Albanische Rebublik beschossen
Unruhen in Mazedonien weiten sich auf Skopje aus
publiziert: Mittwoch, 2. Mai 2001 / 18:31 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 2. Mai 2001 / 20:28 Uhr
Skopje - Die Unruhen in Mazedonien haben in der Nacht auf Mittwoch erstmals auf Skopje übergegriffen. Unbekannte beschossen die Botschaft der Republik Albanien. Bei weiteren Zwischenfällen in der Hauptstadt gab es einen Toten und zwei Verletzte.
In der südlichen Stadt Bitola attackierten mazedonische
Randalierer in der zweiten Nacht in Folge Geschäftshäuser von
Albanern.
Auslöser der Ausschreitungen war ein tödlicher Mörserangriff albanischer Extremisten, der am Samstag acht Soldaten und Polizisten im Grenzgebiet zum Kosovo getötet hatte. Die USA hatten dem mazedonischen Präsidenten Boris Trajkovksi bei einem Besuch am Dienstag Unterstützung zugesagt.
Toter nach Angriff auf Café
In der Nacht zum Mittwoch schossen in Skopje drei Maskierte auf ein Café, das einem Albaner gehört. Dabei wurde nach Angaben aus albanischen Quellen ein Mann aus der Stadt Suva Reka im Kosovo schwer verletzt. Er sei später im Militärkrankenhaus in Skopje gestorben.
Mehrere Projektile seien am Dienstag gegen 22 Uhr in Räumen der albanischen Botschaft eingeschlagen, sagte eine Diplomatin. Nach dem «sehr ernsten» Zwischenfall sei in der Nacht Polizeiverstärkung eingetroffen. Nach mazedonischen Angaben wurde aus einem fahrenden Auto geschossen.
Bei neuen Unruhen in Bitola, 170 Kilometer südlich von Skopje, seien mindestens 15 Geschäfte der albanischen Volksgruppe attackiert worden, teilte die Polizei mit. In der nahen Ortschaft Kravari sei ein Café beschädigt worden.
Im mazedonischen Grenzgebiet zum Kosovo gab es bereits am Dienstag einen neuen Zwischenfall. Nach Angaben der Polizei wurde in der Nähe der Ortschaft Lipkovo, 40 Kilometer nördlich von Skopje, ein Polizeikontrollpunkt beschossen. Die Sicherheitskräfte hätten die Angreifer - offenbar albanische Rebellen - aber vertrieben.
Regierungsparteien reagieren unterschiedlich
Die mazedonische Regierung reagierte unterschiedlich auf die jüngsten Zusammenstösse in Bitola. Die «unlieben Ereignisse» seien zum Schaden der Republik, ihrer Bürger und ihrer Friedenspolitik, hiess es in einer Stellungnahme der rechtsnationalistischen Regierungspartei VMRO-DPMNE von Ministerpräsident Ljubco Georgievski.
Die albanischen «Extremisten und Terroristen» hätten ihr Ziel erreicht und die Bürger zu Exzessen und Taten veranlasst, die zum Bürgerkrieg führen könnten.
Der Koalitionspartner, die Demokratenpartei der Albaner (DPA) von Arben Xhaferi, verurteilte die «offensichtlichen Anzeichen einer extremen ethnischen Intoleranz». Die Partei rief das Ausland zu stärkerer Präsenz auf.
Sondersitzung des Parlaments
Das mazedonische Parlament wird am Freitag zu einer ausserordentlichen Sitzung zusammentreten, um über die Sicherheitssituation zu beraten. Der Sprecher der Regierung, Antonio Milosevski, hat auch eine Regierungsumbildung nicht ausgeschlossen, nachdem Verteidigungsminister Ljuben Paunovski am Montag zurückgetreten war.
Die bisherigen Verhandlungen von Ministerpräsident Georgievski mit dem Führer des oppositionellen Sozialdemokratischen Bundes, Branko Crvenkovski, über die Bildung einer grossen Koalition sind bisher erfolglos verlaufen. Die frühere Regierungspartei beansprucht den Posten des Innenministers für sich
Auslöser der Ausschreitungen war ein tödlicher Mörserangriff albanischer Extremisten, der am Samstag acht Soldaten und Polizisten im Grenzgebiet zum Kosovo getötet hatte. Die USA hatten dem mazedonischen Präsidenten Boris Trajkovksi bei einem Besuch am Dienstag Unterstützung zugesagt.
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Mehrere Projektile seien am Dienstag gegen 22 Uhr in Räumen der albanischen Botschaft eingeschlagen, sagte eine Diplomatin. Nach dem «sehr ernsten» Zwischenfall sei in der Nacht Polizeiverstärkung eingetroffen. Nach mazedonischen Angaben wurde aus einem fahrenden Auto geschossen.
Bei neuen Unruhen in Bitola, 170 Kilometer südlich von Skopje, seien mindestens 15 Geschäfte der albanischen Volksgruppe attackiert worden, teilte die Polizei mit. In der nahen Ortschaft Kravari sei ein Café beschädigt worden.
Im mazedonischen Grenzgebiet zum Kosovo gab es bereits am Dienstag einen neuen Zwischenfall. Nach Angaben der Polizei wurde in der Nähe der Ortschaft Lipkovo, 40 Kilometer nördlich von Skopje, ein Polizeikontrollpunkt beschossen. Die Sicherheitskräfte hätten die Angreifer - offenbar albanische Rebellen - aber vertrieben.
Regierungsparteien reagieren unterschiedlich
Die mazedonische Regierung reagierte unterschiedlich auf die jüngsten Zusammenstösse in Bitola. Die «unlieben Ereignisse» seien zum Schaden der Republik, ihrer Bürger und ihrer Friedenspolitik, hiess es in einer Stellungnahme der rechtsnationalistischen Regierungspartei VMRO-DPMNE von Ministerpräsident Ljubco Georgievski.
Die albanischen «Extremisten und Terroristen» hätten ihr Ziel erreicht und die Bürger zu Exzessen und Taten veranlasst, die zum Bürgerkrieg führen könnten.
Der Koalitionspartner, die Demokratenpartei der Albaner (DPA) von Arben Xhaferi, verurteilte die «offensichtlichen Anzeichen einer extremen ethnischen Intoleranz». Die Partei rief das Ausland zu stärkerer Präsenz auf.
Sondersitzung des Parlaments
Das mazedonische Parlament wird am Freitag zu einer ausserordentlichen Sitzung zusammentreten, um über die Sicherheitssituation zu beraten. Der Sprecher der Regierung, Antonio Milosevski, hat auch eine Regierungsumbildung nicht ausgeschlossen, nachdem Verteidigungsminister Ljuben Paunovski am Montag zurückgetreten war.
Die bisherigen Verhandlungen von Ministerpräsident Georgievski mit dem Führer des oppositionellen Sozialdemokratischen Bundes, Branko Crvenkovski, über die Bildung einer grossen Koalition sind bisher erfolglos verlaufen. Die frühere Regierungspartei beansprucht den Posten des Innenministers für sich
(kil/sda)
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