Verhaltener Optimismus von Jeker

publiziert: Freitag, 10. Jun 2005 / 08:00 Uhr

Um eine einzige Sekunde lag Jan Ullrich (De) letztes Jahr am Ende der Tour de Suisse vor Fabian Jeker. Jetzt kehrt der Wahl-Spanier zurück, um zu zeigen, "dass ich ein guter Rennfahrer bin".

Fabian Jeker: "Will zeigen, dass ich ein guter Rennfahrer bin"
Fabian Jeker: "Will zeigen, dass ich ein guter Rennfahrer bin"
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Der Stachel ist entfernt. Die Sache sei abgehakt, sagt Jeker. Die "Sache" ist, dass er in der letztjährigen Landesrundfahrt im abschliessenden Zeitfahren in Lugano den Gesamtsieg noch abtreten musste, obwohl er mit 41 Sekunden Vorsprung zur Prüfung gegen die Uhr gestartet war.

Vor Jahresfrist, so fügt der gebürtige Baselbieter an, sei das Podium sein erklärtes Ziel gewesen. Heuer gibt er sich vorsichtiger: "Ich will mit meiner Leistung zufrieden sein. Und ein Etappensieg wäre grossartig."

Aufschwung im Baskenland

Für diese Zurückhaltung gibt es einen guten Grund. Bis Ende Mai blieben die Resultate unter den Erwartungen, nachdem Jeker einen Kurs in Trainerausbildung besucht und seine Saisonvorbereitungen erst im Dezember wieder aufgenommen hatte: "Damit habe ich offenbar mehr Zeit verloren als erwartet. Mit meiner Erfahrung der vergangenen Jahre gelang es mir wenigstens, die eine oder andere Baisse zu überbrücken."

Insbesondere nach der Tour de Romandie (77. Schlussrang) dachte Jeker, noch schlechter gehe es nicht mehr. Das war aber ein Trugschluss. Nach dem Eintagesrennen in Alcobendas (Sp, 55.) musste er sich einreden, ruhig zu bleiben, sich auf seine Arbeit zu konzentrieren und hart zu trainieren.

Dieses Rezept zahlte sich aus. Anfang dieses Monats bestritt Jeker die Rundfahrt Bicicleta Vasca, die er nicht unbedingt hatte fahren wollen. Weil in seiner Sportgruppe Saunier Duval-Prodir zu wenig Rennfahrer zur Verfügung standen und der Anlass für den Sponsor wichtig war, liess er sich umstimmen.

Es sei ein brutal hartes Rennen gewesen, hält der letztjährige TdS-Zweite fest, immer "rauf und runter" und wegen der bescheidenen Beteiligung von ProTour-Teams mit einem Ablauf wie bei den Amateuren. Aber: "Es tat mir gut, ich fühlte mich besser." Bei einer Bergankunft verpasste Jeker den Etappensieg, weil er die Strecke nicht kannte. Und am Schlusstag habe er mit seinen Gegnern gespielt. "Das war wichtig. Ich habe wieder zu mir selber gefunden."

"Horror" am zweiten Tag

So nimmt Jeker in seiner 15. Profi-Saison seine sechste Tour de Suisse mit einer gewissen Zuversicht in Angriff: "Ich bin gut drauf." Sorgen bereitet dem 37-Jährigen allerdings das Zeitfahren vom Sonntag in Weinfelden: "Das kommt mir nicht entgegen. Das ist ´Horror´ für mich. Je höher das Stundenmittel des Siegers ist, desto schlechter für mich. Bis etwa 46 Stundenkilometer halte ich einigermassen mit. Was darüber liegt, ist ausserhalb meiner Reichweite."

Je nach Ausgang des Zeitfahrens entwickelt Fabian Jeker zwei Szenarien. Er ist davon überzeugt, dass Jan Ullrich gegen den Sekundenzeiger gewinnt und das Leadertrikot holt. Fällt der Vorsprung des Deutschen (zu) gross aus, fährt der Rest des Feldes nur noch um Tageserfolge. Nur wenn andere Fahrer noch eine Chance auf den Gesamtsieg sehen würden, könne es offensiv und spektakulär werden.

Man müsse Ullrich angreifen, hält Jeker fest, schränkt aber ein: "Letztes Jahr ist er gut über den Klausen-Pass gekommen, und das ist eine harte Steigung." Bei den Bergankünften in Arosa und Verbier sieht der Wahl-Spanier -- Jeker wohnt seit Jahren in der Nähe von Alicante -- eine Gelegenheit, einen allfälligen Rückstand zu reduzieren. Falls die Auseinandersetzung um den Gesamtsieg auf das "Alpen-Kriterium" des Schlusstages mit Start und Ziel in Ulrichen vertagt wird, "wird sich alles am Furka-Pass abspielen."

(von Toni Nötzli/Si)

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