Elefant in deutschem Zirkus tötet 65-Jährigen

«Vier Pfoten» fordert Wildtierverbot für Zirkusse und warnt vor weiteren Todesfällen

publiziert: Samstag, 13. Jun 2015 / 20:35 Uhr
Elefantenkuh Benjamin im Zirkus Luna.
Elefantenkuh Benjamin im Zirkus Luna.

Zürich - Eine ausgerissene Elefantenkuh des Zirkus Luna hat in der deutschen Stadt Buchen im Neckar-Odenwald-Kreis (Baden-Württemberg) einen 65-jährigen Mann getötet. Die 34-jährige Elefantenkuh «Benjamin» ist in der Vergangenheit schon mehrfach durch aggressives Verhalten aufgefallen und hat bereits zwei Menschen schwer verletzt.

5 Meldungen im Zusammenhang
Die internationale Tierschutzorganisation «Vier Pfoten» kritisiert seit Jahren, dass Wildtiere im Zirkus nicht artgemäss gehalten werden können. Bewegungsmangel und permanenter Stress führen häufig zu Verhaltensstörungen bei den Tieren, zu deren Folgen aggressives Verhalten gehören. Zudem geht die Haltung von Wildtieren in fahrenden Zirkussen häufig mit schweren Sicherheitsmängeln einher. In Zirkussen in Europa und Nordamerika wurden seit 1980 mindestens 52 Personen nachweislich von Elefanten getötet und ca. 145 Personen teilweise schwer verletzt.

Thomas Pietsch (45), Wildtierexperte von «Vier Pfoten»: «Wie in Deutschland ist auch in der Schweiz die Wildtierhaltung in Zirkussen nach wie vor erlaubt. Anlässlich der Tragöde appelliert «Vier Pfoten» auch an die Schweizer Regierung, ein generelles Wildtierverbot in fahrenden Zirkussen auf den Weg zu bringen.» Während es in Deutschland noch über 140 Wanderzirkusse mit gefährlichen Wildtieren wie Braunbären, Löwen, Tigern und Nashörnern gibt, führen in der Schweiz nur noch wenige Zirkusse Tiere mit. Und nur der National-Circus Knie reist mit Elefanten. Der tragische Unfall sollte für alle Zirkusse Anstoss sein, ihre Sicherheitskonzepte zu überprüfen und über ein Auslaufen der Haltung gerade gefährlicher Wildtiere nachzudenken.

Gefährliche Wildtiere im Zirkus Luna

Der Zirkus Luna steht immer wieder wegen seiner nicht artgemässen Tierhaltung in der Kritik. Erst am vergangenen Wochenende musste Bessy, einer der beiden Bären des Zirkus, eingeschläfert werden. Ursache dafür war ein Bandscheibenvorfall der Bärin, vermutlich verursacht durch die katastrophalen Haltungsbedingungen im Zirkus. «Vier Pfoten» drängt darauf, Shirley, den letzten verbleibenden Bären des Zirkus Luna, zu retten und in ein Bärenschutzzentrum zu überführen. Die Tierschutzorganisation hat dem Zirkus Luna und den verantwortlichen Behörden mehrfach angeboten, beide Bären kostenfrei in den von «Vier Pfoten» geführten Bärenwald Müritz zu überführen. Auch für die Elefantenkuh muss schnellstens eine gute Unterbringung ausserhalb des Zirkus gefunden werden. Der Unfall darf nicht zur Tötung der Elefantenkuh führen, fordert «Vier Pfoten».

(bert/Vier Pfoten)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Rapperswil SG - Im Circus Knie ... mehr lesen
Die Elefantennummer im Zirkus Knie ist bald Vergangenheit.
Kurz nach dem Unglück konnte ein Zirkusmitarbeiter das Tier beruhigen und in das Zelt zurückbringen. (Symbolbild)
Buchen - Ein ausgerissener Elefant ... mehr lesen
Bern - Der Bundesrat will Zirkussen ... mehr lesen
Elefanten dürfen weiter in Zirkussen vorgeführt werden. (Archivbild)
Aus Sicht von «Vier Pfoten» ist es unmöglich, Wildtiere in Zirkussen artgemäss und verhaltensgerecht zu halten.
Zürich - «Vier Pfoten» hält die Mitführung und Präsentation von Wildtieren in fahrenden Zirkussen für nicht mehr zeitgemäss. Ihre Haltung ist weder aus ethischen Erwägungen noch ... mehr lesen
Den Haag - Ob Tiger, Löwen oder Elefanten - Zirkusse in den Niederlanden müssen künftig auf sämtliche Wildtiere verzichten. Ein entsprechendes Verbot sei vom Regierungskabinett beschlossen worden, teilte das Wirtschaftsministerium in Den Haag am Samstag mit. mehr lesen 
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Schon nächstes Jahr werden die ersten Bären ins neue Bärenschutzzentrum einziehen.
Schon nächstes Jahr werden die ersten Bären ins neue ...
Zürich - Mit der offiziellen Grundsteinlegung wurde es am vergangenen Donnerstag besiegelt: In der Westukraine entsteht ein neues «Vier Pfoten» Bärenschutzzentrum. Bis zu 20 misshandelte Kampfbären werden dort ein neues Zuhause erhalten. mehr lesen 
Checkliste  Zürich - Kommt ein Hund in sein neues Zuhause, sollte man an den Besuch einer Hundeschule denken. Hund und Besitzer lernen unter ... mehr lesen  
Ein gutes Hundetraining hilft Hund und Halter, eine gemeinsame Basis zu finden.
Das Bärenmädchen Puchatka wird im Zoo Poznan schon bald ein grosses Gehege zum Spielen zur Verfügung haben.
Braunbärenhaltung in Polen  Zürich - Anfangs April wurde in den Bergen im Südosten Polens ein drei Monate altes Bärenjunges ... mehr lesen  

Frauenrechtlerin Ada Wright in London, 1910: Alles könnte anders sein, aber nichts ändert sich.
Regula Stämpfli seziert jeden Mittwoch das politische und gesell- schaftliche Geschehen.
Regula Stämpfli
«Hier hätte ich noch eine Resistenz - gern geschehen!» Schematische Darstellung, wie ein Bakerium einen Plasmidring weiter gibt.
Patrik Etschmayers exklusive Kolumne mit bissiger Note.
Patrik Etschmayers
Obama in Hanoi mit der Präsidentin der Nationalversammlung, Nguyen Thi Kim Ngan auf einer Besichtigungstour: Willkommenes Gegengewicht zu China.
Peter Achten zu aktuellen Geschehnissen in China und Ostasien.
Peter Achten
Recep Tayyp Erdogan: Liefert Anstoss, Strafgesetzbücher zu entschlacken.
Skeptischer Blick auf organisierte und nicht organisierte Mythen.
Freidenker
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Fr Sa
Zürich 0°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
Basel 5°C 14°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
St. Gallen 1°C 9°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt
Bern 0°C 11°C starker Schneeregenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wolkig, aber kaum Regen
Luzern 1°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
Genf 5°C 13°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
Lugano 6°C 10°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig anhaltender Regen anhaltender Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten