Urteilsverkündung im Leukerbad-Debakel verschoben

publiziert: Montag, 10. Nov 2003 / 17:30 Uhr

Susten - Im Strafprozess um das Leukerbad-Debakel hat das Kreisgericht Oberwallis die für Dienstag angesetzte Urteilsverkündung verschoben. Die Richter sehen sich mit einem Ablehnungsbegehren von Otto G. Loretan konfrontiert.

Otto G. Loretan hat ein Ablehnungsbegehren gestellt.
Otto G. Loretan hat ein Ablehnungsbegehren gestellt.
Loretan stellte das Begehren gegen seine Richter nach Abschluss des einwöchigen Strafprozesses am vergangenen 31. Oktober, wie das Gericht mitteilte. Dieses will nun die Urteilsverkündung solange hinausschieben, bis es über die Forderung Loretans entschieden hat.

Das Ablehnungsbegehren wurde am vergangenen 5. November gestellt, wie Loretans Anwalt Roland Fux erklärte. Wir haben festgestellt, dass die Richter während dem Prozess mit einer involvierten Partei in Kontakt getreten sind, präzisierte Fux.

Das Gericht habe bei der Steuerbehörde des Kantons - der im Prozess als Zivilpartei auftritt - ein Steuerdossier von Loretan angefordert. Laut Loretans Anwalt ist es unüblich, dass die Richter während dem Prozess eine der Parteien kontaktieren.

Das Ablehnungsbegehren muss vom Kreisgericht Oberwallis geprüft werden. Der Entscheid des Gerichts kann vor Kantonsgericht angefochten werden. Wenn das Begehren gutgeheissen wird, müssten alle Entscheide nach dessen Eingang annuliert werden, sagte der Anwalt von Otto G. Loretan weiter.

Dem ehemaligen Gemeindepräsident von Leukerbad drohen sechs Jahre Zuchthaus unter anderem wegen Betrugs und ungetreuer Geschäftsführung.

(bert/sda)

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