Viele Muslime nehmen im Ramadan zu

publiziert: Montag, 25. Sep 2006 / 16:12 Uhr / aktualisiert: Montag, 25. Sep 2006 / 16:40 Uhr

Kairo - Mit Beginn des muslimischen Fastenmonats Ramadan verzichten weltweit rund 1,2 Milliarden Gläubige von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang auf Essen und Trinken.

Die Menschen strapazieren nach dem allabendlichen Fastenbrechen ihre Mägen mit zu vielen und zu fettigen Speisen.
Die Menschen strapazieren nach dem allabendlichen Fastenbrechen ihre Mägen mit zu vielen und zu fettigen Speisen.
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Doch trotz der Entbehrungen, die damit verbunden sind, freuen sich viele Muslime zuvor auf den Ramadan.

Nur wenige Gläubige machen sich dabei Gedanken darüber, ob die Essgewohnheiten während dieser Zeit ihrem Körper vielleicht schaden könnten. Doch die Frage ist nach Ansicht von Ärzten berechtigt. Denn was vom Propheten Mohammed als Fastenmonat eingeführt wurde, in dem man die Entbehrungen der Armen nachvollziehen soll, gefährdet nach Meinung der Mediziner in modernen islamischen Gesellschaften die Gesundheit der Fastenden.

«Entweder schlagen die Muslime beim Essen am Abend über die Stränge oder sie nehmen das Fasten so ernst, dass sie sogar auf wichtige Medikamente verzichten», sagt der pensionierte ägyptische Allgemeinarzt Mustafa Darwisch.

Dass falsche Ernährung während des Ramadans zu gesundheitlichen Beschwerden führen kann, davon wollen die meisten Muslime nichts hören, weil sie das als indirekte Kritik an der Religion auffassen.

Zu fettige Speisen

«Das Problem ist nicht das Fasten selbst, sondern, dass die Menschen nach dem allabendlichen Fastenbrechen ihre Mägen mit zu vielen und zu fettigen Speisen strapazieren», erklärt Ärztin Mona Abu Zekri. Die Essenszeiten verschieben sich bis in die Nacht hinein. Vor Sonnenaufgang würden dann oft noch ungesunde Snacks verzehrt, damit die Stunden bis zum nächsten Abend nicht so lang erscheinen.

Hielten sich die Gläubigen an die Regeln des Korans und würden sie sich davor über ihren Gesundheitszustand informieren, hätte das Fasten nach Ansicht von Abu Zekri keine schädlichen Auswirkungen auf die Gesundheit. «Es ist einfach lächerlich, dass die Menschen während des Fastenmonats in den meisten Fällen zunehmen», sagt sie.

Statt fettiger kalorienreicher Speisen und Süssigkeiten empfehlen Ärzte, das allabendliche Fastenbrechen langsam anzugehen. «Man sollte mit ein wenig Suppe oder Obst anfangen», rät Abu Zekri. Es sei gesünder, öfter kleine Mengen zu sich zu nehmen, und den Magen zuerst mit etwas Tee auf die Nahrungsaufnahme vorzubereiten.

Fünf Säulen des Islam

Der Ramadan gehört zu den fünf Säulen des Islam und ist für alle Muslime Pflicht. Mit dem Beginn, der sich jedes Jahr um wenige Tage verschiebt, verzichten die Menschen tagsüber auf leibliche Genüsse wie Essen, Trinken, Rauchen und Geschlechtsverkehr.

Die Journalistin Schirin Hamdi geniesst den Ramadan: «In dieser Zeit bin ich Gott näher, und er macht mich stark, damit ich keinen Hunger empfinde.» Während viele im Ramadan die spirituelle Bereicherung suchen, hat Parkwächter Mohammed Sus eine andere Methode, um sich von seinem Magenknurren abzulenken: «Ich kann den Hunger nur vergessen, weil ich den ganzen Tag arbeiten muss.»

(Daria Polasik/dpa)

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