Untersuchung des Zugunglücks erfordert Zeit

publiziert: Sonntag, 25. Jul 2010 / 12:44 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 25. Jul 2010 / 17:08 Uhr
Spuren, die auf böswillige Handlungen hindeuten könnten, haben die Experten bisher nicht gefunden.
Spuren, die auf böswillige Handlungen hindeuten könnten, haben die Experten bisher nicht gefunden.

Bern - Die Ursache des schweren Zugunglücks im Oberwallis, bei dem am Freitag eine Japanerin ums Leben kam und 40 Personen verletzt wurden, steht noch nicht fest. Laut den zuständigen Experten können sich die Untersuchungen noch über Wochen bis Monate hinziehen.

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Die Untersuchungsstelle Bahnen und Schiffe (UUS) beim Bund geht verschiedenen Aspekten nach. Eine Auswertung des Fahrtenschreibers etwa solle zeigen, ob der entgleiste «Glacier Express» zwischen Lax und Fiesch zu schnell gefahren sei, sagte Walter Kobelt, Chef der UUS, in einem Interview mit der Zeitung «Le Matin Dimanche».

Züge fahren wieder

Ab Montag sollen die drei entgleisten Bahnwagen untersucht werden. Sie waren am Wochenende geborgen und in ein Depot überführt worden. Am Unfallort sind die Gleisanlagen vermessen worden, und ein Geologe wird den Untergrund unter die Lupe nehmen. Die Abklärungen können laut Kobelt Wochen bis Monate dauern.

Ab Sonntagmorgen verkehrten die Züge der Matterhorn Gotthard Bahn (MGB) wieder nach Fahrplan. Das Interesse der Reisegruppen am prestigereichen Bahnklassiker schien ungebrochen. Gruppen hätten ihre Fahrten nicht annulliert, sagte MGB-Kommunikationschef Helmut Biner am Sonntag gegenüber der Nachrichtenagentur SDA.

«Die Leute wollten am Samstag wissen, ob die Züge wieder fahren», berichtete Biner. Mehr als hundert Anrufe seien eingegangen, und die meisten hätten den «Glacier Express» betroffen. Am Tag nach dem Unfall waren die Touristenzüge nur zwischen Zermatt und Visp im Oberwallis sowie zwischen Andermatt UR und St. Moritz GR verkehrt.

Die Reparaturen an den Gleisanlagen am Unfallort zwischen Lax und Fiesch im Goms waren in der Nacht auf Sonntag abgeschlossen worden. Die Unfallstrecke sei in der Nacht mit einer Stopfmaschine befahren worden. Danach hätten drei Probefahrten mit leeren Personenzügen stattgefunden.

Opfer aus Japan

Touristen und Touristinnen aus Japan waren vom Unfall besonders stark betroffen. Nicht nur das Todesopfer, sondern auch die beim Unfall am schwersten Verletzten stammen aus dem fernöstlichen Land. Zwei waren nach Angaben von Spital Wallis vom Sonntag in kritischem Zustand.

Eine 64-jährige Japanerin aus Osaka kam beim Unfall ums Leben. Von vierzig Verletzten, die in verschiedene Spitäler gebracht worden waren, befanden sich am Sonntag noch vierzehn in Spitalpflege - alle sind japanische Staatsangehörige. Unter ihnen sind sieben Schwerverletzte.

In Japan erregte der Unfall denn auch viel Aufsehen. Aus Fiesch berichteten zahlreiche Medienleute aus Japan, und auch der Vertreter von Schweiz Tourismus in Japan, Roger Zbinden, war vor Ort. Schweiz Tourismus informierte Journalisten und Reisebüros aus Japan in ihrer Landessprache über den Unfall.

Japan ein wichtiger Markt

Der für die Schweiz und den «Glacier Express» wichtige japanische Markt reagiere sehr sensibel auf Unfälle dieser Art, sagte Schmid in Interviews mit den Zeitungen «Sonntag» und «SonntagsZeitung». Auch wenn es kurzfristig Annullationen geben könne, rechne Schweiz Tourismus nicht mit einem nachhaltigen Schaden.

Am Freitag waren im Oberwallis drei Wagen eines «Glacier Express»-Zuges entgleist. Der Unglückszug war kurz vor Mittag mit ungefähr 210 Passagieren vom Wallis in Richtung Bündnerland unterwegs. 170 Passagiere kamen mit dem Schrecken davon.

(bang/sda)

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