Vize-Kandidaten streiten über US-Wirtschaftspolitik

publiziert: Freitag, 3. Okt 2008 / 06:53 Uhr / aktualisiert: Freitag, 3. Okt 2008 / 07:24 Uhr

Washington - Gravierende Unterschiede in der Wirtschafts- und Aussenpolitik haben den Schlagabtausch zwischen den beiden Kandidaten für das Amt des US-Vizepräsidenten bei der TV-Debatte in St. Louis (Bundesstaat Missouri) geprägt.

Eine selbstbewusste Palin präsentierte sich den amerikanischen Zuschauern.
Eine selbstbewusste Palin präsentierte sich den amerikanischen Zuschauern.
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Der republikanischen Kandidatin, Alaskas Gouverneurin Sarah Palin, gelang es dabei, nach den jüngsten Pannen bei Interviews die Positionen ihrer Partei in dem TV-Duell meist selbstbewusst zu vertreten. Sie wandte sie entschieden gegen die von den Demokraten geplante Erhöhung der Steuerlast für die Amerikaner.

Der demokratische Vize-Kandidat Joe Biden kritisierte scharf die Marktgläubigkeit des republikanische Präsidentschaftskandidaten John McCain.

McCain «kein schlechter Kerl»

Dieser habe sich wie US-Präsident George W. Bush trotz der Finanzkrise für weitere Deregulierung eingesetzt und noch Stunden vor Ausbruch der jüngsten Finanzkrise von der Stärke der US-Wirtschaft geschwärmt. «Das macht John McCain nicht zu einem schlechten Kerl, aber er ist nicht auf der Höhe der Zeit», sagte Senator Biden.

Biden verteidigte die Pläne des demokratischen Präsidentschaftskandidaten Barack Obama, die Steuern für die reichsten fünf Prozent der US-Bevölkerung zu erhöhen. Das sei ein Gebot der «Fairness».

«Schlechteste Wirtschaftspolitik»

Biden beschuldigte die Regierung des Republikaners Bush in den vergangenen acht Jahren für die «schlechteste Wirtschaftspolitik, die wir je hatten», verantwortlich zu sein. Deshalb sei diese Wahl jetzt die wichtigste seit 80 Jahren.

Palin meinte, Gier, Unverantwortlichkeit und Korruption an der Wall Street seien verantwortlich für die gegenwärtige Finanzkrise. McCain habe schon vor zwei Jahren versucht, die angeschlagenen Immobilien-Finanzinstitute stärker zu kontrollieren.

Kein Nachgeben bei den Feinden der USA

Sie warnte vor Nachgiebigkeit und Zugeständnissen gegenüber den Feinden der USA. Die Gouverneurin Alaskas kritisierte scharf die Ankündigung Obamas, sich ohne Vorbedingungen auf Gespräche mit den politischen Führern von Ländern wie Iran oder Venezuela einzulassen. Diese Regierungen hassten die USA, sagte Palin.

Biden verwies auf die überragende Bedeutung der Diplomatie. Dies gelte insbesondere für das Bemühen, den Iran vom Bau von Nuklearwaffen abzuhalten. Fünf frühere US-Aussenminister und die europäischen Verbündeten setzten sich immer wieder dafür ein, dass die US-Führung endlich direkt mit den Verantwortlichen im Iran spreche. Zum Ausschöpfen aller diplomatischen Mittel gebe es keine Alternative, so der Senator.

Palin warf Obama vor, gegen die Finanzierung der US-Truppen im Irak gestimmt zu haben. Seine Strategie im Irak führe zu einer Niederlage der USA im Kampf gegen den Terrorismus. Biden betonte, die Demokraten hätten lediglich versucht, über die Etatabstimmung einen Termin für den US-Truppenrückzug im Irak festzulegen.

(tri/sda)

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