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Tag der Liebe
Valentinstag: Die Geliebte hat die Mutter überflügelt
publiziert: Samstag, 9. Feb 2002 / 12:17 Uhr
Bern - Schon die alten Römer feierten Mitte Februar ein Liebesfest. In der Schweiz fasste der Brauch erst 1949 Fuss - auf Initiative der Gärtnerzunft. Letztes Jahr hat der Valentinstag den Muttertag punkto Blumenkäufen überholt. Die Geliebte scheint den Schweizern inzwischen wichtiger als die Mutter.
Blumenstand am Valentinstag.
Kurz vor dem Valentinstag soll einmal ein junger Mann bei Fleurop acht Blumensträusse bestellt haben, jeder mit einer Karte der Inschrift "Ich liebe nur dich".
Ob diese alte Floristenlegende wahr ist, bleibe dahingestellt. Sicher ist, dass die Schweizer Gärtnerbranche in der Valentinswoche drei- bis viermal soviele Bumen verkauft wie zu "normalen" Zeiten.
Liebe per Los
Der Valentinstag ist älter als Weihnachten. Er geht zurück auf den heidnisch-römischen Fruchtbarkeitskult "Lupercalia". Im Verlauf dieses mehrtägigen Fests Mitte Februar wurde auch eine Liebeslotterie zu Ehren der Juno, Schutzgöttin der Ehe, organisiert. Junge Männer mussten Lose ziehen, auf denen Namen von Mädchen standen, denen sie den Hof machen mussten.
496 nach Chr. funktionierte Papst Gelasius den heidnischen Feiertag um in den Tag des Heiligen Valentin. Welcher der 17 bekannten Heiligen dieses Namens gemeint ist, ist umstritten. Wahrscheinlichster Kandidat ist der Bischof Valentin von Terni (Umbrien), der unter Kaiser Claudius II. den Märtyrertod starb.
Als heiraten noch verboten war
Im Jahre 268 hatte Claudius Gothicus vorübergehend ein Heiratsverbot für Jünglinge erlassen. Seiner Meinung nach waren ledige Männer bessere Soldaten. Der christliche Valentin verheiratete aber weiter heimlich Paare und wurde gefasst.
Im Gefängnis befreundete er sich mit Julia, der blinden Tochter des Wärters, die ihn liebevoll betreute. Am Tag vor der Hinrichtung heilte er sie von der Blindheit und zur Stunde seines Todes erhielt sie ein Briefchen von ihm, das er mit "von deinem Valentin" signierte. Aus dieser Unterschrift soll der angelsächsische Ausdruck "Valentine" für "Schatz" entstanden sein.
Welthauptstadt der Liebenden
Das provenzalische Städtchen Roquemaure rühmt sich, die Gebeine des Schutzheiligen der Liebespaare zu beherbergen. Die Ankunft der Reliquie 1868 wird jedes Jahr mit einem gross angelegten "Festo di Poutoun", dem Fest der Küsse, zelebriert. In dem Ort, dessen Strassen nach berühmten Liebespaaren benannt sind, werden auch dieses Jahr wieder 20'000 Festgäste erwartet.
In Frankreich ist der Valentinstag seit 1440 belegt. Charles d´Orléans brachte ihn nach 25 Jahren Gefangenschaft von der britischen Insel. Von England aus gelangte der Brauch mit den Auswanderern auch in die USA, von dort kam er nach dem 2. Weltkrieg mit den Besatzungssoldaten nach Deutschland, wo ihn die Schweizer Gärtner kennengelernt haben dürften.
Durch die Blume
Hauptbestandteil des Valentinstags waren von jeher mehr oder weniger geheime Liebesbotschaften, übermittelt via "billet doux" oder Blumen. Die Rose vor allem galt schon bei den Griechen als Symbol für die Liebe.
Als die Liebesgöttin Aphrodite aus Meerschaum geboren wurde, soll es weisse Rosen auf sie geregnet haben. Rot wurden die Blüten viel später, nachdem Aphrodite ihren Gatten Ares mit Adonis betrogen hatte und dieser von Ares umgebracht worden war. Weisse Rosen bedeuten seither keusche Liebe, rote Rosen Leidenschaft. Gelbe Rosen verschenkt der Kenner nur im Ausnahmefall: Sie bedeuten Eifersucht.
Wer heute etwas "durch die Blume" sagen möchte, verfügt über ein relativ beschränktes Vokabular. In den vor-telefonischen Zeiten freilich konnte man sich, sofern man die Blumensprache beherrschte, fast so präzise ausdrücken wie in einer Fremdsprache.
