Russland will Erfolg
Versagen verboten
publiziert: Donnerstag, 6. Feb 2014 / 11:08 Uhr
Bei den Winterspielen steht der Olympia-Gastgeber unter besonderem Druck.
Russland lässt nichts unversucht, dass die Olympischen Spiele in Sotschi auch aus sportlicher Sicht zum Erfolg werden. Mit aller Macht soll ein Fiasko wie vor vier Jahren in Vancouver verhindert werden.
Versagen verboten: Bei den ersten Winterspielen unter Palmen steht der Olympia-Gastgeber in den spektakulären Wettkampfstätten von Sotschi unter besonderem Druck. "Wir zählen auf Sie, und wir hoffen auf Sie", spornte Kremlchef Wladimir Putin vor Beginn der Wettkämpfe die nominierten russischen Sportler an.
Für Putin sind die Spiele "Ausdruck eines neuen Russlands". Die Rekordsumme von rund 50 Milliarden Franken lässt sich das Riesenreich seine zweiten Olympischen Spiele nach den Wettkämpfen im Sommer 1980 in Moskau kosten. Damals war das Sportereignis vom Boykott westlicher Staaten überschattet. Diesmal suchte der Kremlchef den Austragungsort am Schwarzen Meer persönlich aus und will nun auch sportlich die Dividende einfahren. "Machen Sie alles Menschenmögliche, damit bei der Siegerehrung unsere Hymne oft zu hören ist", fordert Putin.
Für einen Erfolg beschwören die Organisatoren nicht nur alles "Menschenmögliche" - auch himmlischer Beistand soll helfen. So reiste der russisch-orthodoxe Patriarch Kirill eigens nach Sotschi, um kurz vor Beginn der Wettkämpfe in einer neuen Erlöserkirche Athleten des Gastgeberlands zu segnen. Gott schaue mit "Wohlgefallen" auf die Olympischen Spiele, behauptete Kirill. Die russischen Athleten sollten sich davon zu Höchstleistungen inspirieren lassen.
Erwartungen sind riesig
Vier Jahre nach dem Fiasko von Vancouver, als die Wintersport-Weltmacht mit nur dreimal Gold bitter enttäuschte, schickt Russland die Rekordzahl von 223 Athleten in die Heimspiele. "Selbst zu Sowjetzeiten gab es keine so beeindruckende Mannschaft", schwärmt Alexander Schukow, der Präsident des nationalen Olympischen Komitees.
Die Erwartungen sind riesig. Mehr als die Hälfte der Russen traut einer Umfrage zufolge ihrer Mannschaft Platz eins in der Medaillenwertung zu - vor China, den USA und Deutschland. Den Spitzenplatz bei Winterspielen hatte Russland zuletzt 1994 in Lillehammer mit elfmal Gold erreicht. "Etwas überzogen" seien die Erwartungen seiner Landsleute für Sotschi, meinte Sportminister Witali Mutko. "Der dritte Platz wäre ein ganz hervorragendes Ergebnis."
Dass Mutko noch im Amt ist, verdankt er vermutlich auch seinen guten Beziehungen zu Putin. Abgeordnete der Staatsduma hatten ihn als Hauptschuldigen für den peinlichen Auftritt in Vancouver ausgemacht und vehement seine Ablösung gefordert. Tiefpunkt damals war die 3:7-Niederlage der "Sbornaja" im Eishockey-Prestigeduell mit Gastgeber Kanada. Wie vor vier Jahren in Kanada ist das Eishockey-Turnier für den Gastgeber auch in Sotschi der wichtigste Wettkampf. Alles andere als der Gewinn der Goldmedaille wäre eine grosse Enttäuschung. Die "Mission Gold" gilt nicht nur, aber insbesondere für Alexander Owetschkin und Co.
Für Putin sind die Spiele "Ausdruck eines neuen Russlands". Die Rekordsumme von rund 50 Milliarden Franken lässt sich das Riesenreich seine zweiten Olympischen Spiele nach den Wettkämpfen im Sommer 1980 in Moskau kosten. Damals war das Sportereignis vom Boykott westlicher Staaten überschattet. Diesmal suchte der Kremlchef den Austragungsort am Schwarzen Meer persönlich aus und will nun auch sportlich die Dividende einfahren. "Machen Sie alles Menschenmögliche, damit bei der Siegerehrung unsere Hymne oft zu hören ist", fordert Putin.
Für einen Erfolg beschwören die Organisatoren nicht nur alles "Menschenmögliche" - auch himmlischer Beistand soll helfen. So reiste der russisch-orthodoxe Patriarch Kirill eigens nach Sotschi, um kurz vor Beginn der Wettkämpfe in einer neuen Erlöserkirche Athleten des Gastgeberlands zu segnen. Gott schaue mit "Wohlgefallen" auf die Olympischen Spiele, behauptete Kirill. Die russischen Athleten sollten sich davon zu Höchstleistungen inspirieren lassen.
Erwartungen sind riesig
Vier Jahre nach dem Fiasko von Vancouver, als die Wintersport-Weltmacht mit nur dreimal Gold bitter enttäuschte, schickt Russland die Rekordzahl von 223 Athleten in die Heimspiele. "Selbst zu Sowjetzeiten gab es keine so beeindruckende Mannschaft", schwärmt Alexander Schukow, der Präsident des nationalen Olympischen Komitees.
Die Erwartungen sind riesig. Mehr als die Hälfte der Russen traut einer Umfrage zufolge ihrer Mannschaft Platz eins in der Medaillenwertung zu - vor China, den USA und Deutschland. Den Spitzenplatz bei Winterspielen hatte Russland zuletzt 1994 in Lillehammer mit elfmal Gold erreicht. "Etwas überzogen" seien die Erwartungen seiner Landsleute für Sotschi, meinte Sportminister Witali Mutko. "Der dritte Platz wäre ein ganz hervorragendes Ergebnis."
Dass Mutko noch im Amt ist, verdankt er vermutlich auch seinen guten Beziehungen zu Putin. Abgeordnete der Staatsduma hatten ihn als Hauptschuldigen für den peinlichen Auftritt in Vancouver ausgemacht und vehement seine Ablösung gefordert. Tiefpunkt damals war die 3:7-Niederlage der "Sbornaja" im Eishockey-Prestigeduell mit Gastgeber Kanada. Wie vor vier Jahren in Kanada ist das Eishockey-Turnier für den Gastgeber auch in Sotschi der wichtigste Wettkampf. Alles andere als der Gewinn der Goldmedaille wäre eine grosse Enttäuschung. Die "Mission Gold" gilt nicht nur, aber insbesondere für Alexander Owetschkin und Co.
(ig/Si)
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