Die Resultate der Studie wurden am Mittwoch von Mitgliedern der
Gesellschaft für klinische Ernährung der Schweiz in Bern den Medien
vorgestellt. Bei einem von zwei Patienten im Spital wurde eine
Unterernährung festgestellt, was sich nur in 25 Prozent der Fälle
durch den nachteiligen Einfluss der Pathologie erklären lässt.
Zudem sind 5 bis 8 Prozent der über 65-Jährigen, die zu Hause
leben, und bis zu 85 Prozent der in der Geriatrie hospitalisierten
Patienten von Mangelernährung betroffen. Meistens werde die
Mangelernährung erst über ihre Folgeerscheinungen wie deutlicher
Gewichtsverlust oder Organstörungen festgestellt, heisst es weiter.
Häufig liege ein Appetitmangel als Ursache zugrunde. Dieser
könne altersbedingt entstehen oder durch verschiedene Symptome
ausgelöst werden wie Schmerzen, Depression, Angst, Brechreiz,
Erbrechen, Durchfall, Kau- oder Schluckprobleme, Störung des
Geschmackssinns oder Nebenwirkungen von Medikamenten.
Der optimalen Deckung des täglichen Ernährungsbedarfs eines
Patienten müsse Aufmerksamkeit geschenkt werden, fordert die
Gesellschaft. Sie schlägt den Einsatz oraler Nahrungssupplemente
vor. Die Abstimmung von Kalorienbedarf und -zufuhr ermögliche es,
die Spitalaufenthaltsdauer und die Behandlungskosten zu senken.
(klei/sda)