Verteidigungsminister Mofas bietet Piloten Straffreiheit an

publiziert: Montag, 29. Sep 2003 / 18:27 Uhr

Jerusalem - Der israelische Verteidigungsminister Schaul Mofas hat den 27 abtrünnigen Kampfpiloten angeboten, sie nicht zu bestrafen. Vorraussetzung sei, dass sie ihre Kritik an den Einsätzen in den besetzten Gebieten widerrufen würden.

Der israelische Verteidigungsminister Schaul Mofas.
Der israelische Verteidigungsminister Schaul Mofas.
Wenn sie ihre Unterschriften unter einem offenen Brief zurücknähmen, werde die Militärführung von einer Bestrafung absehen, sagte Mofas im Parlament in Jerusalem.

Die Knesset debattierte die Ankündigung der 27 Piloten der Reserve, keine Einsätze mehr über dicht besiedelten palästinensischen Gebieten zu fliegen. Die Piloten hatten letzte Woche in einem Brief an Luftwaffenchef Dan Haluz Befehle, Ziele in Wohngebieten anzugreifen, als unmoralisch und illegal bezeichnet.

Mofas betonte nun in der Kresset, ein Soldat habe kein Recht, einen legalen Befehl zu verweigern, und die israelischen Streitkräfte erteilen nur legale Befehle. Die Piloten hätten lediglich politische Motive. Ein Abgeordneter der regierenden Likud-Partei sagte, die Verweigerung grenze an Verrat.

Am Sonntag hatte ein Armeesprecher noch erklärt, 7 der 27 Piloten müssten die Armee verlassen. Die restlichen Unterzeichner sollten demnach vom Dienst suspendiert worden.

Die Weigerung der Kampfpiloten hatte in Israel für heftige Reaktionen gesorgt: So unterzeichneten hunderte von anderen Piloten und Navigatoren eine Gegen-Erklärung, in der sie den Vorwurf bestritten, sie führten illegale und unmoralische Befehle aus.

(bert/sda)

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