Wegen Sprengstoff- und Giftgasherstellung

Verfahren gegen zwei Syrer in Genf

publiziert: Samstag, 12. Dez 2015 / 16:58 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 13. Dez 2015 / 00:42 Uhr
Die Verdächtigen befinden sich momentan in U-Haft. (Symbolbild)
Die Verdächtigen befinden sich momentan in U-Haft. (Symbolbild)

Bern - Die Bundesanwaltschaft (BA) hat am Samstag ein Verfahren gegen zwei Syrer eröffnet. Die beiden Männer waren am Freitag im Grossraum Genf festgenommen worden. Nach Angaben der Genfer Behörden wurden in ihrem Auto Sprengstoffspuren entdeckt.

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Das Strafverfahren gegen die syrischen Staatsangehörigen sei wegen des Verdachts des Herstellens, Verbergens oder Weiterschaffens von Sprengstoffen und giftigen Gasen eröffnet worden, teilte die BA am Samstag mit. Sie befänden sich zur Zeit in Untersuchungshaft.

Die Männer werden ausserdem verdächtigt, gegen das Bundesgesetz über das Verbot der Gruppierungen "Al-Kaida" und "Islamischer Staat" sowie verwandter Organisationen verstossen haben. Die BA arbeite eng mit dem Bundesamt für Polizei (fedpol) und den Genfer Sicherheitsbehörden und zusammen, hiess es weiter.

Seit Freitag in der Schweiz

Der Genfer Generalstaatsanwalt Olivier Jornot sagte am Samstagabend vor den Medien in Genf, die beiden Festgenommenen hätten ausgesagt, erst am Freitag in der Schweiz gereist zu sein. Sie hätten syrische Pässe auf sich getragen und kein Französisch gesprochen. Die Männer hätten ausserdem betont, das Auto erst kürzlich gekauft zu haben, sagte Jornot.

Dass Spuren von Sprengstoff gefunden worden sei, bedeute nicht, dass die beiden auch wirklich Sprengstoff transportiert hätten. Für die weiteren Untersuchungen würden sie schon bald an die BA übergeben.

Zu den vier Männern, die seit Mittwoch in Genf gesucht werden, bestehe keine Verbindung, sagte Jornot. Diese werden verdächtigt, der Terrororganisation "Islamischer Staat" die Treue geschworen zu haben.

Sicherheitsvorkehrungen verstärkt

Die Genfer Polizei hatte wegen eines Terror-Verdachts am Donnerstag massive Sicherheitsvorkehrungen getroffen und die Alarmstufe erhöht. Zudem wurde eine Fahndung nach mehreren Personen eingeleitet.

Vor dem Sitz der Vereinten Nationen (UNO) in Genf sowie am Flughafen wurde die Polizeipräsenz verstärkt. Aus einer vagen Bedrohung sei eine konkrete geworden, hiess es beim Departement für Sicherheit und Wirtschaft.

In der Folge eröffnete die BA ein erstes Strafverfahren gegen Unbekannt wegen des Verdachts der Mitgliedschaft respektive Unterstützung einer kriminellen Organisation. Die Bundesbehörden hätten von einer ausländischen Behörde einen Hinweis erhalten, sagte Bundespräsidentin Sommaruga am Freitag vor den Medien.

Escalade findet statt

In Genf findet an diesem Wochenende die traditionelle Escalade mit dem Umzug am Sonntag statt, der jeweils Tausende von Menschen in die Innenstadt lockt. Die Rhonestadt erinnert damit an ihre erfolgreiche Verteidigung gegen Karl Emanuel von Savoyen in der Nacht vom 11. auf den 12. Dezember 1602.

Die Feierlichkeiten sollten wie geplant durchgeführt werden, teilte die Genfer Polizei am Samstag mit. Die erhöhte Alarmstufe werde aber aufrecht erhalten. Dies bedeute, dass mehr Polizisten präsent seien und mehr Personen- und Fahrzeugkontrollen durchgeführt würden, hiess es.

(bg/sda)

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