Urner wollen keine zweite Gotthardröhre

Uri gegen eine zweite Strassentunnelröhre am Gotthard

publiziert: Sonntag, 15. Mai 2011 / 14:20 Uhr
Die Urner sprechen sich gegen eine zweite Gotthard-Tunnelröhre aus.
Die Urner sprechen sich gegen eine zweite Gotthard-Tunnelröhre aus.

Altdorf - Das Urner Stimmvolk ist gegen eine zweite Röhre für den Gotthardtunnel. Es hat eine Initiative der Jungen SVP und den Gegenvorschlag von Regierung und Parlament abgelehnt, die damit eine jahrelange Schliessung während der Tunnelsanierung verhindern wollten.

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Die Initiative der JSVP wurde mit 7528 zu 5699 Stimmen, der Gegenvorschlag mit 8971 zu 4102 Stimmen abgelehnt. Die Stimmbeteiligung betrug 52,39 Prozent.

Fast sah es nach einem Paradigmenwechsel im Gotthardkanton aus. Nachdem eine zweite Tunnelröhre bis vor Kurzem tabu war, um die Verlagerung des Schwerverkehrs auf die Schiene zu verhindern, bröckelte in letzter Zeit die Front der Gegner.

Wirtschaftliche Nachteile befürchtet

Anlass dazu gab die für die 2020-er Jahre vorgesehene Totalsanierung des Gotthardtunnels. Der bliebe dann für mindestens zweieinhalb Jahre, bei Etappierung noch länger gesperrt. Der Bund favorisiert den Auto- und Lastwagenverlad. In Uri und im Tessin befürchtet man allerdings schwere wirtschaftliche Nachteile.

Zuerst lancierte die Junge SVP des Kantons Uri eine Initiative für eine Standesinitiative zugunsten einer zweiten Röhre. Dann plädierte - überraschend - die Urner Regierung in einem Gegenvorschlag ebenfalls für eine zweite Röhre. Und die bürgerlichen Parteien gaben umgehend ihren Widerstand auf.

Die Befürworter eines zweiten Tunnels betonten, dass es nicht um eine Kapazitätserweiterung gehe - also nicht um den Ausbau von heute zwei auf vier Spuren. Ein solcher ist verfassungswidrig, weil dadurch das Ziel der Verlagerung des Schwerverkehrs auf die Schiene gefährdet ist.

Zweite Röhre würde Kapazität erhöhen

Die JSVP wollte den Verkehr nach der Sanierung richtungsgetrennt auf die beiden Tunnels verteilen; je einspurig, dafür mit Pannenstreifen. Der Gegenvorschlag sah nach der Inbetriebnahme des zweiten Tunnels den Verzicht auf die Sanierung und die vorläufige Stilllegung des alten vor.

Doch das Volk erteilte diesen Plänen eine Absage und stellte sich damit auf die Seite der Grünen und Linken und der Alpen-Initiative. Nach deren Meinung ist es eine Illusion, zu glauben, dass beim Bau einer zweite Röhre die erhöhte Kapazität nicht genutzt würde.

(asu/sda)

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