Auch CH-Firmen

Unternehmen bedrohen indigene Völker weltweit

publiziert: Mittwoch, 8. Aug 2012 / 20:41 Uhr
Laut Amnesty International werden die Rechte indigener Völker mit Füssen getreten, z.B. um Pipelines zu bauen. (Symbolbild)
Laut Amnesty International werden die Rechte indigener Völker mit Füssen getreten, z.B. um Pipelines zu bauen. (Symbolbild)

Bern - Auch Schweizer Unternehmen sind an der Entrechtung und Missachtung indigener Völker auf verschiedenen Kontinenten beteiligt, wenn es um Grossprojekte mit Profit geht. Diesen Vorwurf machen Amnesty International und andere Nichtregierungsorganisationen zum Tag der indigenen Völker.

5 Meldungen im Zusammenhang
Ob Staudamm, Pipeline, Autobahn oder Mine - für Regierungen und Konzerne gehe es bei Prestigeprojekten immer um hohe Gewinne, schreibt die Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) in einer Mitteilung zum Welttag der indigenen Völker an diesem Donnerstag. Die Rechte der eingeborenen Völker würden dabei oft mit Füssen getreten.

Amnesty dokumentiert dazu Fälle in Mexiko, Ecuador, Kolumbien, Argentinien, Bolivien, Guatemala, Kanada und Brasilien. Ausdrücklich weist die Organisation auch darauf hin, dass Schweizer Konzerne von Regierungen profitierten, die die Menschenrechte von Einheimischen nicht hinreichend schützen.

Damit Schweizer Firmen im Ausland nicht ungestraft gegen Menschenrechte oder Umweltstandards verstossen können, fordert Amnesty zusammen mit rund 50 weiteren nichtstaatlichen Organisationen klare Regeln. Dafür wurde die Kampagne «Recht ohne Grenzen» lanciert, und eine Petition mit über 135'000 Unterschriften konnte am 13. Juni an Bundesrat und Parlament überreicht werden.

Schweiz in Verzug

Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) erinnert daran, dass die Schweiz noch immer nicht die Konvention 169 der Internationalen Arbeitsorganisation ILO zu den Rechten der indigenen Völker ratifiziert hat.

Namentlich an den Pranger stellt die GfbV die Schweizer Unternehmen Holcim (Zement) und Danzer (Holzgewinnung), deren Geschäfte in Guatemala und Kongo-Kinshasa zu Konflikten und Gewalt geführt hätten.

Die ILO-Konvention 169 wurde bisher von 20 Ländern - hauptsächlich aus Lateinamerika - ratifiziert und ist somit in Kraft (ab mindestens zwei Unterzeichnerstaaten). Festgeschrieben ist dort unter anderem das Recht, als Indigene nicht diskriminiert und in der kulturellen Verschiedenheit anerkannt zu werden, sowie das Recht, über Projekte informiert und konsultiert zu werden - und zwar frühzeitig.

Diskriminierung und Armut

Nach einer UNO-Schätzung leben derzeit rund 370 Millionen Indigene (Ureinwohner) von mindestens 5000 Völkern, ansässig in mehr als 90 Ländern. Indigene werden häufig diskriminiert und sind überproportional arm.

Menschenrechtsorganisationen sehen die Lebensgrundlage von etwa 60 Millionen Ureinwohnern gefährdet durch rücksichtslosen Abbau von Bodenschätzen oder die Nutzung bisheriger Naturlandschaften als Landwirtschaftsfläche und Siedlungsgebiet.

