«Vier Pfoten» rettet erste Kampfbärin in geheimer Mission

publiziert: Donnerstag, 5. Sep 2013 / 12:55 Uhr
Diese Zeiten sind für Masha endgültig vorbei.
Diese Zeiten sind für Masha endgültig vorbei.

Ukraine/Schweiz - Ein Rettungsteam der internationalen Tierschutzorganisation «Vier Pfoten» hat vorgestern die fünfjährige Kampfbärin Masha in geheimer Mission befreit und nach Zhytomyr in die Bärenstation Nadiya überführt.

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Das Katz-und-Maus-Spiel mit der Bärenkampflobby um die Bärin Masha hat ein Ende: «Vier Pfoten» ist es nach zermürbenden Verhandlungen gelungen, den Besitzer der geschundenen Bärin zu überzeugen, sie der internationalen Tierschutzorganisation zu überlassen.

Geheime Übergabe

Bei der Übergabe in einem entlegenen Waldstück, 120 Kilometer entfernt von Charkiw, waren keine Behörden zugelassen. «Wir haben dieses Risiko auf uns genommen, um die Sicherheit Mashas zu gewährleisten», so Tierarzt Dr. Amir Khalil, Projektleiter bei «Vier Pfoten».

Die fünfjährige Bärin lebte auf dem Gelände eines Hundetrainingsplatzes in der Nähe der Stadt Pavlograd. Ihr Besitzer hatte sie illegal von Tierhändlern erworben und missbrauchte sie jahrelang als Tierköder für die Ausbildung von Jagdhunden. Bei dieser brutalen Hetze werden Hunde dazu abgerichtet, einen wehrlosen, angeketteten Bären anzugreifen. Ihren winzigen Käfig, in dem sie sich nicht einmal aufrichten konnte, durfte Masha nur für die Bärenkämpfe verlassen.

Amir Khalil: «Bären brauchen sehr viel Platz, die Möglichkeit zur Winterruhe und ein ausgewogenes Nahrungsangebot. Masha hatte nichts davon: Sie ist viel zu dünn, ihr Fell ist stumpf. Der Betonboden in ihrem Käfig hat ihren Tatzen sehr zugesetzt, und am Nacken hat sie viele Scheuerwunden aufgrund des Halsbandes und der schweren Metallkette, die sie tagein tagaus tragen musste. Eine beispiellose Tierquälerei!»

Druck auf Bärenkampflobby

Die Tierschutzorganisation erfuhr bereits im Februar 2013 von Mashas leidvollem Dasein. Die Organisation informierte die Behörden, die alsbald den Tatbestand der Tierquälerei bestätigten und den Besitzer anzeigten. Bevor es jedoch zu einer Verhandlung kommen konnte, verschwand die Bärin spurlos. Khalil: «Der Druck für die Bärenkampflobby war aufgrund des von uns veröffentlichten Videomaterials zu gross geworden - diese Kämpfe finden ja illegal statt. Der Besitzer liess Masha verschwinden, doch wir gaben nicht auf. Wir konnten mit dem Besitzer in Kontakt treten und ihn nach mehreren Verhandlungen letztendlich dazu bewegen, uns freiwillig Masha an einem geheimen Ort zu übergeben.»

Das im Juli veröffentlichte Material zeigt brutale Kampfbärenveranstaltungen. Das Video löste eine weltweite Welle der Empörung aus. «Vier Pfoten» sucht nun nach einer langfristigen Lösung für die verbleibenden Kampfbären. «Masha ist erst der Anfang. Es gibt noch rund weitere 20 Kampfbären in der Ukraine. Wir möchten ihnen allen eine sichere und bärengerechte Zukunft bieten», betont Dr. Khalil.

Neues Leben für Masha

Masha beginnt nun ein neues Leben. Bei ihrer gestrigen Freilassung in das rund 500 Quadratmeter grosse, naturnahe Gehege mit Bäumen, Pool und Rückzugsmöglichkeiten spürte man auch die Erleichterung des «Vier Pfoten» Teams. Khalil: «Wir haben viel Vorbereitungszeit in diesen riskanten Einsatz investiert. Ich bin mehr als erleichtert, dass bei dieser Rettungsaktion alles wie geplant über die Bühne gegangen ist. Und natürlich stolz auf mein Team.»

 

(li/Vier Pfoten)

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