Von-Wattenwyl-Gespräche

Verschiedene Meinungen zu finanzpolitischen Weichenstellungen

publiziert: Freitag, 8. Nov 2013 / 19:17 Uhr
Finanzministerin Eveline Widmer-Schlumpf will die zu erwartenden geringeren Einnahmen kompensieren.(Archivbild)
Finanzministerin Eveline Widmer-Schlumpf will die zu erwartenden geringeren Einnahmen kompensieren.(Archivbild)

Bern - An den vom Bundesrat vorgeschlagenen finanzpolitischen Weichenstellungen scheiden sich die Geister. An den Von-Wattenwyl-Gesprächen von Vertretern des Bundesrates und der Parlamentsfraktionen zeigte sich erneut, dass das Sparpaket «KAP 2014» und die Unternehmenssteuerreform III umstritten sind.

9 Meldungen im Zusammenhang
Finanzministerin Eveline Widmer-Schlumpf will sich angesichts der der Bundeskasse drohenden tieferen Einnahmen und höheren Ausgaben bei den steuerpolitischen Vorhaben auf die Unternehmenssteuerreform III und der Beseitigung der Heiratsstrafe beschränken. Überdies will sie die zu erwartenden geringeren Einnahmen kompensieren.

Weitere Sparprogramme nicht ausgeschlossen

Damit das Budget im Gleichgewicht bleibe, müssten Massnahmen bei den Einnahmen und auch Abstriche bei den Ausgaben in Betracht gezogen werden, sagte Widmer-Schlumpf gemäss der Mitteilung der Bundeskanzlei vom Freitag. Die Finanzministerin warnte die Parteispitzen vor einem Scheitern des umstrittenen Konsolidierungs- und Aufgabenüberprüfungspaket (KAP 2014) in der Wintersession.

Ohne das Paket, mit dem der Bundesrat rund 700 Millionen Franken pro Jahr einsparen will, würde die Lösung der anstehenden Aufgaben erschwert, sagte sie. Wegen politischer und wirtschaftlicher Unsicherheiten schliesst der Bundesrat weitere und auch kurzfristige Spar- und Entlastungsprogramme nicht aus.

Thema der Gespräche waren auch die Engpässe im Schienen- und im Strassennetz: Damit die nötigen Erweiterungen und der Unterhalt der Verkehrsnetze nicht auf Kosten anderer Aufgaben gehen, hält der Bundesrat zusätzliche zweckgebundene Beiträge für unabdingbar. Auch müssten Nutzer der Verkehrsmittel mehr für das Fahren bezahlen.

Die Parteivertreter in der Runde sprachen sich zwar für eine langfristige Budgetplanung aus. Geht es aber darum, Weichen zu stellen, scheiden sich die Geister: Während einige das KAP 2014 als ausgewogen beurteilen, wollen andere nur einzelne Massnahmen daraus umsetzen oder ganz darauf verzichten.

Umstrittene Unternehmenssteuerreform III

Die Unternehmenssteuerreform III wiederum begrüssten einige aus Gründen des Wettbewerbs. Andere Parteivertreter beurteilten sie als unzweckmässig, weil sie das Budget einschränken würde. Die Steuerausfälle könnten sich auf 1 bis 3 Milliarden Franken pro Jahr belaufen.

Mit der Unternehmenssteuerreform III möchte der Bundesrat den Steuerstreit mit der EU um die kantonalen Steuerregimes beilegen. Vorgesehen sind neue Steuererleichterungen, die als EU-kompatible Alternative zu den kritisierten Steuerregimes, mit welchen bevorzugte Firmen in der Schweiz gehalten werden sollen.

An der von Bundespräsident Ueli Maurer geleiteten Runde nahmen die Bundesrätinnen Eveline Widmer-Schlumpf und Doris Leuthard teil sowie Bundeskanzlerin Corina Casanova und die Fraktionsspitzen der Bundesratsparteien BDP, CVP, FDP, SP und SVP.

