Empfängnisverhütung

«Vier Pfoten» startet Geburtenkontroll-Programm für Wildpferde

publiziert: Freitag, 1. Nov 2013 / 10:55 Uhr
Die Impfung wird die Reproduktion der Pferde an einem entscheidenden Punkt stoppen.
Die Impfung wird die Reproduktion der Pferde an einem entscheidenden Punkt stoppen.

Letea/Zürich - Nach mehr als zwei Jahren langwieriger Verhandlungen mit den rumänischen Behörden startet «Vier Pfoten» nun die Pilotphase des Geburtenkontroll-Projekts für die Pferde von Letea im Donaudelta. Die ersten 15 Stuten wurden kürzlich geimpft.

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Ungefähr 1'000 freilebende Pferde gibt es im Gebiet in und um den Bereich des Letea Waldes im Donaudelta. «Eine Wildpferde-Population dieser Grösse kann schon einmal das natürliche Gleichgewicht durcheinander bringen», so Robert Hengl, Leiter der Pferdeprojekt-Abteilung «Vier Pfoten».

«Aus diesem Grund haben wir ein Geburtenkontroll-Programm ins Leben gerufen, das auf einer wissenschaftlich fundierten und humanen Methode basiert - einer Immun-Kontrazeption mittels einer speziellen Impfung», so Hengl.

Population der Wildpferde soll reguliert werden

Mit dieser Empfängnisverhütungsmethode soll die Population der Wildpferde reguliert und das Gleichgewicht zwischen der heimischen Tier- und Pflanzenwelt in Letea erhalten bleiben. Tierarzt Dr. Ovidiu Rosu von «Vier Pfoten» ist stolz, Teil dieses Pionierprojekts zu sein, das den Wildpferden ermöglichen soll, weiter frei im Donaudelta zu leben «Es ist das erste Mal, dass diese Art der Geburtenkontrolle bei einer Wildtierpopulation in Europa angewandt wird. Unser Ziel ist es, bis Frühlingsbeginn 100 Stuten zu impfen.» Die rauen lokalen Wetterbedingungen werden für das Team eine besondere Herausforderung darstellen. Rosu: «Der Startzeitpunkt des Programms ist dennoch gut gewählt, da im Frühling die Stuten bereits wieder trächtig sein könnten.»

Die Impfung wird die Reproduktion der Pferde an einem entscheidenden Punkt stoppen: bei der Befruchtung der Eizelle. Die Impfung beeinträchtigt einen bereits vorhandenen Fötus nicht, stellt aber sicher, dass die Stute in der nächsten Paarungszeit nicht trächtig wird. Die Impfung wirkt ein Jahr lang und muss dann, ähnlich wie andere Impfstoffe, jedes Jahr vor der Paarungszeit aufgefrischt werden, um die kontrazeptive Wirkung aufrecht zu erhalten. Die Auffrischung kann auch aus grösserer Entfernung mit einem Betäubungsgewehr durchgeführt werden, sodass die Stuten nicht noch einmal eingefangen werden müssen.

Um die erste Impfung bei den Stuten durchführen zu können, müssen sie zuerst betäubt werden. Unter Narkose wird eine gründliche medizinische Untersuchung durchgeführt, die Tierärzte nehmen Blutproben und führen eine Biopsie für weiterführende Studien durch. Damit die geimpften Stuten später wieder identifiziert werden können, bekommen sie eine Markierung am Ohr. Abschliessend erhalten sie die Empfängnisverhütungs-Injektion.

Medizinische Aufzeichnungen

Die medizinischen Aufzeichnungen werden in enger Zusammenarbeit und unter der Leitung der Fakultät für Tiermedizin in Bukarest und der «Romanian Sanitarian - Veterinarian Authority» (ANSVS) und mit der Zustimmung der Gemeindevertretung durchgeführt. Erst kürzlich sind auch andere Institutionen, wie die Fakultät für Tiermedizin Cluj, hinzugestossen, um sich mehr Wissen über die Letea Population anzueignen.

Das Geburtenkontroll-Programm ist derzeit auf eine Dauer von drei Jahren ausgelegt. «Vier Pfoten» wird sich weiter für ein Gesetz einsetzen, das den Status dieser einzigartigen Wildpferde-Population klar definiert und diese edlen Tiere vor jeglichen Grausamkeiten schützt.

(li/Vier Pfoten)

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