Unwetterschäden im Tessin nach Dauerregen

Nach wie vor gesperrt ist die Strasse ins Centovalli. Bei den Räumungsarbeiten der von rund 10'000 Kubikmeter Schlamm und Geröll verschütteten Strasse und Bahnlinie zeigte sich, dass immer noch grosse Teile des Berges ins Rutschen geraten könnten.

Die Behörden liessen am Montag den Fels sprengen, um die Gefahr zu bannen. Auch in Preonzo nördlich von Bellinzona droht ein Felssturz. Die kritische Zone wird seit Monaten von Sensoren überwacht.

Die Seen werden zusätzliches Wasser nur schlecht aufnehmen können. In Locarno, Lugano und Como (I) kam es am Sonntag zu ersten leichten Überschwemmungen. Der Lago Maggiore war übers Wochenende innert 24 Stunden um 1,80 Meter angestiegen. Am Montag sank der Wasserspiegel der Seen wieder.

Laut der Wetterstation Locarno-Monti fielen allein in Magadino innert 48 Stunden 530 Liter Wasser pro Quadratmeter. Im benachbarten Vira wurden einzig am Freitag 214 Liter gemessen. Das entspricht etwa dem Durchschnittswert für den ganzen Monat Mai.

Die dreitägigen Regenfälle haben in der Region Locarno insgesamt 55 Erdrutsche verursacht. Etwa zwei Dutzend Strassen wurden blockiert. Die meisten davon konnten am Montag provisorisch wieder für den Verkehr freigegeben werden. Auch die 30 Personen, die evakuiert wurden, konnten alle wieder in ihre Häuser zurückkehren.

(sk/sda)