Vollbremsung ist laut SUVA kein Unfall

Eine Frau war 2001 in Prag angegurtet auf dem Beifahrersitz gesessen, als ihr Mann wegen einem anderen Fahrzeuglenker eine Vollbremsung einleiten musste. Zur Kollision kam es nicht. Der Kopf der Frau, die sich nach vorne gebeugt hatte, wurde ohne Anprall an einen Gegenstand zweimal nach vorne und nach hinten geschleudert.

Sie erlitt dadurch ein Schleudertrauma. Die SUVA lehnte in der Folge ihre Leistungspflicht ab, da rechtlich kein Unfall vorliege, was vom Zuger Verwaltungsgericht im April 2003 bestätigt wurde. Das EVG hat die Beschwerde der Betroffenen nun ebenfalls abgewiesen.

Laut den Luzerner Richtern fehlt es zur Bejahung eines Unfallereignisses am dazu erforderlichen ungewöhnlichen äusseren Faktor. Äusserlich betrachtet geschehe bei einer Vollbremsung im Gegensatz zu einem Zusammenstoss nichts Programmwidriges, hielt es fest.

Der Vorfall werde auch nicht dadurch zu einem aussergewöhnlichen Ereignis, weil er durch den Fehler eines Anderen provoziert worden sei. Nicht Ungewöhnliches sei schliesslich, dass sich die Frau gerade nach vorne gebeugt habe. Es komme immer wieder vor, dass Insassen eines Wagens irgendwelche Verrichtungen vornehmen würden.

(bert/sda)