Verhüllungsverbot

Verhüllungsverbot tritt frühestens in zwei Jahren in Kraft

publiziert: Montag, 23. Sep 2013 / 18:11 Uhr
Das Tessin hat als erster Kanton das Tragen von Gesichtsschleiern in der Öffentlichkeit verboten.
Das Tessin hat als erster Kanton das Tragen von Gesichtsschleiern in der Öffentlichkeit verboten.

Bellinzona - Das Verhüllungsverbot im Tessin dürfte frühestens in zwei Jahren in Kraft treten. Dies schätzt die Staatskanzlei. Erst muss aber das Parlament in Bern garantieren, dass die neue Regelung nicht gegen die Bundesverfassung verstösst.

7 Meldungen im Zusammenhang
«Es wird mindestens zwei Jahre dauern, bis die neue Regelung in Kraft tritt», erklärte am Montag ein Sprecher der Tessiner Staatskanzlei gegenüber der Nachrichtenagentur sda. Neben der Garantie aus Bern muss das Tessiner Parlament der konkreten Ausgestaltung des Verbots ebenfalls zustimmen.

Mit dem Verhüllungsverbot hat das Tessin als erster Kanton der Schweiz das Tragen von Gesichtsschleiern in der Öffentlichkeit verboten. Der Kanton folgt damit ähnlichen Verboten, wie sie in Frankreich und Belgien gelten.

Da es sich um eine Änderung der Kantonsverfassung handelt, braucht es grünes Licht aus Bern. Die Eidgenössischen Räte müssen aus einem juristischen Gesichtspunkt garantieren, dass das Verhüllungsverbot mit der Bundesverfassung konform ist.

Nur zwei Fälle in 35 Jahren

Es ist äusserst selten, dass das Parlament diese Garantie verweigert. In den letzten 35 Jahren kam dies in zwei Fällen vor: Bei der Gründung des neuen Kantons Jura und dieses Jahr wegen des Wahlsystems des Kantons Schwyz.

Die Bundesversammlung respektiere grundsätzlich die Autonomie der Kantone, sagte Jurist Francesco Catenazzi vom Tessiner Justizdepartement auf Anfrage. Sollte das Parlament in Bern keine Garantie geben, wäre das Verhüllungsverbot nicht anwendbar. «Das Volksbegehren würde ins Wasser fallen», bestätigte Catenazzi.

Die Tessiner Regierung hatte ihrerseits im März 2011 einen Gegenvorschlag zur Initiative ausgearbeitet. Die Regierung bezeichnete damals das Volksbegehren als «exzessiv, nutzlos» und «unverhältnismässige Verfassungsänderung». Stattdessen schlug sie vor, das Verbot in einem Gesetz zu regeln.

Von den 135 Gemeinden des Kantons haben nur vier Bergdörfer die Initiative abgelehnt: Bosco Gurin und Linescio im Maggiatal, sowie Isorno (Bezirk Locarno) und Dalpe in der Leventina. Insgesamt sagten 65,4 Prozent der Tessiner Stimmbürger Ja zur Initiative.

 