(knob/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Die Holcim-Mine in Kolumbien muss geschlossen werden.
Bogotá - Eine kolumbianische Regionalbehörde hat den Schweizer Baustoffkonzern Holcim aufgefordert, seine Bergbau-Aktivitäten und die Wasserentnahme in der Gemeinde Choconta in ... mehr lesen
Addis Abeba - Die Organisation Human Rights Watch (HRW) hat ... mehr lesen
Diese Ersatz-Siedlung wurde von den zwangsweise umgesiedelten Menschen wegen Wassermangel verlassen.
Glencore hat sich auf den Handel mit Rohstoffen spezialisiert.
Zug/Baar - Aus Protest gegen die Rohstoffkonzerne Glencore in Baar und Xstrata in Zug haben am Mittwoch Vertreter von indigenen Völkern vor den Firmenhauptsitzen demonstriert. Die ... mehr lesen
Bangkok - In Burma wird die Natur ... mehr lesen
Bambuswälder in Burma: Bis zu einer Million Hektar Wald werden jährlich gerodet (Symbolbild).
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 21
Der Kriminalist Rodolphe Archibald Reiss (1875-1929).
Der Kriminalist Rodolphe Archibald Reiss (1875-1929).
Fotografie Vom 26. Januar bis 20. August 2023 im Schweizerischen Kameramuseum Vevey  Nach mehrjähriger Arbeit wurde die fotografische Sammlung von Rodolphe Archibald Reiss von der Informationsressourcen- und Archivabteilung der UNIL (Université de Lausanne, UNIRIS) vollständig inventarisiert und digitalisiert. Es ist jetzt in das digitale Sammlungsportal der UNIL integriert und bietet freien Zugang zu einem einzigartigen Erbe. mehr lesen  
Konzentration auf Ransomware begünstigt Angriffe auf weniger geschützte Bereiche  Jena - Wenn die Kassen in Elektro-Flächenmärkten nicht mehr klingeln, im Strassenverkehrsamt keine Kfz zugelassen werden können oder Kliniken neue Patienten abweisen ... mehr lesen
Die Angriffe auf KMU werden im kommenden Jahr ebenso zunehmen, wie die auf Städte und Gemeinden.
Watering‑Hole‑Angriffe im Nahen Osten.
Spyware der israelischen Firma Candiru im Fokus der Ermittlungen  Jena - Die Forscher des europäischen IT-Sicherheitsherstellers ESET haben strategische Angriffe auf die ... mehr lesen  
Bern - Kriminellen Hackern ist es mutmasslich gelungen, eine Liste mit Namen von bis zu 130'000 Unternehmen zu entwenden, welche über die Plattform EasyGov im Jahr 2020 einen Covid-19-Kredit beantragt hatten. Weitere Daten ... mehr lesen
Die Angriffe auf Easygov.swiss erfolgten vom 10. bis 22. August 2021.
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=19&col=COL_2_1
Titel Forum Teaser
  • paparazzaphotography aus Muttenz 1
    Foto Sanatorio Liebes news.ch Team, es ist für mich eine Ehre dass sie mein Foto des ... Di, 03.01.17 22:12
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Motor hinten oder vorne war dem Tram in Basel völlig egal! Ob ein Auto über- oder untersteuert, ist nicht von der Lage des Motors ... Mi, 01.06.16 10:54
  • Mashiach aus Basel 57
    Wo bleibt das gute Beispiel? Anstatt sichere, ÜBERSTEUERNDE Heckmotorwagen zu fahren, fahren sie ... Mo, 30.05.16 11:56
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Zugang "Das sunnitische Saudi-Arabien, das auch im Jemen-Konflikt verstrickt ... So, 29.05.16 22:06
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Pink Phanter-Bande? Am 25. 7. 2013 hat eine Befreiung von Pink Panther-Mitglied Milan ... So, 29.05.16 15:38
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    ja, weshalb sollte man solches tun? Ist doch krank, Gott zu beschimpfen! Das hat etwas, ... So, 29.05.16 12:12
  • Gargamel aus Galmiz 10
    Warum sollte man überhaupt den Glauben an Gott beschimpfen oder verspotteten? Wie krank ... So, 29.05.16 10:11
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Wir sind ja alle so anders als diese "Flüchtlinge". Warum sind auch nicht alle so edel, wie ... Sa, 28.05.16 20:25
Unglücksfälle Zorn über Tötung von Gorilla in US-Zoo Cincinnati - Die Tötung eines Gorillas im Zoo der ...
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Mi Do
Zürich 12°C 26°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig recht sonnig
Basel 13°C 27°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig recht sonnig
St. Gallen 12°C 22°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig recht sonnig
Bern 11°C 25°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig freundlich
Luzern 12°C 25°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig recht sonnig
Genf 12°C 27°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig freundlich
Lugano 15°C 25°C vereinzelte Gewitterleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig vereinzelte Gewitter vereinzelte Gewitter
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten