Villepin schliesst Rücktritt aus

publiziert: Dienstag, 2. Mai 2006 / 10:09 Uhr

Paris - Frankreichs Premierminister Dominique de Villepin hat einen Rücktritt wegen der Verleumdungsaffäre zu Schwarzgeldkonten bei der Deutsche-Börse-Tochter Clearstream ausgeschlossen.

Dominique de Villepin sieht sich als Opfer einer Verleumdungskampagne.
Dominique de Villepin sieht sich als Opfer einer Verleumdungskampagne.
4 Meldungen im Zusammenhang
Es gebe nichts, was seinen Rücktritt rechtfertige, sagte Villepin im Radiosender Europe 1. Er sei «schockiert» und «empört» über die gegen ihn geführte «Verleumdungskampagne». Der Regierungschef bekräftigte, er habe nichts mit verleumderischen Vorwürfen gegen Innenminister Nicolas Sarkozy in der Affäre zu tun.

In dem Skandal geht es um die falsche Behauptung, Innenminister Nicolas Sarkozy habe Schwarzgeldkonten über die Luxemburger Clearstream, eine Tochter der Deutschen Börse, geführt. Villepin geriet in den Verdacht, in die Affäre verwickelt zu sein und zumindest Sarkozy nicht gegen die Verleumdung geschützt zu haben.

Er soll am 9. Januar 2004 den Geheimdienstgeneral Philippe Rondot beauftragt haben, in der Affäre wegen Sarkozy zu ermitteln. «Der Name Nicolas Sarkozy ist bei diesem Treffen nie gefallen», sagte Villepin. Es habe mit Rondot vielmehr über die Bedrohung durch Geldwäsche für Terroristen und Mafiosi gesprochen.

Gesprächsnotizen

Rondot hatte in von der Justiz beschlagnahmten Gesprächsnotizen festgehalten: «Fixierung Sarkozy». Der Offizier erklärte dies nach einem Bericht der Tageszeitung «Le Figaro» (Dienstagausgabe) als Randbemerkung zum Klima des Gesprächs, an dem auch andere teilnahmen.

Villepin habe ihn aber «niemals aufgefordert», sich um Sarkozy zu kümmern. Rondot fügte hinzu, er habe niemals Clearstream-Listen «manipuliert oder manipulieren lassen, um den Namen Nicolas Sarkozy darauf erscheinen zu lassen».

Villepins politisches Ansehen hat unter dem Skandal stark gelitten. Nur noch 20 Prozent der Bürger sind nach Umfragen mit seiner Politik einverstanden; 71 Prozent äussern sich negativ. Selbst bei den eigenen Parteigängern hat er keine Mehrheit mehr. Präsident Jacques Chirac steht mit 24 Prozent Wählerzustimmung kaum besser da.

(fest/sda)

Lesen Sie hier mehr zum Thema
Paris - Die Verleumdungsaffäre um ... mehr lesen
Jean- Louis Gergorin soll versucht haben,  Nicolas Sarkozy und weitere Politiker anzuschwärzen.
Sarkozy gilt als Opfer der Affäre.
Paris - In der Verleumdungsaffäre um ... mehr lesen
Paris - Frankreichs Premierminister ... mehr lesen
Premierminister Dominique de Villepin habe keine Weisungen von Präsident Jacques Chirac erhalten.
Nur 29 Prozent sind mit Chirac und 24 Prozent mit Villepin zufrieden.
Paris - Jacques Chirac und Dominique de Villepin sind nach einer Umfrage so unpopulär wie kein französischer Präsident und Premierminister der 5. Republik (seit 1958) vor ihnen. mehr lesen
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 21
Wohin führt uns in Zukunft die KI-Technologie?
Wohin führt uns in Zukunft die KI-Technologie?
Der britisch-kanadische Wissenschaftler Geoffrey Hinton gilt als einer der Pioniere der künstlichen Intelligenz (KI), insbesondere der neuronalen Netze, die für viele Anwendungen wie ChatGPT oder Midjourney verwendet werden. Nach zehn Jahren bei Google hat er das Unternehmen verlassen, um unabhängig über die Risiken der KI zu reden. mehr lesen 
Elon Musk ist bekannt für seine kritische Haltung gegenüber künstlicher Intelligenz (KI). Er hat sich mit anderen Experten für eine Pause bei KI-Experimenten ausgesprochen, um die Risiken für die Menschheit zu minimieren. Doch nun hat der Tesla-Chef eine eigene KI-Firma namens «X.AI» gegründet, wie er in einem TV-Interview enthüllte. mehr lesen  
Die Nike Air Jordan 13s kamen 1998 heraus.
Ein Paar Turnschuhe, das Geschichte geschrieben hat, steht zum Verkauf: Die Nike Air Jordan 13s, die Michael Jordan in seiner letzten ... mehr lesen  
Titel Forum Teaser
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    ja, weshalb sollte man solches tun? Ist doch krank, Gott zu beschimpfen! Das hat etwas, ... So, 29.05.16 12:12
  • Gargamel aus Galmiz 10
    Warum sollte man überhaupt den Glauben an Gott beschimpfen oder verspotteten? Wie krank ... So, 29.05.16 10:11
  • jorian aus Dulliken 1754
    SRG: Eishockey & und der ESC Wer am Leutschenbach nicht gehorcht, muss den ESC oder die Eishockey WM ... Fr, 13.05.16 05:44
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Komiker... Böhmermann wird vermurlich, damit die Türkei-Deal-Marionetten in Berlin ... Di, 12.04.16 13:37
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Fazit: Ein hervorragender Schauspieler, der sein Mäntelchen wechselt, wie ein ... Sa, 19.03.16 09:05
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Auch nicht besser als ein Charakterloser in einer Stunde vom Oberguru Blocher vom Paulus zum ... Fr, 18.03.16 21:51
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Angelina Jolie... ist eine mittelmässige Schauspielerin, die engagiert wird, um an den ... Mi, 16.03.16 16:47
  • Pacino aus Brittnau 731
    Stimmt . . . Als Selbstständiger ist Polo definitiv auf jeden Franken angewiesen. Es ... Do, 21.01.16 17:26
Nick Jonas tourt diesen Sommer mit Devi Lovato durch Nordamerika.
FACES Nick Jonas hatte Angst um Demi Lovato Nick Jonas (23) gestand, dass er früher fürchtete, ...
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Mo Di
Zürich 12°C 24°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig sonnig recht sonnig
Basel 12°C 26°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig sonnig recht sonnig
St. Gallen 11°C 21°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig sonnig recht sonnig
Bern 11°C 23°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig sonnig recht sonnig
Luzern 12°C 24°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig recht sonnig
Genf 13°C 25°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig recht sonnig
Lugano 15°C 23°C vereinzelte Gewitterleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig vereinzelte Gewitter vereinzelte Gewitter
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten