Verwendung des Golderlöses umstritten

publiziert: Mittwoch, 9. Mrz 2005 / 13:45 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 9. Mrz 2005 / 14:03 Uhr

Bern - Der Bundesanteil von sieben Milliarden Franken am Golderlös der Nationalbank soll den AHV-Fonds von der IV-Schuld entlasten. Der Ständerat hat diesen indirekten Gegenvorschlag zur KOSA-Initiative Nationalbankgewinne für die AHV gutgeheissen.

Der Erlös soll nach dem Willen des Ständerats den AHV-Fonds von der IV-Schuld entlasten.
Der Erlös soll nach dem Willen des Ständerats den AHV-Fonds von der IV-Schuld entlasten.
3 Meldungen im Zusammenhang
Der Ständerat folgte dem Vorschlag seiner Wirtschaftskommission (WAK) mit 32 zu 8 Stimmen. Er bekräftigte mit 31 zu 6 Stimmen sein Nein zur Initiative des linken Komitees sichere AHV (KOSA), das den Reingewinn der Nationalbank unter Vorbehalt eines Kantonsanteils von 1 Milliarde in den AHV-Fonds geben will.

Mit seinem Ja zum indirekten Gegenvorschlag auf Gesetzesstufe lehnte der Ständerat ein zweites Mal den Gegenvorschlag des Nationalrates ab, der den jährlichen Reingewinn der Nationalbank in einen Fonds geben will, dessen Ertrag zur Hälfte an die AHV und die Kantone ausgeschüttet werden soll.

CVP: Beitrag zur Sanierung der Sozialwerke

Das Volk wolle wissen, wohin die 7 Milliarden flössen und sie nicht im Bundeshaushalt versickern lassen, und es wolle, dass die Sozialwerke saniert würden, sagte Franz Wicki (CVP/LU). Die IV steuere auf den Schuldentod zu. Der Golderlös müsse als Beitrag zu ihrer Sanierung verwendet werden.

Erika Forster (FDP/SG) meinte dagegen, ein taktischer Gegenvorschlag sei unnötig. In keinem Land werde Sozialpolitik mit Geldpolitik vermischt. Es sei den Stimmberechtigten einsichtig zu machen, dass die KOSA-Initiative ein erhebliches Schadenpotenzial habe, sagte Fritz Schiesser (FDP/GL).

FDP: Für Schuldenabbau

Der Gegenvorschlag sei ein Placebo, eine Scheinlösung, reines Politikmarketing, kritisierten die Gegner. Die Sozialwerke seien aus sich selbst zu sanieren, sagte Rolf Schweiger (FDP/ZG). Der Goldsegen sei für Schuldenabbau zu verwenden. Davon werde auch die junge erwerbstätige Generation profitieren.

Bundesrat Hans-Rudolf Merz vertrat betont korrekt den Regierungsstandpunkt. Es komme darauf an, mit den 7 Milliarden den finanzpolitischen Spielraum zu erweitern, was mit Schuldentilgung oder Sanierung der Sozialwerke möglich sei. Als Finanzminister wässere ihm aber die Aussicht auf Schuldenabbau den Mund.

Mit 32 zu 11 Stimmen trat der Ständerat auf den Gegenvorschlag ein. Die Vorlage geht jetzt an den Nationalrat. Der Ständerat schlägt ihm vor, die Behandlungsfrist der KOSA-Initiative um ein Jahr bis zum 9. April 2006 zu verlängern.

(fest/sda)

Lesen Sie hier mehr zum Thema
Lausanne - Die 7 Milliarden Franken ... mehr lesen
Wohin soll der Nationalbank-Golderlös fliessen?
Auch die SVP kann sich mit dieser Lösung anfreunden.
Bern - Die 7 Milliarden Bundesanteil aus dem Verkauf des Nationalbankgoldes werden dem AHV-Fonds zugewiesen, wenn Volk ... mehr lesen
Bern - Die Bundesratsparteien ... mehr lesen
"Wir haben uns in keinem Punkt weiterbewegt", sagte SP-Präsident Hans-Jürg Fehr.
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Der Trend geht zu grösseren Wohnungen.
Der Trend geht zu grösseren Wohnungen.
Die EKW beobachtet den Wohnungsmarkt  Bern - Die Bedeutung des Wohnens hat während der Pandemie zugenommen. Grössere Wohnungen und Wohneigentum waren während der letzten Monate besonders gefragt. Dies sind Beobachtungen der Eidgenössischen Kommission für Wohnungswesen EKW. Sie bilden eine Momentaufnahme des zweiten Halbjahres 2021. Die EKW wird die Situation im Rahmen ihres Mandats weiter beobachten. mehr lesen 
Verbände Bern - Um den Herausforderungen der saisonbedingten Arbeitslosigkeit und des Fachkräftemangels im Gastgewerbe zu begegnen, wurde ... mehr lesen  
Durch die Massnahme sollten Saisonmitarbeitenden im Gastgewerbe Ganzjahresperspektiven geboten werden.
Private Radio- und Fernsehveranstalter werden mit 30 Millionen Franken aus der Radio- und Fernsehabgabe direkt unterstützt.
57.5 Millionen Franken für entgangene Werbeeinnahmen  Bern - Die Coronavirus-Pandemie trifft die Medien hart. Ihre Werbeeinnahmen sind bereits drastisch ... mehr lesen  
Reaktionär  Bern - Gegen die geplante Stiefkindadoption für Homosexuelle regt sich Widerstand. Sollte das Parlament das neue Adoptionsrecht in der vorliegenden Form verabschieden, will ein überparteiliches Komitee aus den Reihen der SVP, CVP und EDU das Referendum ergreifen. mehr lesen   3
Titel Forum Teaser
  • melabela aus littau 1
    es geht nicht nur um homosexuelle ich bin eine frau und verheiratet mit einem mann. leider betrifft es ... So, 14.08.16 13:18
  • Pacino aus Brittnau 731
    Kirchliche Kreise . . . . . . hatten schon immer ein "spezielles" Verhältnis zu ... Do, 09.06.16 08:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • Pacino aus Brittnau 731
    Demokratie quo vadis? Wenn die Demokratie den Stacheldraht in Osteuropa-, einen Wahlsieg von ... Mo, 06.06.16 07:55
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Es... muss darum gehen, die Kompetenz der Kleinbauern zu stärken. Das sorgt ... Do, 02.06.16 13:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Kindeswohl egal! Es geht doch vor allem um die eigenen Kinder der Betroffenen. Die ... Do, 02.06.16 08:10
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Verlust der Solidarität: Verlust der Demokratie! Vollständig und widerspruchsfrei beantworten lässt sich das wohl nicht. ... Mi, 01.06.16 00:18
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Unterstützung "Deshalb sind für die Sozialhilfe 267 Millionen Franken mehr und für ... Di, 31.05.16 10:38
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Fr Sa
Zürich 11°C 25°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich freundlich
Basel 14°C 26°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich sonnig
St. Gallen 13°C 22°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt
Bern 11°C 24°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig freundlich
Luzern 12°C 24°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich freundlich
Genf 11°C 24°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig recht sonnig
Lugano 15°C 24°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig sonnig
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten