Verteidigung will Freispruch für «Parkplatzmörder»

Nach seiner Schilderung befand sich Berisha in einer Notwehrsituation und der Schuss war ein Unfall.

Vorsätzliche Tötung

Der Staatsanwalt hingegen plädierte auf vorsätzliche Tötung und forderte eine 16-jährige Freiheitsstrafe. Voraussichtlich wird das Urteil noch heute eröffnet.

Der Angeklagte soll am 11. Februar 2005 in Dübendorf im Streit um einen Parkplatz einen 26-jährigen Mann erschossen haben. Berisha stellt den Schuss an sich nicht in Abrede, gibt auch zu, er habe die Waffe in der Hand gehabt. Er macht aber geltend, das Opfer selbst habe die Schusswaffe gezogen und gegen ihn gerichtet. Er habe sie ihm entwenden wollen und dabei sei ein Schuss losgegangen.

Dem tödlichen Schuss ging ein heftiger verbaler Streit voraus. Beide Männer beschimpften sich aufs Übelste. Nach Darstellung der Anklage liess sich Berisha derart provozieren, dass er eine Schusswaffe zog und aus nächster Nähe auf den im Auto sitzenden Kontrahenten schoss.

Box-Karriere ruiniert

Der 28-jährige Angeklagte erklärte vor Gericht, er könne sich nicht erklären, weshalb er sich derart habe provozieren lassen, anstatt einfach wegzugehen. Er sei damals dabei gewesen, seinen Lebenstraum zu verwirklichen. Berisha, der erfolgreiche Thai-Boxer, strebte eine Karriere als Profi-Boxer an.

Nach der Tat flüchtete Berisha in den Kosovo. Im Juli 2007 wurde er an die Schweiz ausgeliefert. Derzeit befindet er sich im vorzeitigen Strafvollzug.

(sl/sda)