Veruntreuungen des Gemeindekassiers von Steinen

Wer in Steinen zu viel Steuern bezahlte, erhielt bis vor kurzem einen Check in der Höhe des ihm zustenden Betrages. Dabei kam es immer wieder vor, dass einzelne Checks nicht eingelöst wurden.

Diesen Umstand nutzte der Gemeindekassier. Er bezog die Summe bar. In der Gemeinderechnung fiel dies nicht auf, weil die Rückzahlungen über Konten ausserhalb der Gemeindebuchhaltung abgewickelt wurden.

Wie das Verhöramt nun herausfand, wurden in den letzten zehn Jahren 285 Checks nicht eingelöst. Der Gegenwert dieser Checks beträgt rund 360 000 Franken. Diese Summe bezog der ehemalige Gemeindekassier für sich.

Weil die Bankunterlagen, wie andere Geschäftsunterlagen, nur während zehn Jahren aufbewahrt werden müssen, konnten die Steuerrückzahlungen vor 1993 nicht mehr überprüft werden. Es ist deshalb nicht klar, ob der Mann schon früher Gelder veruntreut hat.

Die Empfänger der fraglichen 285 Checks sind nun der Gemeinde Steinen bekannt. Diese kann die Auszahlung der Guthaben in die Hand nehmen. Das dürfte allerdings einige Zeit in Anspruch nehmen, da sich Adressen geändert haben dürften.

Die Strafuntersuchung wird laut Verhöramt voraussichtlich noch in diesem Jahr abgeschlossen. Die Rückzahlungen der Gemeinde Steinen werden dem Angeschuldigen in Rechnung gestellt.

(fest/sda)