher auf der Flucht, weil es einfach nicht mein richtiger Name ist.
Was sich wohl meine Eltern dabei gedacht haben, einen Namen zu nehmen, der in der Hälfte der Regionen der Schweiz nicht ausgesprochen werden kann? Ob sie davon ausgingen, dass ich niemals weiter als den Kanton Bern reisen werde?
Tja, mit Namen ist es so eine Sache. Man kann ihn nicht aussuchen. Und wenn doch, muss man sich nicht wundern, wenn hinter dem Rücken getuschelt wird - ähnlich wie bei einer Schönheitsoperation.
Natürlich könnte ich dauerhaft meinen Namen ändern. Aber das fänd ich seltsam. Es wäre mir peinlich allen mitzuteilen, dass ich jetzt nicht mehr der Jürg bin sondern fortan mit Jesus angesprochen werden möchte, weil dieser Name im Vergleich zu meinem in den meisten Ländern bekannt ist.
In meinem Freundeskreis gibt es einige solcher Namensänderungen, die ich aber bis jetzt erfolgreich ignoriert habe. Gestern noch das Ursi, will sie heute Ashanti genannt werden, seit sie in Indien ihr inneres Licht gefunden hat. Oder der Tom, der jetzt nur noch Thomas genannt werden will, weil er jetzt erwachsen sei. Aus Prinzip lehne ich es ab, den neuen Namen in meinem ohnehin schon schlechten Namensgedächtnis abzuspeichern.
Aber es gibt Ausnahmen. Angenommen jemand heisst so wie ein beliebtes Synonym für das männliche Geschlechtsteil. Sehr unvorteilhaft, wenn er Lehrer werden möchte, deshalb sei ihm die Namensänderung nicht nur erlaubt sondern sehr empfohlen.
Vielleicht wäre alles viel einfacher, wenn ich mir einen coolen Übernamen geben würde. Zum Beispiel Jay-Z oder 50-Centner. Aber da ich weder Rapper bin noch Poker-Profi, lasse ich es lieber bleiben.
Einen Übernamen muss man bereits seit der Schulzeit haben, sonst ist es peinlich. Da wäre sowieso nichts mehr frei. In meinem Bekanntenkreis gibt es bereits einen Gogo, einen Schischi, Schoscho, Schuschu, einen Bibi, einen Bepo, Pepe, Pepi, einen Jojo, je eine Lulu, Lala und Lili, einen Didi, Dudu und natürlich Dodo.
Auch für Jürgs hat es ein paar gute Abkürzungen: Schüge, Tschüge, Chüsche, Jüge oder Tschügewara. Aber ich fürchte, Tschüge wäre in lateinischsprachigen Region immer noch problematisch.
Doch schon zwei Autofahrstunden von meinem Zuhause entfernt, gibt es den Namen nicht mehr. In Deutschland kennt man zwar Jörgs und Jürgens, aber keine Jürgs. Problematischer ist es, wenn ich Richtung Süden reise. Schon in Airolo brauche ich ein Pseudonym.
Nicht mal so einfach, weil es eine italienische Version meines Namens nicht gibt und darin Buchstaben vorkommen, die das italienische Vokabular so nicht benutzt: Das «J» und das «ü». Auch die Franzosen schütteln beim Sprechen meines Namens nur den Kopf. Drum nenn ich mich in Italien Giorgio und in Frankreich Georges; dabei fühle ich mich stets wie ein Verbrecher auf der Flucht, weil es einfach nicht mein richtiger Name ist.
Was sich wohl meine Eltern dabei gedacht haben, einen Namen zu nehmen, der in der Hälfte der Regionen der Schweiz nicht ausgesprochen werden kann? Ob sie davon ausgingen, dass ich niemals weiter als den Kanton Bern reisen werde?
Tja, mit Namen ist es so eine Sache. Man kann ihn nicht aussuchen. Und wenn doch, muss man sich nicht wundern, wenn hinter dem Rücken getuschelt wird - ähnlich wie bei einer Schönheitsoperation.
Natürlich könnte ich dauerhaft meinen Namen ändern. Aber das fänd ich seltsam. Es wäre mir peinlich allen mitzuteilen, dass ich jetzt nicht mehr der Jürg bin sondern fortan mit Jesus angesprochen werden möchte, weil dieser Name im Vergleich zu meinem in den meisten Ländern bekannt ist.
In meinem Freundeskreis gibt es einige solcher Namensänderungen, die ich aber bis jetzt erfolgreich ignoriert habe. Gestern noch das Ursi, will sie heute Ashanti genannt werden, seit sie in Indien ihr inneres Licht gefunden hat. Oder der Tom, der jetzt nur noch Thomas genannt werden will, weil er jetzt erwachsen sei. Aus Prinzip lehne ich es ab, den neuen Namen in meinem ohnehin schon schlechten Namensgedächtnis abzuspeichern.
Aber es gibt Ausnahmen. Angenommen jemand heisst so wie ein beliebtes Synonym für das männliche Geschlechtsteil. Sehr unvorteilhaft, wenn er Lehrer werden möchte, deshalb sei ihm die Namensänderung nicht nur erlaubt sondern sehr empfohlen.
Vielleicht wäre alles viel einfacher, wenn ich mir einen coolen Übernamen geben würde. Zum Beispiel Jay-Z oder 50-Centner. Aber da ich weder Rapper bin noch Poker-Profi, lasse ich es lieber bleiben.
Einen Übernamen muss man bereits seit der Schulzeit haben, sonst ist es peinlich. Da wäre sowieso nichts mehr frei. In meinem Bekanntenkreis gibt es bereits einen Gogo, einen Schischi, Schoscho, Schuschu, einen Bibi, einen Bepo, Pepe, Pepi, einen Jojo, je eine Lulu, Lala und Lili, einen Didi, Dudu und natürlich Dodo.
Auch für Jürgs hat es ein paar gute Abkürzungen: Schüge, Tschüge, Chüsche, Jüge oder Tschügewara. Aber ich fürchte, Tschüge wäre in lateinischsprachigen Region immer noch problematisch.
(Jürg Zentner/news.ch)
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