Verdächtiger im Fall von Ponte Capriasca festgenommen

Seine Identität ist noch nicht bekannt. Er gleicht aber dem Phantombild eines der beiden mutmasslichen Täter. Der Mann hat eine auffällige Narbe unter dem Auge, sagte der Tessiner Polizeisprecher Orlando Gnosca im Tessiner Radio. Es gebe aber auch Unterschiede zum Phantombild.

Als zweiten mutmasslichen Täter verdächtigt die Polizei einen 31-jährigen deutsch-rumänischen Geschäftsmann. Nach ihm wird noch gesucht. Von ihm existiert ein Fahndungsfoto.

Die Polizei erhielt aus der Bevölkerung viele Hinweise. Einer davon führte bereits am Freitag zu einem ersten Erfolg: In Vaduz FL wurde der Audi A4 gefunden, den einer der mutmasslichen Täter in Deutschland gemietet hatte. Noch immer gefahndet wird nach einem grauen Opel Astra mit deutschen Kennzeichen.

Nach den Tätern wurde am Freitag auch über die TV-Sendung Aktenzeichen XY gefahndet. Wir suchen nicht nur in Europa, sondern auf dem ganzen Globus nach den Verbrechern, sagte ein Sprecher der Tessiner Polizei auf Anfrage.

Zwei Männer hatten am Dienstagabend in Ponte Capriasca vermutlich aus Rache die 31-jährige schwangere Frau eines Grenzwächters erstochen. Die ganze Bevölkerung im Tessin ist tief betroffen. Die Frau wäre im nächsten Sommer Mutter von Zwillingen geworden.

Die Ermittler gehen davon aus, das der eine Täter eine alte Rechnung begleichen wollte. Letzten Frühling war der Deutsch-Rumäne am Zoll in Chiasso-Brogeda wegen illegalen Waffenbesitzes gestoppt worden. Der Mann leistete Widerstand, es kam zu einem Handgemenge mit den Grenzwächtern, in dessen Verlauf sich der Mann eine Verletzung an der Nase zuzog.

(fest/sda)