Amnesty warnt vor Gewaltspirale

Übergangsrat peilt islamischen Staat an

publiziert: Dienstag, 13. Sep 2011 / 18:08 Uhr
Mustafa Abdul Dschalil, Präsident des Nationalen Übergangsrats Libyen, war der Justizminister unter Gaddafi.
Mustafa Abdul Dschalil, Präsident des Nationalen Übergangsrats Libyen, war der Justizminister unter Gaddafi.

Tripolis - Libyen soll nach dem Willen des Übergangsrates ein gemässigter islamischer Staat werden. Der Chef des Übergangsrats, Mustafa Abdul Dschalil, umriss am Dienstag die gewünschte politische Ausrichtung.

4 Meldungen im Zusammenhang
Ziel sei es, einen demokratischen Rechtsstaat aufzubauen, in dem die islamische Rechtsprechung Scharia die wichtigste Quelle der Gesetzgebung sei.

Die neue Regierung werde keine extremistische Ideologie von links oder rechts akzeptieren, sagte Dschalil in seiner ersten öffentlichen Rede vor tausenden Menschen.

Er appellierte an seine Anhängerschaft, das Gesetz nicht in die eigene Hand zu nehmen und auf Vergeltung gegen Mitglieder des Gaddafi-Regimes zu verzichten.

Amnesty warnt vor Gewaltspirale

42 Jahre nach dem Ende der brutalen Unterdrückung und nach fast sieben Monaten Bürgerkrieg steht der Übergangsrat aus Sicht der Menschenrechtsorganisation Amnesty International vor grossen Herausforderungen.

Die neuen Autoritäten müssten mit den Missständen der vergangenen vier Jahrzehnte vollständig Schluss machen und neue Standards setzen, mit den Menschenrechten im Mittelpunkt, forderte Amnesty am Dienstag.

Die Übergangsregierung müsse Vergehen auf beiden Seiten des Konflikts ahnden. Andernfalls gebe es keine Gerechtigkeit, sondern es drohe ein endloser Teufelskreis aus Vergehen und Vergeltung.

In einem mehr als 100 Seiten umfassenden Bericht brandmarkte Amnesty zwar vor allem die Gaddafi-Kräfte. Sie seien in grösserem Masse für Menschenrechtsverletzungen wie Angriffe auf Zivilisten verantwortlich. Doch haben den Angaben zufolge auch Rebellen-Kämpfer Gaddafi-Anhänger und mutmassliche Söldner entführt, willkürlich gefangengenommen, gefoltert und getötet.

Kämpfe halten an

Während der Übergangsrat das neue Libyen immer weiter gestaltet, gehen die Kämpfe gegen die letzten Hochburgen des untergetauchten Diktators Muammar al-Gaddafi weiter. Die Rebellen haben nach eigenen Angaben den Stadtrand von Bani Walid eingenommen.

Ausser Bani Walid werden auch Sirte, die Geburtsstadt Gaddafis, die Oase Dschufra und die Garnisonsstadt Sebha von Gaddafi-Kämpfern kontrolliert.

(dyn/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Tripolis - Mit Nicolas Sarkozy und ... mehr lesen
Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy.
Die Rebellen kommen zurzeit nicht mehr weiter.
Tripolis/Beirut - Die libyschen ... mehr lesen 1
Niamey/Kairo - Der drittälteste Sohn ... mehr lesen
Der nigrische Justizminister Marou Adamou bestätugte den Aufenthalt Saadis im Niger.
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Mit der neuen Regierung unter Ministerpräsident Fajis al-Sarradsch soll der Bürgerkrieg beendet werden.
Mit der neuen Regierung unter Ministerpräsident Fajis ...
Ministerpräsident kehrt zurück  Tripolis - Die von Islamisten dominierte Schattenregierung in der libyschen Hauptstadt Tripolis hat nach eigener Darstellung zugunsten der von den UNO vermittelten Übergangsregierung aufgegeben. Damit soll weiteres Blutvergiessen und eine Spaltung des Landes vermeiden werden. mehr lesen 
Behinderung des Friedensprozess  Brüssel - Die EU hat wegen der Behinderung des Friedensprozesses in Libyen Sanktionen gegen drei Politiker beschlossen. Die Strafmassnahmen umfassen ein Einreiseverbot in die EU und das Einfrieren von Bankguthaben in Europa, wie aus EU-Kreisen in Brüssel verlautete. mehr lesen  
Militäroperation am Dienstagabend  Tunis - Die tunesische Regierung geht weiter gegen Extremisten vor. Bei einer Militäroperation in der Nacht zum Mittwoch seien im Süden des Landes ... mehr lesen  
Am Mittwoch wurde noch behauptet, dass in Bengasi französische Spezialkräfte beteiligt seien. (Symbolbild)
Regierung dementiert Aussagen vom MIttwoch  Bengasi - Die international anerkannte libysche Regierung hat Berichte dementiert, wonach ... mehr lesen  
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    belustigend peinlich Das kommt schon fast in die Nähe der Verwechslung von Oekonomie mit ... Mi, 28.12.16 01:21
  • Unwichtiger aus Zürich 11
    Grammatik? Wie kann Stoltenberg denn Heute schon wissen, welche Entscheidungen am ... Sa, 22.10.16 10:59
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Der phallophile Blick eines cerebrophoben Schäfleins! Frau Stämpfli schrieb am Ende ... Mo, 26.09.16 17:32
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    phallophobe Geschichtsrückblicke "Und die grösste Denkerin des 21. Jahrhunderts? Verdient ihr Geld mit ... Sa, 13.08.16 17:48
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Alle Demonstranten gefilmt. Der Erdogan lässt doch keine Domo gegen sich zu! Die ... Di, 21.06.16 16:42
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Konzernrecht? Konzernpfusch! Was ist denn das? Konzerne werden vorwiegend von Vollidioten geführt. ... Fr, 10.06.16 17:49
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Der... Daesh (IS) kommt immer mehr unter Druck. Davon sind inzwischen auch ... Do, 02.06.16 19:22
Jonathan Mann moderiert auf CNN International immer samstags, um 20.00 Uhr, die US- Politsendung Political Mann.
CNN-News Was würde «Präsident Trump» tatsächlich bedeuten? Noch ist absolut nichts sicher, doch es ...
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Mi Do
Zürich 11°C 24°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt
Basel 15°C 25°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich freundlich
St. Gallen 14°C 23°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt freundlich
Bern 9°C 23°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich freundlich
Luzern 12°C 25°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt freundlich
Genf 13°C 24°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig sonnig freundlich
Lugano 15°C 25°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen freundlich
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten