Proteste gegen den Dalai Lama heute in Basel

Verleumdende Parolen

publiziert: Samstag, 7. Feb 2015 / 09:59 Uhr / aktualisiert: Montag, 9. Feb 2015 / 16:53 Uhr

Heute findet in Basel eine Demonstration gegen den Dalai Lama statt. Über 400 Demonstranten, die der Gruppe International Shugden Community angehören, wurden von Valentina Schweizer, Sprecherin der Gruppe, angekündigt. Sie demonstrieren gegen den Dalai Lama mit Sprüchen wie «Der Dalai Lama unterdrückt die Religionsfreiheit».

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«Er ist ein religiöser Diktator, verantwortlich für eine aggressive Verfolgungskampagne gegen die Anhänger der Shugden-Lehre», schreibt die ICS in ihrer Pressemitteilung. Eine Behauptung die kaum zu glauben ist, setzt sich Seine Heiligkeit doch wie kein anderer seit Jahrzehnten für Harmonie unter den Religionen ein.

Nach eingehender Prüfung hielt der Dalai Lama 1996 dazu an, die Verehrung des Shugden-Geistes nicht mehr zu praktizieren, da sie unter anderem einer Kultusverehrung gleichkomme. Auch gibt es Gelug-Klöster, die sich aufgrund demokratischer Mehrheitsentscheidungen und ihrer monastischen Regeln gegen diese Praxis entschieden haben. Die von einer Dorje Shugden Vereinigung verbreitete Behauptung der Unterdrückung von Menschenrechten durch Anhänger des Dalai Lama, wurde von Amnesty International geprüft und widerlegt.

Enge Auslegung des tibetischen Buddhismus durch Shugden

Die Shugden-Community ist mit der Neuen Kadampa-Tradition verbunden. Sie wurde von Kelsang Gyatso in Grossbritannien gegründet und betreibt eine sehr enge Auslegung der Gelupa-Schule des tibetischen Buddhismus, welche keine Praxis der anderen tibetischen Schulen zulässt. Sie basiert auf einem exklusiven Reinheitsanspruch und hat stark fundamentalistische Züge. Wie in der Vergangenheit, soll der Shugden-Geist helfen, diese neue Gelug-Lehre als einzig richtige Praxis durchzusetzen.

Shugden Vereinigungen tragen stark sektiererische Züge

2008 kündigte Kelsang Gyatso an, künftig an jeder Belehrung des Dalai Lama zu demonstrieren, wenn dieser nicht aufhöre ein offene, Schulen vereinende Praxis des tibetischen Buddhismus zu betreiben. Die Neue Kadampa-Tradition ist seiner Zeit auch aus der Schweizerischen Buddhistischen Union ausgetreten. Nach Ansicht einiger Religionswissenschaftler tragen die Shugden Vereinigungen stark sektiererische Züge, die nicht davor zurückschrecken, Falschaussagen zu verbreiten. Das Interessante und vieleicht auch wenig Überraschende ist, dass es ziemlich sicher Verbindungen zwischen bestimmten Dorje Shugden Organisationen und China gibt. Auch werden gewisse Klöster mit finanziellen Mitteln aus China unterstützt.

Der Tibeter Gemeinschaft in der Schweiz und Lichtenstein zufolge, «verfolgen diese Aktivitäten gegen Seine Heiligkeit einzig und allein das Ziel, den Namen eines der am höchsten geschätzten geistlichen Führers der Welt und des geliebten Oberhaupts des tibetischen Volkes in den Schmutz zu ziehen.»

Seine Heiligkeit nimmt Stellung dazu

Auf die Shugden Kontroverse und die aktuellen Demonstrationen angesprochen, meint der Dalai Lama an der Pressekonferenz, dass man als Buddhist nicht Zuflucht suchen sollte bei solchen Wesenheiten. Schon in der Vergangenheit sei der negative Aspekt der Shugdenwesenheit mehrfach erkannt worden. Die Shugden-Community behauptete, er sympatisiere zu sehr mit der Nyingma-Tradition. «They change the story. I feel pitty for them», sagt er dazu. Einen Rat, den er geben könne sei «Die Leute sollen etwas sorgfältig untersuchen und nicht in blindem Glauben einer Sache folgen.»

(jeb/news.ch)

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