Kein Nachspiel im Jura

Unspunnenstein-Diebstahl bleibt ohne juristische Folgen

publiziert: Freitag, 23. Nov 2001 / 12:08 Uhr / aktualisiert: Freitag, 23. Nov 2001 / 18:01 Uhr

Pruntrut - Der Diebstahl des Unspunnensteins wird im Kanton Jura keine juristischen Folgen haben. Die Staatsanwaltschaft verzichtet auf eine Strafverfolgung der vor 17 Jahren begangenen Tat.

Der Diebstahl sei ein Delikt, das bereits seit langem verjährt sei, erklärt die jurassische Staatsanwaltschaft. Die Tat sei zu der Zeit, als sie begangen wurde, im Wesentlichen eine politische Aktion gewesen. Der Besitzer des Unspunnensteins, der Turnverein Interlaken, hat keine Anzeige eingereicht.

Der Stein war am 11. August am Marché-Concours im jurassisschen Saignélégier Shawne Fielding Borer als Geschenk gereicht worden. Borer erstattete dem Turnverein den Stein zwei Tage später zurück.

Der Unspunnenstein war 1984 von den jurassischen Jungseperatisten «Béliers» in Interlaken BE aus dem Touristikmuseum der Jungfrauregion in Interlaken gestohlen worden. Der 195-jährige und 83,5 Kilo schwere Stein wird seit 1805 bei Sportfesten zum Stossen eingesetzt.

In den 17 Jahren, seit die «Béliers» den Stein entführten, haben sich sein Aussehen und Gewicht verändert: Es wurden ihm die 12 Europasterne, der Namenszug «Groupe Bélier» und das Datum der Europa-Abstimmung vom 6. Dezember 1992 eingraviert.

(sk/sda)

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