Ungenügende Integration von Migranten am Arbeitsplatz

In der Schweiz ist ein Viertel der erwerbstätigen Personen ausländischer Herkunft. Deshalb hat die Integration am Arbeitsplatz eine grosse Bedeutung. Wir wollen die Arbeitswelt für das Thema sensibilisieren, sagte Hugo Fasel, Präsident von Travail.Suisse und Freiburger CSP-Nationalrat, vor den Medien in Zürich.

Travail.Suisse präsentierte eine Untersuchung des Schweizerischen Forums für Migrations- und Bevölkerungsstudien (SFM). Laut SFM-Projektleiterin Janine Dahinden gibt es in Schweizer Unternehmen keine ausgereiften Integrationskonzepte, sondern oft isolierte Massnahmen und ad-hoc-Lösungen. Dabei hätten Probleme und Integrationsmassnahmen einen Zusammenhang mit dem Status der Mitarbeitenden im Betrieb sowie mit der Betriebsgrösse und Branche. Wo Integration am nötigsten wäre, würde am wenigsten getan.

Das Hauptproblem für die Integration ist die Kommunikation, insbesondere mangelhafte Sprachkenntnisse. Dahinden stellte aber auch klar, dass hinter Kommunikationsproblemen oft andere Konflikte stünden. Seitens der Arbeitgeber würden Diskriminierungen am Arbeitsplatz negiert. Angestellte beklagten fehlende Anerkennung.

Die Studie stellt ein grosses Verbesserungspotenzial fest. Laut Dahinden muss eine gute Integration am Arbeitsplatz über vier Achsen erfolgen: Information und Kommunikation, Bildung und Ausbildung, Gleichbehandlung und Anerkennung von Kenntnissen und Erfahrungen sowie Arbeitsorganisation und Unternehmenskultur.

Gestützt auf die SFM-Studie hat Travail.Suisse einen Aktionsplan erarbeitet. Die Vorschläge richten sich an verschiedene Akteure auf verschiedenen Ebenen, wie Denis Torche, Leiter des Dossiers Migrationspolitik bei Travail.Suisse, vor den Medien erklärte.

(bert/sda)