Bei der Bitte um ein Rendez-vous beispielsweise bedeutete eine welke Rose ein Uhr, ein Heliotrop zwei. Steckte die heimliche Dame des Herzens ihre Antwort - die entsprechende Blume - ins Haar, bedeutete das "Nein", während eine Blume am Busen die Erwiderung signalisierte.
Ob diese alte Floristenlegende wahr ist, bleibe dahingestellt. Sicher ist, dass die Schweizer Gärtnerbranche in der Valentinswoche drei- bis viermal soviele Bumen verkauft wie zu "normalen" Zeiten.
Liebe per Los
Der Valentinstag ist älter als Weihnachten. Er geht zurück auf den heidnisch-römischen Fruchtbarkeitskult "Lupercalia". Im Verlauf dieses mehrtägigen Fests Mitte Februar wurde auch eine Liebeslotterie zu Ehren der Juno, Schutzgöttin der Ehe, organisiert. Junge Männer mussten Lose ziehen, auf denen Namen von Mädchen standen, denen sie den Hof machen mussten.
496 nach Chr. funktionierte Papst Gelasius den heidnischen Feiertag um in den Tag des Heiligen Valentin. Welcher der 17 bekannten Heiligen dieses Namens gemeint ist, ist umstritten. Wahrscheinlichster Kandidat ist der Bischof Valentin von Terni (Umbrien), der unter Kaiser Claudius II. den Märtyrertod starb.
Als heiraten noch verboten war
Im Jahre 268 hatte Claudius Gothicus vorübergehend ein Heiratsverbot für Jünglinge erlassen. Seiner Meinung nach waren ledige Männer bessere Soldaten. Der christliche Valentin verheiratete aber weiter heimlich Paare und wurde gefasst.
Im Gefängnis befreundete er sich mit Julia, der blinden Tochter des Wärters, die ihn liebevoll betreute. Am Tag vor der Hinrichtung heilte er sie von der Blindheit und zur Stunde seines Todes erhielt sie ein Briefchen von ihm, das er mit "von deinem Valentin" signierte. Aus dieser Unterschrift soll der angelsächsische Ausdruck "Valentine" für "Schatz" entstanden sein.
Welthauptstadt der Liebenden
Das provenzalische Städtchen Roquemaure rühmt sich, die Gebeine des Schutzheiligen der Liebespaare zu beherbergen. Die Ankunft der Reliquie 1868 wird jedes Jahr mit einem gross angelegten "Festo di Poutoun", dem Fest der Küsse, zelebriert. In dem Ort, dessen Strassen nach berühmten Liebespaaren benannt sind, werden auch dieses Jahr wieder 20'000 Festgäste erwartet.
In Frankreich ist der Valentinstag seit 1440 belegt. Charles d´Orléans brachte ihn nach 25 Jahren Gefangenschaft von der britischen Insel. Von England aus gelangte der Brauch mit den Auswanderern auch in die USA, von dort kam er nach dem 2. Weltkrieg mit den Besatzungssoldaten nach Deutschland, wo ihn die Schweizer Gärtner kennengelernt haben dürften.
Durch die Blume
Hauptbestandteil des Valentinstags waren von jeher mehr oder weniger geheime Liebesbotschaften, übermittelt via "billet doux" oder Blumen. Die Rose vor allem galt schon bei den Griechen als Symbol für die Liebe.
Als die Liebesgöttin Aphrodite aus Meerschaum geboren wurde, soll es weisse Rosen auf sie geregnet haben. Rot wurden die Blüten viel später, nachdem Aphrodite ihren Gatten Ares mit Adonis betrogen hatte und dieser von Ares umgebracht worden war. Weisse Rosen bedeuten seither keusche Liebe, rote Rosen Leidenschaft. Gelbe Rosen verschenkt der Kenner nur im Ausnahmefall: Sie bedeuten Eifersucht.
Wer heute etwas "durch die Blume" sagen möchte, verfügt über ein relativ beschränktes Vokabular. In den vor-telefonischen Zeiten freilich konnte man sich, sofern man die Blumensprache beherrschte, fast so präzise ausdrücken wie in einer Fremdsprache.
Bei der Bitte um ein Rendez-vous beispielsweise bedeutete eine welke Rose ein Uhr, ein Heliotrop zwei. Steckte die heimliche Dame des Herzens ihre Antwort - die entsprechende Blume - ins Haar, bedeutete das "Nein", während eine Blume am Busen die Erwiderung signalisierte.
(Irene Widmer/sda)
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