(ig/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Bern - Der EU-Steuerkommissar Algirdas Semeta attestiert der Schweiz den ... mehr lesen
EU-Steuerkommissar Algirdas Semeta
Der Bundesrat hat für nächstes Jahr ein nahezu ausgeglichenes Budget vorgelegt. ... mehr lesen
Im Nationalrat ist das Einsparungspaket wieder durchgefallen.
Das vom Bundesrat budgetierte Defizit beläuft sich auf rund 119 Millionen Franken.(Symbolbild)
Der Ständerat hat am Dienstagmorgen die Diskussion über das Budget 2014 aufgenommen. Dieses sieht eine rote Null vor und dürfte von der kleinen Kammer allenfalls mit einer ... mehr lesen
Weitere Artikel im Zusammenhang
Amerikanischen Behörden wollen an die Daten von in den USA steuerpflichtigen Kunden der ZKB gelangen. (Archivbild)
New York/Zürich - Die amerikanischen Behörden wollen an die Daten von in den USA steuerpflichtigen Kunden der Zürcher Kantonalbank (ZKB) gelangen. Die New Yorker ... mehr lesen
Bern - Die geplante Unternehmenssteuerreform III würde bei Städten und Gemeinden zu massiven Steuerausfällen führen, warnt der Städteverband. Die Ausfälle werden auf über 1,5 Milliarden Franken geschätzt. mehr lesen 
Bern - Trotz des Widerstands aus ... mehr lesen
Der Bundesrat möchte an seinen Sparplänen festhalten. (Archivbild)
Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf informierte über den Steuerstreit.
Bern - Bundespräsidentin Eveline Widmer-Schlumpf hat am Freitag im Rahmen der Von-Wattenwyl-Gespräche die Parteispitzen über die jüngsten Entwicklungen im Steuerstreit mit den USA ... mehr lesen
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Der sgv spricht sich für ein ausgewogenes Gesamtpaket aus, das eine moderate Erhöhung des Rentenalters sowie eine leichte Anhebung der Mehrwertsteuersätze beinhaltet.
Der sgv spricht sich für ein ausgewogenes Gesamtpaket aus, das eine ...
Verbände Schon früh hat der sgv vor den finanziellen Folgen einer 13. AHV-Rente gewarnt. Die Finanzierungsvorschläge des Bundesrates, die eine Anhebung der Lohnprozente vorsahen, werden vom Verband als inakzeptabel bezeichnet. Der sgv spricht sich stattdessen für ein ausgewogenes Gesamtpaket aus, das eine moderate Erhöhung des Rentenalters sowie eine leichte Anhebung der Mehrwertsteuersätze beinhaltet. mehr lesen  
Buchhaltung Bern - Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom 27. März 2024 beschlossen, die Zinssätze für die ausstehenden Covid-19-Kredite per 31. März 2024 ... mehr lesen  
Die Verzinsung bietet einen Anreiz, Covid-19-Kredite nicht länger als notwendig zu beanspruchen.
Teil des Plans ist die Durchmischung von Arbeits- und Wohnzonen sowie eine Überprüfung möglicher höherer Bauprojekte an geeigneten Standorten.
Bei einem Treffen am 13. Februar 2024 in Bern diskutierten Vertreterinnen und Vertreter der Kantone, Städte, Gemeinden, Bau- und Immobilienwirtschaft sowie der Zivilgesellschaft unter Leitung von Bundesrat Guy ... mehr lesen  
Um den Anforderungen der Wirtschaft Genüge zu tun  Das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) hat im Jahr 2023 insgesamt 50 neue oder überarbeitete Berufe genehmigt und ... mehr lesen  
Für die Solarwirtschaft wurden die Berufe «Solarinstallateur/in EFZ», «Solarmonteur/in EBA» eingeführt.
Titel Forum Teaser
  • melabela aus littau 1
    es geht nicht nur um homosexuelle ich bin eine frau und verheiratet mit einem mann. leider betrifft es ... So, 14.08.16 13:18
  • Pacino aus Brittnau 731
    Kirchliche Kreise . . . . . . hatten schon immer ein "spezielles" Verhältnis zu ... Do, 09.06.16 08:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • Pacino aus Brittnau 731
    Demokratie quo vadis? Wenn die Demokratie den Stacheldraht in Osteuropa-, einen Wahlsieg von ... Mo, 06.06.16 07:55
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Es... muss darum gehen, die Kompetenz der Kleinbauern zu stärken. Das sorgt ... Do, 02.06.16 13:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Kindeswohl egal! Es geht doch vor allem um die eigenen Kinder der Betroffenen. Die ... Do, 02.06.16 08:10
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Verlust der Solidarität: Verlust der Demokratie! Vollständig und widerspruchsfrei beantworten lässt sich das wohl nicht. ... Mi, 01.06.16 00:18
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Unterstützung "Deshalb sind für die Sozialhilfe 267 Millionen Franken mehr und für ... Di, 31.05.16 10:38
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=22&col=COL_2_1
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Mi Do
Zürich 4°C 11°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass wechselnd bewölkt, Regen
Basel 5°C 11°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 2°C 9°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass starker Schneeregen
Bern 4°C 10°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen starker Schneeregen
Luzern 6°C 11°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass wechselnd bewölkt, Regen
Genf 8°C 11°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Lugano 13°C 19°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig wechselnd bewölkt
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten