Ukraine und Tunesien im Duell um Platz 2

publiziert: Donnerstag, 22. Jun 2006 / 20:01 Uhr

In der WM-Gruppe H wird Spanien nicht mehr von der Spitze zu verdrängen sein. Offen bleibt eigentlich nur die Frage nach Platz 2, die heute Nachmittag ab 16 Uhr im Berliner Olympiastadion in der Partie Ukraine - Tunesien geklärt wird.

Ukraines Trainer Oleg Blokhin könnte sich nach einem Sieg mal wieder entspannen.
Ukraines Trainer Oleg Blokhin könnte sich nach einem Sieg mal wieder entspannen.
Wenn die Schweizer Fussballer abends zur Partie gegen Südkorea antreten, werden sie bereits wissen, auf welchen Gegner sie als allfälliger Gruppensieger oder Zweiter treffen würden. Wird die Schweiz Gruppen-Zweiter, wird es Spanien sein. Als Gruppen-Erster jedoch träfe die Schweiz auf die Ukraine oder Tunesien.

Ein Unentschieden dürfte der Ukraine bereits reichen, um als WM-Debütant in die Achtelfinals einzuziehen, zumal niemand damit rechnet, dass Spanien gegen Saudi-Arabien mit vier Toren Differenz verliert. Das 0:4 gegen Spanien korrigierte die Ukraine mit dem 4:0 gegen Saudi-Arabien. Im Lager der Osteuropäer gibt man sich aber vorsichtig. «Tunesiens Spieler sind alle einen Kopf grösser als die von Saudi-Arabien», sagt Andrej Woronin, der Stürmer von Bayer Leverkusen. Und ein zweites Mal kommt den Ukrainern wohl nicht der Regen zu Hilfe. Darüber hatte sich nach dem 0:4 der brasilianische Saudi-Coach Marco Paqueta aufgeregt: «Der Ball war sehr schmierig. Damit können wir nicht umgehen. In Saudi-Arabien regnet es eben nicht so oft.»

Tunesiens Geheimwaffe

An der Personalfront hat sich die ukrainische Lage stark verbessert. Wladimir Jeserski und Oleg Gussew haben ihre Verletzungen auskuriert, auch Wladislaw Waschtschuk ist nach seiner Rot-Sperre wieder verfügbar. Viel wichtiger für das Team sind aber die Fortschritte, die Andrej Schewtschenko nach seiner Knieverletzung täglich macht.

Auch für die Tunesier wäre der Vorstoss in die Achtelfinals eine Premiere. Dazu braucht es einen Sieg gegen Ukraine. In den ersten beiden Spielen konnten die Nordafrikaner jeweils eine Führung nicht halten. Beim 2:2 gegen Saudi-Arabien lagen sie bis zur 57. Minute vorne, beim 1:3 gegen Spanien gar bis zur 72. Minute. «Daran müssen wir arbeiten. Wir dürfen uns nicht so stark zurückziehen, wenn wir einmal vorne liegen», sagt Tunesiens französischer Trainer Roger Lemerre. Vielleicht kann er noch eine ´Geheimwaffe´ einsetzen: Der gebürtige Brasilianer Santos, der in seinen bisher 28 Länderspielen 18 Tore schoss und schmerzlich vermisst wurde, sitzt nach seiner Schienbeinverletzung zumindest wieder auf Bank.

Spanien mit dem Reserve-Team

Mannschaften wie Portugal, Holland oder Argentinien haben es vorgemacht, Spanien setzt noch einen drauf: Trainer Luis Aragones will gegen Saudi-Arabien gleich die komplette Reserve-Elf auflaufen lassen. Das mag eine Massnahme sein, die nicht allen gefällt, eine Wettbewerbsverzerrung ist es aber kaum. Die Reservisten werden (im Gegensatz zum A-Team) alles geben, und im Falle von Spanien kann Aragones altgedienten Stars wie Raul, Michel Salgado oder Ersatz-Goalie Santiago Canizares zu einer Spielmöglichkeit verhelfen. Das fördert die Harmonie im Team.

Gedanklich ist Aragones, mit 67 Jahren der nach Otto Pfister älteste WM-Trainer, ohnehin bereits in den Achtelfinals. «Die drei wahrscheinlichen Gegner», so sagt er, «gefallen mit eigentlich alle nicht. Die Franzosen sind ein wenig alt und haben nur wenige, dafür aber umso gefährlichere Zähne. Die Schweizer pflegen einen ähnlichen Stil wir wir, und gegen Südkorea sind wir 2002 in den Viertelfinals ausgeschieden.» Zu den Asiaten fügte der Coach noch dies an: «Die rennen ab der ersten Minute wie der Teufel. Und da sie alle gleich aussehen, können sie bei Halbzeit ihre gesamte Elf austauschen, und niemand würde etwas davon merken.»

(fest/Si)

 
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