Überraschungssieg für Eiskunstläuferin Irina Slutskaya

Slutskaja, die EM-Siegerin von 1996 und 1997, lief auch im Kurzprogramm äusserst souverän, derweil Butyrskaja erneut zwei Patzer beging und mit der vierten Tagesleistung hinter der ebenfalls fehlerfreien Viktoria Woltschkowa knapp den dritten Zwischenrang halten konnte.
Die Schweizerin Sarah Meier blieb rangmässig als 14. im Bereich ihrer Qualifikationsleistung. Ein nicht gelungener Dreifach-Lutz und damit das Fehlen eines der acht Pflichtelemente drückte die Noten nach unten, angesichts der ansonsten ordentlichen Sprünge mit 4,1 bis 4,4 in der technischen Bewertung allerdings tief genug. Die Präsentation ihres Programms wurde zwar mit 4,4 bis 4,9 höher benotet -- das weiche, aber eher langsame Laufen stand etwas im Kontrast zur schnellen Riverdance-Musik.
«Auch mit dieser Leistung bin ich nicht ganz zufrieden, eher mit der Rangierung», sagte die Bülacherin, die vor dem Wettkampf recht nervös gewesen sei, aber dies auf dem Eis ablegen konnte. «Es ärgert mich schon, dass ich nicht alles gezeigt habe. Und besonders wurmt mich, dass die Dänin (Mikkeline Kierkgaard, Anm. der Red.), die ich sonst immer geschlagen habe, nun so weit vorn plaziert ist.»
Butyrskaja ausser Form Was sich bereits am Grand-Prix-Final sowie in der EM- Qualifikation abgezeichnet hatte, bestätigte sich auch im Kurzprogramm: Maria Butyrskaja, die Weltmeisterin und Europameisterin der letzten beiden Jahre, läuft vergeblich ihrer Form hinterher. Diesmal fehlte der zweite Sprung der Kombination und bot auch die Landung des Doppel-Axels Schwierigkeiten, so dass die 27-Jährige aus Moskau nur dank den üblich hohen B-Noten im Bereich der Podestplätze verblieb.
Anders dagegen Irina Slutskaja, die erneut sehr souverän wirkte, alle Höchstschwierigkeiten meisterte und für Ausdruck und Interpretation von Lovlands Appassionata fünfmal eine 5,9 erhielt. «Ich habe gemacht, was ich wollte, und so soll es nun auch weitergehen», erklärte Slutskaja, die sich im Vorjahr als Vierte der russischen Meisterschaften nicht einmal für die EM oder WM hatte qualifizieren können. «Eine völlige Umstellung des Lebens», so die seit August verheiratete Athletin weiter, «und das ganze Umfeld haben mir neuen Mut gegeben.»
Acht der neun Preisrichter setzten die am Mittwoch 21 Jahre gewordene Slutskaja an die Spitze, nur der österreichische Juror befand das Programm von Viktoria Woltschkowa als noch besser. Die letztjährige EM-Dritte war fast ebenbürtig und in den hohen Sprüngen noch sicherer. Dafür ist die 17jährige in der choreografischen Umsetzung noch steigerungsfähig.

(klei/sda)