(fest/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Bern - Das Verhüllungsverbot im Kanton Tessin kann nach Ansicht des Bundesrates ... mehr lesen
Der Kanton Tessin will als erster Kanton der Schweiz das Tragen von Gesichtsschleiern in der Öffentlichkeit verbieten. (Symbolbild)
Andreas Kyriacou Über mehr als 100 kommunale, kantonale und nationale Vorlagen wurde am 22. September in der Schweiz abgestimmt. Internationale Schlagzeilen hat eine einzige ausgelöst: die Abstimmung über das Vermummungsverbot im Tessin. Doch löst es mehr als ein Scheinproblem? mehr lesen  32
Nekkaz bezeichnet sich als Gegner von Verschleierungen, setzt jedoch die persönliche Freiheit über alles.
Bern - Der französische Geschäftsmann Rachid Nekkaz würde für im Tessin gebüsste verschleierte Frauen das allfällige Bussgeld übernehmen. Er unterhält bereits einen Millionen-Fonds ... mehr lesen 1
Bellinzona - Als erster Kanton der Schweiz will das Tessin das Tragen von ... mehr lesen
In Zukunft im Tessin verboten: Schleier tragen.
Das «nationale Vermummungsverbot» ist vorerst vom Tisch. (Symbolbild)
Bern - An Kundgebungen das Gesicht zu vermummen, wird auf nationaler Ebene nicht verboten. Der Ständerat hat eine Motion aus dem Nationalrat mit 27 zu 3 Stimmen abgelehnt. Der Vorstoss ... mehr lesen
Weitere Artikel im Zusammenhang
In der Schweiz gibt es kaum Frauen, die sich aus religiösen Gründen komplett verhüllt.
Bern - Das Parlament will weder ein Verhüllungsverbot für muslimische Frauen noch eines für Chaoten. Nach dem Ständerat hat am Freitag auch der Nationalrat eine Standesinitiative ... mehr lesen
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Der Trend geht zu grösseren Wohnungen.
Der Trend geht zu grösseren Wohnungen.
Die EKW beobachtet den Wohnungsmarkt  Bern - Die Bedeutung des Wohnens hat während der Pandemie zugenommen. Grössere Wohnungen und Wohneigentum waren während der letzten Monate besonders gefragt. Dies sind Beobachtungen der Eidgenössischen Kommission für Wohnungswesen EKW. Sie bilden eine Momentaufnahme des zweiten Halbjahres 2021. Die EKW wird die Situation im Rahmen ihres Mandats weiter beobachten. mehr lesen 
Verbände Bern - Um den Herausforderungen der saisonbedingten Arbeitslosigkeit und des Fachkräftemangels im Gastgewerbe zu begegnen, wurde 2019 der Pilotversuch Mitarbeiter-Sharing gestartet, der nun mangels Beteiligung der Teilnehmenden beendet wird. mehr lesen  
57.5 Millionen Franken für entgangene Werbeeinnahmen  Bern - Die Coronavirus-Pandemie trifft die Medien hart. Ihre Werbeeinnahmen sind bereits drastisch ... mehr lesen  
Private Radio- und Fernsehveranstalter werden mit 30 Millionen Franken aus der Radio- und Fernsehabgabe direkt unterstützt.
Reaktionäre Kräfte schliessen sich für das Referendum zusammen, mit dabei auch EDU-Präsident Hans Moser.
Reaktionär  Bern - Gegen die geplante Stiefkindadoption für ... mehr lesen  3
Titel Forum Teaser
  • melabela aus littau 1
    es geht nicht nur um homosexuelle ich bin eine frau und verheiratet mit einem mann. leider betrifft es ... So, 14.08.16 13:18
  • Pacino aus Brittnau 731
    Kirchliche Kreise . . . . . . hatten schon immer ein "spezielles" Verhältnis zu ... Do, 09.06.16 08:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • Pacino aus Brittnau 731
    Demokratie quo vadis? Wenn die Demokratie den Stacheldraht in Osteuropa-, einen Wahlsieg von ... Mo, 06.06.16 07:55
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Es... muss darum gehen, die Kompetenz der Kleinbauern zu stärken. Das sorgt ... Do, 02.06.16 13:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Kindeswohl egal! Es geht doch vor allem um die eigenen Kinder der Betroffenen. Die ... Do, 02.06.16 08:10
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Verlust der Solidarität: Verlust der Demokratie! Vollständig und widerspruchsfrei beantworten lässt sich das wohl nicht. ... Mi, 01.06.16 00:18
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Unterstützung "Deshalb sind für die Sozialhilfe 267 Millionen Franken mehr und für ... Di, 31.05.16 10:38
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Sa So
Zürich 1°C 7°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen trüb und nass
Basel 3°C 9°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 1°C 5°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig starker Schneeregen immer wieder Schnee
Bern -1°C 7°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 2°C 7°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen trüb und nass
Genf 0°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Lugano 6°C 16°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig wolkig, aber kaum Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten