Vierter Etappensieg von Petacchi

Im allgemeinen formiert sich wenige Kilometer vor dem Ziel jener Zug von vier bis fünf Helfern, der Petacchi in möglichst guter Position auf die letzten 200 m vor dem Zielstrich bringen soll. Doch am Ende der 203 km des 18. Teilstückes funktionierte das Teamwork nicht, weil in einer Linkskurve 800 m vor dem Ziel einige Fahrer stürzten.

Plötzlich lag deshalb Matteo Tosatto an der Spitze, der jahrelang Petacchis Helfer war, ehe sich ihre Wege trennten. Petacchi musste nun ohne Helfer alle Kräfte freisetzen, um seinem Landsmann nachzuhetzen und anschliessend den Spurt durchzuziehen. Dies sei eine unglaubliche Anstrengung gewesen, meinte Petacchi später, als er gewonnen hatte und erschöpft nach Luft rang.

Der 33-Jährige war im Verlaufe dieser Rundfahrt schon in der 3., 7. und 11. Etappe siegreich gewesen. Petacchi erhöhe das Total seiner Etappensiege im Giro auf 23 und zog damit mit Italiens früherem Radsport-Idol Francesco Moser gleich. Ohne unglücklichen Zwischenfall wird Petacchi die Maglia ciclamino, das Trikot des punktebesten Fahrers, ans Endziel Mailand bringen.

Das viertletzte Teilstück der Rundfahrt wies keine topographischen Schwierigkeiten auf. Von ursprünglich sieben Ausreissern blieb am Schluss ein Quartett übrig, das sich nach einer Flucht über 150 km vergeblich gegen die Einholung durch das Feld wehrte. Dem Gesamtersten Danilo Di Luca und seinen Teamkollegen bereitete es so keinerlei Schwierigkeiten, die Gesamtführung zu verteidigen.

Resultate der 18. Etappe:
Udine - Riese Pio X (203 km)

1. Alessandro Petacchi (It). 2. Maximiliano Richeze (Arg). 3. Matti Breschel (Dä). 4. Thomas Fothen (De). 5. Oscar Gatto (It). 6. Nikolai Trusow (Russ), alle gleiche Zeit. -- Gesamtklassement: 1. Danilo di Luca (It). 2. Andy Schleck (Lux) 2:24. 3. Gilberto Simoni (It) 2:28.

(bert/Si)