Warum fuhr der Lokführer so schnell?
Unglückszug in Spanien mit 190 statt 80 km/h unterwegs
publiziert: Donnerstag, 25. Jul 2013 / 11:35 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 25. Jul 2013 / 12:08 Uhr
Santiago de Compostela - Nach dem schweren Bahnunglück im Nordwesten Spaniens hat der Lokführer eingeräumt, viel zu schnell gefahren zu sein.
Der Zug sei mit rund 190 Stundenkilometern unterwegs gewesen, obwohl in der Unglückskurve höchstens Tempo 80 zulässig gewesen sei, bestätigte er nach Angaben der Ermittler vom Donnerstag.
Über den Grund für die überhöhte Geschwindigkeit wurde zunächst nichts bekannt. Die staatliche Bahngesellschaft Renfe warnte allerdings vor vorschnellen Schlussfolgerungen. Eisenbahnexperten untersuchten die Unfallursache.
Bei dem Unglück nahe der Pilgerstadt Santiago de Compostela waren am Mittwochabend nach vorläufigen Zahlen 78 Menschen ums Leben gekommen. Etwa 130 Fahrgäste wurden verletzt. Davon seien 20 in einem kritischen Zustand.
Der Schnellzug war in einer engen Kurve etwa vier Kilometer vor dem Bahnhof entgleist. Der Unglückszug war auf der Fahrt von Madrid zur Küstenstadt Ferrol im Nordwesten Spaniens. Im Zug befanden sich mehr als 220 Passagiere. Im Führerstand waren zwei Lokführer. Beide überlebten nahezu unverletzt.
Bild des Grauens
Die Bergungsmannschaften durchsuchten am Donnerstagmorgen die beiden am meisten zerstörten Waggons und stellten fest, dass sich dort keine weiteren Opfer befanden. An der Unfallstelle hatten die ganze Nacht über Rettungskräfte gearbeitet. Die Menschen wurden zu Blutspenden aufgerufen.
Die Waggons des Zuges wurden bei dem Unglück auseinandergerissen und sprangen aus den Schienen. Einige Wagen prallten neben den Gleisen gegen eine Betonwand und stürzten um, andere Waggons verkeilten sich ineinander. Ein Wagen flog sogar über die Begrenzungsmauer hinweg.
Papst betet für Opfer
Santiago de Compostela ist die Hauptstadt Galiciens und ein wichtiges Pilgerzentrum, das jährlich zehntausende Menschen anzieht. Am Donnerstag sollte dort ein Fest zu Ehren des Schutzpatrons von Galicien, des Heiligen Jakobs, stattfinden. Die Behörden sagten jedoch die geplanten Feiern nach dem Unglück ab.
Der spanische Regierungschef Mariano Rajoy sprach den Opfern und ihren Angehörigen sein Beileid aus. "Ich möchte den Opfern des fürchterlichen Zugunglücks in Santiago meine Zuneigung und Verbundenheit ausdrücken", erklärte er. Zudem kündigte der Ministerpräsident an, die Unglücksstelle am Donnerstag zu besuchen.
Papst Franziskus rief in Brasilien, wo er sich seit Montag aufhält, zum Gebet für die Opfer des Unglücks auf. Das Kirchenoberhaupt sei "den Familien in ihrem Schmerz nahe", sagte Vatikansprecher Federico Lombardi in Rio de Janeiro, wo derzeit der katholische Weltjugendtag stattfindet.
Über den Grund für die überhöhte Geschwindigkeit wurde zunächst nichts bekannt. Die staatliche Bahngesellschaft Renfe warnte allerdings vor vorschnellen Schlussfolgerungen. Eisenbahnexperten untersuchten die Unfallursache.
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Der Schnellzug war in einer engen Kurve etwa vier Kilometer vor dem Bahnhof entgleist. Der Unglückszug war auf der Fahrt von Madrid zur Küstenstadt Ferrol im Nordwesten Spaniens. Im Zug befanden sich mehr als 220 Passagiere. Im Führerstand waren zwei Lokführer. Beide überlebten nahezu unverletzt.
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Die Waggons des Zuges wurden bei dem Unglück auseinandergerissen und sprangen aus den Schienen. Einige Wagen prallten neben den Gleisen gegen eine Betonwand und stürzten um, andere Waggons verkeilten sich ineinander. Ein Wagen flog sogar über die Begrenzungsmauer hinweg.
Papst betet für Opfer
Santiago de Compostela ist die Hauptstadt Galiciens und ein wichtiges Pilgerzentrum, das jährlich zehntausende Menschen anzieht. Am Donnerstag sollte dort ein Fest zu Ehren des Schutzpatrons von Galicien, des Heiligen Jakobs, stattfinden. Die Behörden sagten jedoch die geplanten Feiern nach dem Unglück ab.
Der spanische Regierungschef Mariano Rajoy sprach den Opfern und ihren Angehörigen sein Beileid aus. "Ich möchte den Opfern des fürchterlichen Zugunglücks in Santiago meine Zuneigung und Verbundenheit ausdrücken", erklärte er. Zudem kündigte der Ministerpräsident an, die Unglücksstelle am Donnerstag zu besuchen.
Papst Franziskus rief in Brasilien, wo er sich seit Montag aufhält, zum Gebet für die Opfer des Unglücks auf. Das Kirchenoberhaupt sei "den Familien in ihrem Schmerz nahe", sagte Vatikansprecher Federico Lombardi in Rio de Janeiro, wo derzeit der katholische Weltjugendtag stattfindet.
(bert/sda)
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