Vergifteter Ex-Spion Litwinenko ist gestorben

publiziert: Freitag, 24. Nov 2006 / 07:18 Uhr / aktualisiert: Freitag, 24. Nov 2006 / 11:35 Uhr

London - Drei Wochen nach dem mutmasslichen Giftanschlag ist der russische Ex-Spion Alexander Litwinenko gestorben.

Alexander Litwinenko hatte in der Nacht zum Mittwoch einen Herzinfarkt erlitten.
Alexander Litwinenko hatte in der Nacht zum Mittwoch einen Herzinfarkt erlitten.
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Litwinenko war ein scharfer Kritiker des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB und des russischen Präsidenten Wladimir Putin.

Der frühere russische Geheimdienstler hatte bereits in der Nacht zum Mittwoch einen Herzinfarkt erlitten, am Donnerstag verschlechterten sich seine Werte laut Klinik weiter rapide.

Die Mediziner hätten alles getan, um Litwinekos Leben zu retten, sagte ein Sprecher der Universitätsklinik in London, in der Litwinenko behandelt wurde.

Keine radioaktive Vergiftung

Litwinenkos behandelnder Arzt Geoff Bellingan widersprach Berichten, wonach sein Patient mit radioaktivem Thallium vergiftet worden sein soll. Die Ärzte seien sich sicher, dass das Schwermetall nicht die Ursache für die Erkrankung sei, sagte Bellingan.

Auch eine radioaktive Verstrahlung sei unwahrscheinlich. Die britische Polizei teilte mit, der Fall werde als «ungeklärter Tod» und nicht als Mord untersucht.

Oleg Gordiewsky, ein Ex-Offizier des FSB-Vorgängers KGB, sagte nach dem Tod des Ex-Spions, es bestehe «kein Zweifel», dass der russische Geheimdienst verantwortlich sei. Litwinenko sei durch ein in KGB-Laboren hergestelltes Gift umgebracht worden, sagte der Überläufer, der in den 80er Jahren die Seiten gewechselt hatte.

Alberne Beschuldigungen?

Moskau bestreitet vehement, hinter dem mutmasslichen Giftanschlag zu stehen. Ein Mitglied der russischen Delegation sagte vor dem EU-Russland-Gipfel, die Beschuldigungen gegen den Kreml seien «so unglaublich, so unsinnig, so albern, dass der Präsident sie nicht kommentieren kann».

Den bisherigen Ermittlungen zufolge hatte Litwinenko am 1. November zwei russische Landsleute in einem Hotel in der Londoner Innenstadt getroffen. Laut «Times» sagte Litwinenko aus, er sei mit einem guten Bekannten verabredet gewesen. Stattdessen habe er einen Fremden angetroffen, der sich ihm als «Vladimir» vorgestellt habe.

Litwinenko hatte sich 2000 nach Grossbritannien abgesetzt und nach Angaben von Freunden Morddrohungen erhalten. Seit kurzem hatte er auch die britische Staatsbürgerschaft.

(bert/sda)

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