VBS-Chef Maurer will Armee um ein Drittel verkleinern

publiziert: Sonntag, 16. Aug 2009 / 08:06 Uhr

Bern - Bundesrat Ueli Maurer will die Armee um ein Drittel verkleinern. «In zehn bis zwölf Jahren werden wir noch 80'000 Aktive und rund 40'000 Reservisten haben», sagte Maurer gegenüber der «SonntagsZeitung».

Maurer will die Armee um ein Drittel verkleinern.
Maurer will die Armee um ein Drittel verkleinern.
6 Meldungen im Zusammenhang
Derzeit hat die Armee noch 120'000 aktive Soldaten sowie 80'000 Reservisten und 20'000 Rekruten. Der Abbau werde aber erst in etwa fünf bis sechs Jahren beginnen, schränkte Maurer ein. Zuerst müsse die Armee konsolidiert werden.

Reduzieren will der Chef des Eidg. Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) vor allem die schweren Waffen wie Artillerie und Panzer. Ein Panzerkrieg in Europa sei «eher unwahrscheinlich», begründete er seine Abbaupläne.

Im Interview kündigt Maurer zudem an, das «humanitäre Engagement im Ausland auszubauen». Damit macht der einstige SVP-Parteichef eine drastische Kehrtwende. Seine Partei lehnt die Entsendung von Schweizer Soldaten ins Ausland entschieden ab. Ein Standpunkt den der heutige Bundesrat einst als SVP-Parteichef und Nationalrat ebenfalls vehement vertreten hatte.

Bewaffnete Soldaten im Kosovo

Im Interview sagt Maurer: «Ein paar bewaffnete Soldaten im Kosovo spielen in Gesamtrahmen der Armee kaum eine Rolle, das ist nur politisch eine heisse Kartoffel.» Der VBS-Chef betonte aber, dass er nicht einen Einsatz von mehr Infanteriesoldaten im Ausland zum Ziel habe: «Es braucht nicht noch Schweizer, die ihre Waffe ohnehin nur für die Verteidigung brauchen dürfen.»

Vielmehr möchte Maurer mehr Spezialisten für humanitäre Einsätze ins Ausland entsenden. Als Beispiel nannte er Sanitäter, Rettungstruppen und Experten im AC-Schutz (Schutz vor Atom- und Chemiewaffen). Ein Einsatz in heiklen Regionen müsse von Fall zu Fall geprüft werden.

Maurer kündigte ausserdem an, dass er kommende Woche dem Bundesrat eine Gesetzesvorlage unterbreiten will, um alle Soldaten auf ihre Waffentauglichkeit prüfen zu können.

Zudem verlangt Maurer, dass künftig alle Delikte, die Angehörige der Armee begehen, automatisch gemeldet werden, damit Delinquenten die Waffe auch wieder entzogen werden könne.

(smw/sda)

Machen Sie auch mit! Diese news.ch - Meldung wurde von einer Leserin oder einem Leser kommentiert.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Bern - Die Armee, deren Budget rund ... mehr lesen
Die Armee benötigt zusätzlich 500 Millionen Fr. für 2011, schätzt Ueli Maurer.
Die Ausfallquote bei den Aspirantinnen und Rekrutinnen ist etwa gleich hoch wie bei den Männern.
Bern - Vier von zehn Frauen, die - ... mehr lesen
Bern - Wehrmänner im Wachtdienst laden ihre Waffe nicht mehr durch, werden aber ... mehr lesen 1
Das Verteidigungsdepartement (VBS) hat die geladene Waffe zur Ausnahme erklärt.
Bundesrat Ueli Maurer hat vor einem «trügerischen Gefühl der Sicherheit» gewarnt.
Langenthal BE - Bundesrat Ueli Maurer hat in Langenthal vor einem «trügerischen Gefühl der Sicherheit» gewarnt. Der Vorsteher des VBS sprach am Freitagabend an einem Gedenkanlass zum 1. ... mehr lesen 18
Bern - Bundesrat Ueli Maurer hat im ... mehr lesen
Ueli Maurer: Die Kontrollstelle soll Sparpotenzial im VBS finden.
Weitere Artikel im Zusammenhang
Die aktive Armee ist zu gross und die Reserve zu klein.
Bern - 93 Prozent oder 129'000 ... mehr lesen
Ueli der Armeeabschaffer
Die GSoA wird's freuen.
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Der Wissenstransfer soll die Entwicklung der Robotik in der Schweizer Armee beschleunigen.
Der Wissenstransfer soll die Entwicklung der Robotik in der Schweizer ...
Die ETH Zürich und das Technologiezentrum des VBS - armasuisse Wissenschaft und Technologie - lancieren ein gemeinsames Programm für Sicherheitsrobotik. Während fünf Jahren investiert das Bundesamt für Rüstung armasuisse dabei zweieinhalb Millionen Franken in ausgewählte Forschungsprojekte. mehr lesen 
In unsicheren Zeiten  Bern - Flüchtlingsströme, Terrorismus und Kriege verunsichern die Bevölkerung. Nie haben Schweizerinnen und Schweizer die weltpolitische Lage in den letzten Jahren so düster eingeschätzt wie heute. Mit der Unsicherheit wächst die Bedeutung der Armee. mehr lesen   1
Frische Milch zum Frühstück bleibt für die Soldaten wohl ein Wunsch.
Ständeratskommission lehnt ab  Bern - Schweizer Soldaten sollen nicht unbedingt frische Milch zum Frühstück bekommen: Das Anliegen von Toni Brunner hatte in der ... mehr lesen  
Titel Forum Teaser
  • melabela aus littau 1
    es geht nicht nur um homosexuelle ich bin eine frau und verheiratet mit einem mann. leider betrifft es ... So, 14.08.16 13:18
  • Pacino aus Brittnau 731
    Kirchliche Kreise . . . . . . hatten schon immer ein "spezielles" Verhältnis zu ... Do, 09.06.16 08:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • Pacino aus Brittnau 731
    Demokratie quo vadis? Wenn die Demokratie den Stacheldraht in Osteuropa-, einen Wahlsieg von ... Mo, 06.06.16 07:55
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Es... muss darum gehen, die Kompetenz der Kleinbauern zu stärken. Das sorgt ... Do, 02.06.16 13:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Kindeswohl egal! Es geht doch vor allem um die eigenen Kinder der Betroffenen. Die ... Do, 02.06.16 08:10
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Verlust der Solidarität: Verlust der Demokratie! Vollständig und widerspruchsfrei beantworten lässt sich das wohl nicht. ... Mi, 01.06.16 00:18
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Unterstützung "Deshalb sind für die Sozialhilfe 267 Millionen Franken mehr und für ... Di, 31.05.16 10:38
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Sa So
Zürich 4°C 19°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt
Basel 7°C 19°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig gewitterhaft wechselnd bewölkt
St. Gallen 5°C 18°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt
Bern 4°C 18°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wolkig, aber kaum Regen
Luzern 6°C 19°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt
Genf 10°C 21°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt, Regen
Lugano 7°C 12°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig anhaltender Regen anhaltender Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten