Vaduz erster Herausforderer

publiziert: Freitag, 21. Jul 2006 / 00:03 Uhr / aktualisiert: Freitag, 21. Jul 2006 / 00:19 Uhr

Die Schwergewichte Sion und Luzern sind letzte Saison in die Super League aufgestiegen und haben in der Challenge League für neue Favoriten Platz gemacht. Absteiger Neuchâtel Xamax und der FC Vaduz sind die aussichtsreichsten Aufstiegskandidaten.

Xamax-Coach Castella. «Wir sind die Mannschaft, die es zu schlagen gilt.»
Xamax-Coach Castella. «Wir sind die Mannschaft, die es zu schlagen gilt.»
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In Neuenburg gibt es nach der verlorenen Barrage gegen den FC Sion nur ein Ziel: Der sofortige Wiederaufstieg. Der Schock nach dem ersten Abstieg der Vereinsgeschichte sass tief.

Aber dank dem finanziellen Support von Präsident Sylvio Bernasconi und Einnahmen aus dem Verkauf von Logenplätzen im neuen, ab Frühling zur Verfügung stehenden Stadion soll die Saison in der Challenge League spätestens im kommenden Sommer nur noch eine Erinnerung sein. Das Budget ist mit rund 6 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr gleich geblieben und für die Verhältnisse der zweiten Liga geradezu astronomisch.

Einiges geändert hat sich im Umfeld von Neuchâtel Xamax. Gérard Castella löste Miroslav Blazevic als Coach ab und organisierte den Trainerstab neu. Auch das Spielerkader hat einige Mutationen erfahren. Zwölf mehrheitlich ausländische Spieler haben den Klub verlassen. Zu den Neuzugängen gehören bewährte Kräfte wie Morena Merenda, Goalie Claudio Gentille oder die Verteidiger Christophe Jacquet und Alexandre Quennoz.

«In der letzten Saison hat Xamax zuviele Gegentreffer erhalten. Für eine erfolgreiche Meisterschaft brauchen wir eine stabile Defensive», erläutert Castella. «Wir sind die Mannschaft, die es zu schlagen gilt. Wir müssen uns auf regelrechte Cupfights gefasst machen.»

Servette bescheiden

Neben Xamax spielen sechs weitere Westschweizer Vereine in der Challenge League. Deren Leistungsniveau ist allerdings schwierig zu beurteilen. Der zweite Absteiger Yverdon hatte viele Abgänge zu verzeichen. Von der letztjährigen Mannschaft stehen nur noch acht Spieler im Kader.

Lausanne-Sport hat mit den Rücktritten von Stéphane Chapuisat, der mit 16 Toren letzte Saison treffsicherster Angreifer der Waadtländer war, und Patrick Isabella viel seiner offensiven Schlagkraft verloren.

Beim Aufsteiger Servette gibt man sich bescheiden. «Wir müssen uns zunächst an den neuen Spielrhythmus gewöhnen und uns dann so schnell wie möglich den Klassenerhalt sichern», sagt Trainer Jean-Michel Aeby.

Der 17-fache Meister stützt sich auf eine Mannschaft, die ähnliches Überraschungspotential hat wie letzte Saison Lausanne. Mit Oscar Londono, Eddy Barea und Aleksandar Bratic sollen drei Routiniers das junge Team führen.

Grosser Hoffungsträger ist der erst 19-jährige Stürmer Julian Esteban. Er ist bei Servette der einzige Vollprofi. Eineinhalb Jahre nach dem Zwangsabstieg streben die Grenats den Erfolg nicht mehr unter allen Umständen an.

«Wir arbeiten mit den Mitteln, die uns zur Verfügung stehen. Priorität hat die Ausbildung junger Spieler aus der Region», erklärt Vizepräsident Sébastien Fournier das neue Credo des Genfer Stadtklubs.

Herausforderer aus dem Osten

Der FC Vaduz scheint am besten gerüstet, die Westschweizer Hegemonie zu brechen. Die Liechtensteiner scheiterten zweimal in der Auf-/Abstiegsbarrage, blicken aber auf eine verunglückte letzte Saison zurück.

Maurizio Jacobacci, der zuletzt in Baden und Wil erfolgreich arbeitete, übernahm den Trainerposten von Mats Gren. Mit Werner Gerber wurde der ehemalige Thuner Transferchef als neuer Sportdirektor engagiert. Dieser hatte bereits zum Amtsantritt einige Arbeit. 15 Abgänge musste der Berner Oberländer kompensieren.

Zwei Jahre gibt sich Vaduz Zeit, um in die Super League aufzusteigen. «Wir bauen gezielt eine Mannschaft auf. Ich hoffe, sie kann von Beginn weg ganz oben mitspielen», so Jacobacci.

Mit dem 4:0 in der UEFA-Cup-Qualifikation beim ungarischen Meisterschafts-Zweiten Ujpest Budapest hat das Team aus dem Ländle bereits einen Vorgeschmack auf seine Stärke geboten. Das Sturmduo mit dem Italo-Argentinier Juan Manuel Sara und dem Senegalesen Omar Pape Fayé schoss in Ungarn alle Tore.

Tessiner Hoffnungen

Von den vier Tessiner Vereinen haben Chiasso, Bellinzona und Lugano die Ambition, im vorderen Tabellendrittel mitzuspielen. Lugano verpflichtete mit Kamel Boughanem einen ausgewiesenen Goalgetter, der in den letzten beiden Saisons für La Chaux-de-Fonds 32 Treffer erzielte.

Bei Chiasso sitzt der Star auf der Trainerbank. Der ehemalige Serie-A-Spieler Attilio Lombardo wurde vom Partnerklub Sampdoria Genua ins Tessin versetzt.

Deutschschweizer Mitläufer

Von den Deutschschweizer Vereinen sind keine grossen Sprünge zu erwarten. Concordia Basel hat sich zwar als Fernziel den Aufstieg in die Super League gesetzt, doch in dieser Saison hat der Aufbau der Mannschaft Priorität. «Wir wollen die einzelnen Spieler weiterbringen», sagt Murat Yakin vor seinem Debüt als Coach. Seine neue Aufgabe macht ihm keine Angst: «Ich habe schon als Spieler wie ein Trainer gedacht.»

Druck von Seiten der ambitionierten Führung um Präsident Stephan Glaser erfährt der 50-fache Internationale, der mit Walter Grüter das Trainerduo bildet, vorläufig keinen. Auf eine Vorgabe wie letztes Jahr, als ein Rang unter den besten Fünf angepeilt wurde, verzichtete der Klub.

Spiele der 1. Runde:
Freitag, 19.45 Uhr: Bellinzona - Chiasso, YF Juventus - Lausanne-Sport.

Samstag, 17.30 Uhr: Kriens - Wohlen, Vaduz - Servette, Delémont - Wil. -- 18.00 Uhr: Yverdon - Winterthur. -- 19.30 Uhr: Lugano - Locarno, Baulmes - Concordia Basel.

Mittwoch, 23. August. 19.45 Uhr: La Chaux-de-Fonds - Neuchâtel Xamax.

(bert/Si)

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