Unspunnenstein: Von Tätern fehlt jede Spur

Die Veranstalter des am 3. und 4. September stattfindenen Unspunnenfestes hoffen, dass der Stein rechtzeitig zu den Feierlichkeiten wieder auftaucht, wie Pressesprecher Peter Wenger sagte. Der symbolträchtige Brocken hätte am Festumzug gezeigt werden sollen.

Indizien auf jurassische Urhebersschaft

Vier junge Männer hatten den über 80 Kilogramm schweren Unspunnenstein am Samstag aus einer Ausstellung im Foyer des Hotels Victoria-Jungfrau gestohlen. Der Stein war mit einer Kette gesichert. An die Stelle des Steins legten sie einen mit einem Jura-Wappen bemalten Pflasterstein in die Ausstellungsvitrine.

Neben dem Pflasterstein deutet ein zweites Indiz auf jurassische Urhebersschaft hin. Vor einigen Tagen sind in Interlaken von den Separatisten unterzeichnete Flugblätter verteilt worden, die im Hinblick auf das Unspunnenfest eine überraschende Aktion ankündigten.

Aktion gegen "Vormundschaft des Südjura"

In einem Communiqué schreibt die jurassische Separatistengruppe "Béliers", es sei offensichtlich, dass der Unspunnenstein erneut in jurassischen Händen sei. Wenn Bern den Stein zurückhaben wolle, müsse es den Südjura aus seiner Vormundschaft freigeben.

Gerade das neue bernische Tourismusförderungsgesetz habe einmal mehr gezeigt, wie wenig der Berner Jura dem Kanton bedeute. Ein explizites Eingeständnis der Tat machte die Gruppe aber nicht.

Schon mal 17 Jahre lang verschollen

Bereits 1984 hatten jurassische Jungseparatisten den Unspunnenstein aus dem Touristikmuseum in Unterseen BE gestohlen. Danach blieb er 17 Jahre lang verschollen, bevor er 2001 am jurassischen Pferdemarkt in Saignelégier wieder auftauchte.

(lg/sda)