Während die VCS-Initiative für Tempo 30 innerorts mit einer rund
Vierfünftel Nein-Mehrheit abgeschmettert wurde, wandten sich am 26.
November 1989 62 Prozent der Stimmenden gegen das Volkbegehren «Pro
Tempo 130/100», das den Bundesratsbeschluss für Tempo 120/80 nach
oben korrigieren wollte.
Während die Initiative für Tempo 30 innerorts in allen
Landesteilen verworfen wurde, hatte sich für die «Pro Tempo
130/100»- Initiative eine Mehrheit in den Romand-Kantonen erwärmen
können.
«Autofeindliche» Initiativen erfolglos
Mit Ausnahme der Alpen-Initiative, die 1994 angenommen wurde und
den Schwerverkehr betraf, wurden alle Volksbegehren zur Begrenzung
des privaten Autoverkehrs verworfen.
So verwarf das Stimmvolk 1978 die Volksinitiative für zwölf
autofreie Sonntage pro Jahr mit 63,7 Prozent Nein. Die vier
Kleeblatt-Initiativen des VCS gegen Nationalstrassenausbau sowie
die Betonstopp-Initiative von Poch und Grünen wurden 1990 von
mindestens Zweitdritteln abgelehnt.
Die von Umweltkreisen lancierte Volksinitiative «für die
Halbierung des motorisierten Strassenverkehrs» scheiterte am 12.
März 2000 mit 79 Prozent Nein.
Anstehende Initiativen
Das Thema autofreie Sonntage dürfte nochmals zur Abstimmung
gelangen: Die «Sonntags-Initiative - für einen autofreien Sonntag
pro Jahreszeit» wird in der Märzsession vom Ständerat behandelt.
Der Nationalrat hat sich dagegen gestellt.
Auch die Autolobby hat einen weiteren Pfeil im Köcher: Sie hat
kürzlich die «Avanti-Initiative» eingereicht, die eine zweite
Gotthard-Tunnelröhre und eine streckenweise sechspurige A1
verlangt. Das Departement von Verkehrsminister Moritz Leuenberger
prüft derzeit einen Gegenvorschlag zu dieser Initiative.
(ba/sda)